Weleda Trendforschung 2021: Stressoren haben sich geändert

5.11.2021 - Wenngleich die Welt sich immer noch im Pandemie-Zustand befindet, ist die Gesamtsituation eine andere als letztes Jahr. Ob und wie sich diese andauernde Corona-Lage auf den Einzelnen und die Gesellschaft auswirkt, hinterfragt die Weleda Trendforschung 2021. Eines der zentralen Ergebnisse: Stressoren haben sich verändert.

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Statt Überforderung und Ängsten sind im zweiten Pandemie-Jahr vor allem Unterforderung und Motivationsverlust zu beklagen – besonders bei den Jüngeren (18-29 Jahre. Belastungserscheinungen wie innere Unruhe (40 %) und Gedankenkreisen (44 %) sind nach wie vor verbreitet. Bei der Selbstmedikation geht der 5-Jahres-Trend zur „grünen“ Apotheke: Immer mehr Deutsche legen Wert darauf, dass rezeptfreie Arzneimittel Inhaltsstoffe aus der Natur enthalten. Gleichzeitig scheint eine mentale Adaption an die dauernde Veränderung im Gange, bei der die Neubewertung unserer sozialen Beziehungen eine wichtige Rolle spielt: Viele Deutsche wählen ihre sozialen Kontakte bewusster.

Während viele Menschen den Stillstand im ersten Lockdown noch für Projekte genutzt haben, die sie sich schon lange vorgenommen hatten, ist 2021 dagegen im unfreiwilligen Leerlauf das Stichwort „Boreout“ in den Vordergrund gerückt: Mehr als jeder Fünfte (22 %) stimmte zu, Langeweile als (sehr) starke Belastung zu empfinden, bei den 18- bis 29-Jährigen sogar 42 Prozent. Mit dem eintönigeren Alltag korreliert offenbar ein weiterer Belastungsfaktor: 56 Prozent der 18- bis 29-Jährigen (gegenüber 30 % im Gesamtschnitt) gaben an, unter Motivationsverlust zu leiden. Gleichzeitig führten die fehlenden Möglichkeiten gerade bei dieser jüngeren Altersgruppe offenbar zu der Angst, „das Leben zu verpassen“ (56 %), auch bekannt als „fear of missing out“ (FOMO). Hierfür sind verschiedene Gründe denkbar: Zum einen war vieles aufgrund der Beschränkungen nicht so einfach möglich oder sogar verboten, sodass Lebensziele wie Reisen oder Jobwechsel weggefallen sind. Gleichzeitig sind jüngere Menschen schlicht weniger erfahren in der emotionalen und kognitiven Regulation.

Adaption an Dauerbelastung führt zu Stabilisierung des Gesundheitszustands

Die diesjährige Weleda Trendforschung zeigt, dass die andauernde Pandemie den Deutschen nach wie vor zu schaffen macht: 41 Prozent sind nervöser und ängstlicher als im Vorjahr, jeder Vierte ist gereizter. Gut ein Drittel leidet unter Einschlafproblemen. Die wenig überraschende Gesamtbilanz: Die Deutschen sind pandemiemüde. Doch es scheint ein Gewöhnungseffekt einzutreten: Der körperliche und psychische Gesundheitszustand stabilisiert oder bessert sich sogar. Laut der Weleda Trendforschung 2021 legt knapp ein Drittel der Befragten bei rezeptfreien Arzneimitteln Wert darauf, dass sie die Selbstheilungskräfte des Organismus anregen. Im 5-Jahres-Trend ist den Deutschen außerdem zunehmend wichtig, dass diese Inhaltsstoffe aus der Natur enthalten.

Kontakte und soziale Beziehungen: Qualität vor Quantität

Die Pandemie hat uns offenbar dazu bewegt, Art und Häufigkeit von sozialen Kontakten und Beziehungen neu zu bewerten. Fast die Hälfte der Befragten (44 %) gab an, sich im Vergleich zur Zeit vor Corona etwas oder viel seltener mit Freunden oder Familie zu treffen, und bei 36 Prozent ist die Anzahl der Personen, die sie treffen, nach eigener Aussage kleiner als vor der Pandemie. Dies ging offenbar mit einer verbesserten Qualität unserer Beziehungen zu unserem engsten sozialen Umfeld einher. Denn trotz der abnehmenden Häufigkeit der Kontakte fühlen sich 54 Prozent nie oder nur selten sozial isoliert. Stattdessen haben 69 Prozent das Gefühl, mit ihren Liebsten näher zusammengewachsen zu sein, und 76 Prozent haben Familie und Freunde nach eigener Aussage mehr zu schätzen gelernt. Es scheint: Wir wählen als Folge der Kontaktbeschränkungen unsere Kontakte jetzt bewusster – und wissen um ihre Bedeutung für unser Wohlbefinden.

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Die Ergebnisse der Weleda Trendforschung 2021 auf einen Blick - (c) Weleda