Cannabis-Konsum schädigt Gehirn von Heranwachsenden dauerhaft

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Die Wissenschaftler*innen beobachteten, dass bei Jugendlichen, die Cannabis regelmäßig konsumieren, die Hirnrinde im Bereich des präfrontalen Kortex auffällig verdünnt ist. Dieser Effekt war abhängig von der konsumierten Menge Cannabis.
Außerdem waren die Veränderungen des Gehirns besonders deutlich an Stellen zu beobachten, die viele Cannabinoid-Rezeptoren vom Typ 1 (CB1) aufweisen. Als Folge war die Aufmerksamkeit der Jugendlichen reduziert und die Impulsivität erhöht.

Für die Studie hatten die Wissenschaftler*innen Daten von 799 Proband*innen der der sogenannten IMAGEN-Studie ausgewertet, die an acht europäischen Standorten durchgeführt wird. Ziel der Studie ist, mithilfe bildgebender Verfahren und genetischer Untersuchungen Prävention und Therapiestrategien für psychische Störungen zu entwickeln.

Die Teilnehmer*innen hatten zu Beginn der Studie angegeben hatten, bislang kein Cannabis konsumiert zu haben. 56,3% von ihnen waren weiblich. Durchschnittlich waren die Probanden zu Beginn der Studie 14,4 Jahre und beim 5-Jahres-Follow-up im Schnitt 19 Jahre alt. Die Daten wurden vom 1. März 2008 bis zum 31. Dezember 2011 und die Folgedaten vom 1. Januar 2013 bis zum 31. Dezember 2016 erhoben. Insgesamt wertete das Team 1.598 MRT-Bilder der Teilnehmenden aus.

Originalpublikation
Albaugh M et al: JAMA Psychiatry (online) 16. Juni 2021