Tagung des Aktionsbündnis Patientensicherheit

19.09.2022 – „Sichere Medikation – mach Dich stark für Patientensicherheit“ war das Motto des diesjährigen Welttags der Patientensicherheit, den Elvira Bierbach, BDH-Beirätin, besuchte.

BDH-Beirätin Elvira Bierbach reiste am 15. September 2022 nach Berlin zur Tagung des Aktionsbündnis Patientensicherheit, der zentralen Veranstaltung zum Welttag der Patientensicherheit. „Sichere Medikation – mach Dich stark für Patientensicherheit“ war das weltweite Motto der diesjährigen Veranstaltung. Dieser Aktionstag hat das Ziel, Fehler bei der Medikation zu verringern: Jährlich werden allein in Deutschland etwa 250.000 Patientinnen und Patienten aufgrund von Medikationsfehlern ins Krankenhaus eingewiesen! Das sind etwa 5 % der Klinikeinweisungen mit ca. 1,8 Millionen zusätzlich zu finanzierenden Krankenhaustagen.

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit hatte zu diesem wichtigen Thema zu Information, Austausch und Diskussion eingeladen. Der Bund Deutscher Heilpraktiker ist seit 2018 Mitglied dieses Aktionsbündnisses und war somit dort die erste Vertretung aus der Heilpraktikerschaft. BDH-Vizepräsident Siegfried Kämper wirkt aktiv in einer Arbeitsgruppe mit und Elvira Bierbach pflegt den Kontakt mit dieser Initiative. Sie nutzte auch diese Veranstaltung zum Netzwerken, Informationsaustausch und für den Blick über den Tellerrand des Heilpraktikerberufs.

Bei der Veranstaltung war Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zugegen. Er ist der Schirmherr des Aktionsbündnisses. In seinem Grußwort betonte er, dass Patientensicherheit die Voraussetzung für die Resilienz des Gesundheitssystems sei. „Der Königsweg in Richtung einer wesentlichen Verbesserung für eine bessere Patientensicherheit ist über einen Ausbau der Digitalisierung zu bestreiten“, sagte der SPD-Minister. Inspiriert von seiner Reise nach Israel wenige Tage zuvor lobte er die Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen, die dort deutlich weiter fortgeschrittener sei als in Deutschland.

Er betonte: „Der Patientenschutz kann im Extremfall bedeutsamer sein als der Datenschutz“. Zwar sei Datenschutz wichtig, relativierte Lauterbach, aber maximaler Datenschutz dürfe nicht den Preis haben, dass die Patientensicherheit verloren ginge. Man müsse deshalb an Lösungen arbeiten, die das Patientenwohl in den Vordergrund stellten.

Mit Hilfe der angestrebten Opt-Out-Regelung könne bei der elektronischen Patientenakte (ePA) eine Datensammlung aufgebaut werden, die dabei helfen würde, Defizite in der Medikamententherapie direkt an den Arzt oder den Patienten zu melden. Über Datenbanken der ePA seien durch Untersuchungsreihen beispielsweise mit dem sogenannten „Digitalen Zwilling“ hilfreiche Studienergebnisse zu erwarten. Wenn also die ePA es zudem ermögliche, die Daten auch für Studien nutzen zu können „sind wir ein ganzes Stück weiter“, so der Minister.

Eine Reihe hochkarätiger Referentinnen und Referenten unter anderem aus der Ärzte- und Apothekerschaft sowie der Pflege, der Pharmaindustrie, der Nationalen Agentur für Digitale Medizin (Gematik), der Ersatzkassen und der Patienten-Selbsthilfe sowie zugeschaltet von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beleuchteten das Thema von verschiedenen Seiten.

„Es war eine interessante Veranstaltung“, resümiert Elvira Bierbach. „Ich sortiere gerade noch, welche Erkenntnisse, die ich aus Berlin mitgenommen habe, für uns Heilpraktiker relevant sind und wie wir diese umsetzen können. Meine Ideen dazu werde ich demnächst zusammenfassen und dem BDH-Vorstand präsentieren.“