Neue Leitlinie Brustschmerz in der hausärztlichen Praxis

17.02.2025 - Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) hat eine aktualisierte Leitlinie Brustschmerz herausgegeben, die es Hausärzt*innen ermöglichen soll, sich in kurzer Zeit zu orientieren und Sicherheit im Umgang mit diagnostischen Herausforderungen bei Brustschmerzen zu gewinnen. Die Leitlinie ist auch für Heilpraktiker*innen eine hilfreiche Orientierungshilfe.

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In der hausärztlichen Praxis gehören Brustschmerzen mit Ziehen, Brennen, Stechen im Thoraxbereich zu den häufigsten Beratungsanlässen. Mitunter kommen noch Angst oder Panik dazu, weil die Patient*innen einen Herzinfarkt befürchten. Die Ursachen für Brustschmerzen sind in knapp der Hälfte aller Fälle muskuloskelettal bedingt. Auch Atemwegsinfekte oder psychische Störungen können zu Schmerzen im Brustbereich führen, ebenso wie stabile Erkrankungen der Koronargefäße oder Magendarm-Probleme. Heilpraktiker*innen überweisen im Regelfall Patient*innen mit diesen Beschwerden zur Diagnostik an die ärztlichen Kolleg*innen, trotzdem ist es auch für Sie wichtig, die Entscheidungskriterien zu kennen. Denn gefährliche Verläufe – zum Beispiel bei einem akuten Koronarsyndrom – müssen schnell erkannt und Patient*innen entsprechend weiter geleitet werden. Mit den Leitlinien soll Hausärzt*innen ein Werkzeug an die Hand geben, dass sie sich in diesem Spannungsfeld sicher bewegen können.

Bei der S3-Leitlinie handelt es sich um eine Überarbeitung der bisherigen Version. Die zentralen Botschaften wurden übernommen. Das Kernstück der Leitlinie stellt nach wie vor der Marburger Herzscore dar, der eingesetzt wird, um das Risiko für eine koronare Herzerkrankung unkompliziert in der Praxis zu berechnen. Der Marburger Herzscore wird auch in der Nationalen Versorgungsleitlinie KHK empfohlen, so dass hier beide Leitlinien inhaltlich ineinandergreifen.

Die S3-Leitlinie findet Sie hier.

Eine tabellarische Übersicht zur schnellen Orientierung gibt es hier.