Die Studie hatte zum Ziel, die klinische Wirksamkeit und Kosteneffizienz eines gruppenbasierten Fahrrad- und Aufklärungsprogramms („Cycling Against Hip Pain“ (CHAIN)) mit der üblichen physiotherapeutischen Behandlung von Patienten mit Hüftarthrose zu vergleichen, die an ein britisches Krankenhaus zur Physiotherapie überwiesen wurden.
Patient*innen, die einmal wöchentlich an diesem Training teilgenommen haben, erzielten bessere Genesungsergebnisse als jene, die regelmäßig Physiotherapie erhielten. Außerdem ist der Zeitaufwand geringer als bei einer individuellen Standard-Physiotherapie, fassen die Studienautor*innen ihre Ergebnisse zusammen. Dazu kommen hohe Einsparungen für die Patient*innen beziehungsweise für das Gesundheitssystem.
Die pragmatische, randomisierte kontrollierte Studie wurde an einem Zentrum in Bournemouth, Großbritannien, durchgeführt. Teilnahmeberechtigt waren Patient*innen über 18 Jahre mit aktivitätsbedingten Gelenkschmerzen, ohne Morgensteifigkeit oder mit einer Morgensteifigkeit von nicht mehr als 30 Minuten, die die Kriterien der Primärversorgung für eine Überweisung zur Bewegungstherapie erfüllten. Patient*innen im Alter von 18 bis 45 Jahren waren nur teilnahmeberechtigt, wenn eine Röntgenaufnahme das Vorliegen einer Hüftarthrose bestätigte.
Zwischen dem 24. Februar 2020 und dem 28. April 2023 wurden 221 Teilnehmende für die Studie rekrutiert und nach dem Zufallsprinzip der CHAIN-Intervention (110 [50 %]) oder der üblichen physiotherapeutischen Versorgung (111 [50 %]) zugewiesen. 126 (57 %) Teilnehmer waren weiblich, 95 (43 %) männlich, 217 (98 %) und das Durchschnittsalter betrug 64,4 Jahre (SD 9,5).
Die Teilnehmenden der CHAIN-Interventionsgruppe nahmen an einem 8-wöchigen Gruppenprogramm in einem örtlichen Freizeitzentrum teil, das aus Aufklärung und statischem Radfahren bestand. Die Teilnehmer*innen der Physiotherapiegruppe erhielten die übliche Einzelbetreuung durch einen Physiotherapeuten im örtlichen Krankenhaus oder per Telefon, je nach der zum Zeitpunkt der Behandlung üblichen Versorgung. Der primäre Endpunkt war der Unterschied in der Subskala „Aktivitäten des täglichen Lebens” des Hip Disability and Osteoarthritis Outcome Score (HOOS) 10 Wochen nach der Behandlung (Besuch 4) zwischen den Gruppen.
Bei den Teilnehmenden der CHAIN-Gruppe verbesserte sich die HOOS-Subskalenwerte für Aktivitäten des täglichen Lebens stärker als bei den Teilnehmern der Gruppe mit üblicher physiotherapeutischer Behandlung. Auch die Scores für Symptome, Steifheit, Sport und Lebensqualität verbesserten sich durch das angeleitete Radfahren stärker als unter klassischer Physiotherapie. Ausserdem bewährte sich das Vorgehen als eine praktikable, kostengünstige, gemeindenahe Intervention innerhalb des britischen Gesundheitssystems NHS. Der Effekt auf den Body-Mass-Index (BMI), den systolischen Blutdruck und die Ruheherzfrequenz war in beiden Gruppen ähnlich.
Originalpublikation
Wainwright TW, Immins T, Docherty S et al. Clinical and cost-effectiveness of a cycling and education intervention versus usual physiotherapy care for the treatment of hip osteoarthritis in the UK (CLEAT): a pragmatic, randomised, controlled trial. Lancet Rheumatol. 2025 Jul 31: S2665-9913(25)00102-X. doi: 10.1016/S2665-9913(25)00102-X. Epub ahead of print
Quelle: pressetext.com
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