Fettleber – Kann Wirkstoff aus Gemüse vorbeugen?

Kohlgemüse
© Wolfgang Jargstorff - adobestock.com

Indol ist ein Stoff, der natürlicherweise in verschiedenen Gemüsearten wie Weiß- und Rotkohl, Grünkohl, Blumenkohl und Rosenkohl vorkommt. Die Wissenschaftler prüften die Wirkung von Indol auf die Leber und seinen potenziellen Nutzen für Patienten mit einer Fettlebererkrankung.

Dazu untersuchten die Forscher*innen 137 Chinesen mit einer Fettlebererkrankung, die zwischen 20 und 80 Jahre alt waren. Sie richteten dabei ihren Fokus u.a. auf den Zusammenhang zwischen BMI (Body-Maß-Index) und Indolspiegel im Blut. Es zeigte sich, dass bei Fettleibigen die Indolblutwerte niedriger als bei schlanken Patienten waren. Außerdem lagerten Menschen mit einem geringen Indolspiegel tendenziell mehr Fett in der Leber ein.

Die Forscher nutzen auch Tierexperimente, um den Zusammenhang zu bestätigen. Dazu fütterten sie Mäuse zwölf Wochen lang entweder mit fettarmer oder fettreicher Nahrung, durch die eine Fettlebererkrankung simuliert werden sollte. Bei den fettreich ernährten Tieren verringerte eine Behandlung mit Indol die Fettansammlung und Entzündung in der Leber. Versuche an einzelnen Zellen zeigten, dass Indol auch Einfluss auf Zellen im Darm hat. Sie senden molekulare Signale aus, die Entzündungen lindern.

Eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist in den meisten Industrieländern die häufigste chronische Lebererkrankung. Es lagert sich Fett in den Leberzellen ein. Wenn dieser Zustand nicht behandelt wird, können lebensbedrohliche Erkrankungen wie Leberzirrhose und Leberkrebs die Folge sein.

Menschen mit Adipositas haben ein 7- bis 10-fach höheres Risiko für eine Fettlebererkrankung, die nicht durch Alkoholkonsum verursacht wird. Denn Fettleibigkeit fördert Entzündungen und fügt der angeschlagenen Leber dadurch zusätzlichen Schaden zu.

Die Studienautor*innen folgern aus Ihren Ergebnissen, dass Lebensmittel mit hoher Kapazität für die Bildung von Indol für die Vorbeugung einer Fettlebererkrankung hilfreich sein können. Allerdings seien weitere Studien erforderlich, um die vielschichtige Rolle des Gemüse-Wirkstoffs zu verstehen.

Quelle: Hepatology