Rezensionen

Evelyn Wurster: Moderne Darmtherapie, Band 2

Heilpraktikerin Evelyn Wurster führt in dem soeben erschienenen zweiten Band von „Moderne Darmtherapie“ durch bewährte Therapieansätze für Intoleranzen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Leaky Gut und mehr. Das Buch beleuchtet die entscheidende Rolle des Darms bei MCAS und Histaminosen sowie dessen Einfluss auf psychische Erkrankungen. Die Heilpraktikerin Kerstin Schütz hat das Buch für Sie gelesen.

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In der Laienliteratur findet man eine Vielzahl von Büchern über den Darm – wie viele davon sinnvoll sind, sei dahingestellt. Umso wichtiger wäre fundierte Literatur für medizinische Fachkräfte, die dem vermeintlichen Halbwissen von Verbrauchern etwas entgegenzusetzen hat. Bislang suchte man vergeblich nach derartigen Fachbüchern. Evelyn Wurster ist es gelungen mit ihren Büchern „Moderne Darmtherapie I und II“ Abhilfe zu schaffen.

Sie vollzieht den Spagat, Neulingen auf diesem Gebiet fundiertes Fachwissen zu vermitteln, als auch erfahrenen Therapeuten ein Nachschlagewerk zu liefern. Dabei fließen sowohl neueste Erkenntnisse aus der Forschung als auch jahrzehntelange Praxiserfahrung mit ein und schaffen damit eine Verbindung zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde.

Band I informiert vor allem über die diagnostischen Parameter und die Charakteristika der einzelnen Vertreter der Mikrobiota – physiologisch und pathologisch. Damit wird der Therapeut in die Lage versetzt, sinnvolle individuelle Diagnostik auszuwählen und entsprechend zu therapieren.

In Band II finden sich neben den klassische Darmerkrankungen wie z.B. Divertikel, Colitis ulcerosa oder dem Reizdarm, viele Erkrankungen, die vermeintlich nichts mit dem Darm zu tun haben. Kein Thema, hat es auch noch einen so marginalen Bezug zum Verdauungstrakt, wird man hier vermissen.

Diagnosemöglichkeiten und Fallbeispiele runden das Bild ab. Das macht diese Bücher zu einem Standardwerk im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtungsweise und zum Wohle der Patienten. Die Autorin lässt dabei ihren reichen Erfahrungsschatz aus 30 Jahren Naturheilpraxis einfließen und gibt immer wieder ganz konkrete und pragmatische Tipps für die Therapie. Sie blickt oft über den „Darm-Tellerrand“ und streift viele Themen auch außerhalb des Verdauungstraktes, sodass diese Bücher ein „Muss“ sind für jeden naturheilkundlich arbeitenden Therapeuten.

Prädikat: „Absolut lesenswert!“

Dipl. oec. troph. Kerstin Schütz, Heilpraktikerin

Bibliografie

Evelyn Wurster: Moderne Darmtherapie, Band 2. BoD – Books on Demand, 2024, geb. 172 S., ISBN 978-3-7583-0572-6, 59,95 EUR

Martina Darga: „TAO – Wege der taoistischen Lebenskunst“, 3. Auflage

Dieses Buch möchte wichtige Texte des Daoismus zugänglich machen. Die Sinologin Dr. Martina Darga hat dazu aus der Vielfalt der taoistischen Schriften die wesentlichen für den heutigen Menschen ausgewählt. Sie wurden von ihr zum großen Teil erstmalig ins Deutsche übersetzt und thematisch übersichtlich zusammengestellt. HP Tobias Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen und empfiehlt es sehr als Einstieg in das interessante Thema.

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Dieses Buch ist ein ausgereiftes, kompaktes und lebenspraktisches Werk, spannend bis zur letzten Seite! Die Autorin hat es geschafft, aus einer umfangreichen Zahl von Texten zum Thema Daoismus ein übersichtliches Angebot zusammenzustellen, welches in den großen Weisheitslehren wurzelt und bis in den eigenen Alltag vordringen kann, wenn man das möchte.

Dies kann gelingen, weil nach zwei sehr gut geschriebenen Einleitungen in das Thema ‚Dao‘ die drei wesentlichen Abschnitte des Buches (Die Welt, Der Mensch, Der Mensch in der Welt) jeweils in zwei Teilen aufgebaut sind. Zunächst gibt die Autorin in jedem Kapitel eine sehr gut verständliche Einführung, darauf folgt eine repräsentative Auswahl von Zitaten aus chinesischen Quellen. Frau Darga hat es auf diese Weise geschafft, die Inhalte gerade so ausführlich zu behandeln, dass sie ausreichend Substanz und Tiefe haben, aber gleichzeitig die Auswahl so zu bemessen, dass sich das Thema nicht in Details verliert. Das mag als Selbstverständlichkeit erscheinen, ich stelle es mir aber sehr arbeitsintensiv vor, das Thema ‚Dao‘ in einer so guten Balance zu halten und vorzustellen. In diesen Texten geht es schließlich nicht um die Montageanleitung eines Spanplattenregals, sondern um das Unfassbare, welches in allen Dingen erfahrbar ist. Wer sich diesem Abenteuer stellen will, hat mit Dr. Martina Darga eine gute ‚Reiseleiterin‘ in und durch diese Welt.

Das Buch liegt seit November 2023 in einer Neuauflage bei den mgo Fachverlagen vor.

Fazit

Wenn Sie ein Zitat von Laozi schon auf Ihrem Oberarm tätowiert, das Daode Jing zwar gekauft, aber nie aus dem Regal gefischt haben oder Sie nach der letzten Fortbildung an dem Begriff WuWei hängengeblieben sind und ihn vertiefen möchten: In diesem Buch stimmt das Verhältnis von Aufwand und Nutzen, um in das Thema ‚Dao‘ vorzudringen.

(Für diese Rezension wird die von der Autorin selbst als zeitgemäß empfundene Schreibweise ‚Dao‘ und ‚Daoismus‘ statt ‚Tao‘ verwendet.)

Bibliografie

Martina Darga: TAO – Wege der taoistischen Lebenskunst, 3. Auflage
mgo Fachverlage GmbH: Kulmbach, 2023. Hardcover, 288 S., 18,00 EUR
ISBN: 978-3-96474-730-3

Dirk-Rüdiger Noschinski: Autoimmunerkrankungen. Verstehen – Erkennen – Behandeln

Immer häufiger wenden sich Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, Rheuma, Fibromyalgie, chronischen Entzündungen etc. an einen Heilpraktiker. Der Leidensdruck der Betroffenen ist teilweise enorm, die Erkrankungen sind komplex und nicht einfach zu behandeln. In diesem Buch beschreibt der Autor verständlich und konkret, wie man diesem breit gefächerten Feld an Krankheitsbildern wirksam begegnet. Er zeigt die komplexen Zusammenhänge der Immunabwehr und die durch Autoimmunerkrankungen ausgelösten pathologischen Prozesse auf. Darüber hinaus gibt er konkrete Behandlungskonzepte für 18 Erkrankungen. HP Michael Herzog und HP Marcus Stötzer haben das Buch für Sie gelesen.

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Ich freue mich sehr, dieses ganz besonderes Buch rezensieren zu dürfen.

Menschen, die an Autoimmunerkrankungen leiden, kommen immer häufiger in unsere Praxen. Dabei erlebe ich im Praxiskontext, im Austausch mit vielen Kolleg*innen, aber auch im Rahmen meiner langjährigen Dozententätigkeit an meiner Heilpraktiker-Schule eine große Unsicherheit im Umgang mit diesen Patient*innen. Hier wird vor allem immer wieder die Frage gestellt, worauf zu achten sei, wenn wir als Heilpraktiker*innen Therapien anwenden, die z. B. im Zusammenhang mit einer Aktivierung/Modulation immunologischer Vorgänge stehen und ob man ggf. nicht mehr schaden würde, als Nutzen zu bringen. Diese Frage zu klären und weitere Unsicherheiten zu beseitigen, dazu ist dieses Buch im Besonderen in der Lage.

Auf über 600 Seiten nimmt sich der Autor diesem Thema sehr differenziert an und geht dabei adäquat in die Tiefe. Dabei ist er in der Lage, zum Teil äußerst komplexe Zusammenhänge verständlich und vor allem sehr interessant zu vermitteln. Das Buch liest sich meines Empfindens nach sehr spannend, fast fesselnd, nahezu wie ein Roman. Das ist eine Qualität, die man bei Fachbüchern dieser Art nicht zu häufig findet. Einmal angefangen mit dem Lesen, legt man das Buch kaum noch aus der Hand.

Zu den Inhalten

Im ersten Teil werden die Grundlagen des Immunsystems so aufbereitet, dass man auf dieser Basis die im Folgenden dargestellten Zusammenhänge gut nachvollziehen kann. Zudem kommen die wichtigsten schulmedizinischen Therapieansätze zur Sprache, deren Kenntnis für unsere Praxen unerlässlich ist.

Teil 2 bringt eine erweiterte Sicht auf die Dinge. Die für uns wichtigen Themen, wie ein personenbezogener Ansatz, statt einer Symptomorientierung in der Therapie, aber auch das komplexe Thema Vitamin D, werden ebenso beleuchtet, wie die hochaktuellen Themen: Umfeldfaktoren und Impfungen, Silent Inflammation, oxidativer und nitrosativer Stress, dazu der wichtige Einfluss des Hormonsystems oder der Psyche auf entgleiste immunologische Prozesse, ferner der Einfluss der Ernährung und eines gestörten intestinalen Mikrobioms bei Autoimmunprozessen.

Der 3. Teil bringt dann einen Überblick über die Diagnostik, die differenziert abgehandelt wird. Dabei sind die sehr zahlreichen Patientenbeispiele hilfreich, welche aufzeigen, worauf es in der Praxis zu achten gilt. Meiner Meinung nach bringen die hier schon erwähnten therapeutischen Möglichkeiten einen besonderen Zugewinn. Besonders hilfreich ist der letzte Teil dieses Kapitels. Hier wird die Umsetzung in der Praxis beschrieben, die dem Leser einen Leitfaden an die Hand gibt und zudem Empfehlungen in Bezug auf einen notwendigen Zeitrahmen für eine zielführende Therapie vorgibt.

Der letzte Teil des Buches widmet sich den Krankheitsbildern. Hier kommen die wichtigsten ausführlich zur Sprache. Besonders gelungen ist der jeweils gleiche Aufbau der Kapitel, der für die Praxis wichtige Informationen liefert. So werden die Definition der Erkrankung, die sehr spannende Pathophysiologie und die schulmedizinische wie auch die naturheilkundliche Diagnostik und Therapie relevant abgehandelt. Besonders gelungen finde ich den immer letzten Abschnitt „meine Erfahrungen“. Hier zeigt der Autor zusätzlich wichtige Zusammenhänge auf.

Fazit

Das Thema Autoimmunerkrankungen ist in diesem Werk, so muss man dieses Buch wohl nennen, gut verständlich und sehr strukturiert abgehandelt. Wer sich mit Autoimmunerkrankungen in der Praxis beschäftigen möchte, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

HP Michael Herzog

Bibliografie

Dirk-Rüdiger Noschinski: Autoimmunerkrankungen. Verstehen – Erkennen – Behandeln
Haug Verlag, Stuttgart. 2021, 656 S., 86 Abb., geb., 79,99 [D]
ISBN 978-3-13-242490-6

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Das Buch ist ein perfektes Nachschlagewerk für die Praxis.
Klar, strukturiert und präzise beschreibt und erklärt der Autor Krankheitsbilder, Symptomatiken und Therapiemöglichkeiten.

Von der Blasenentzündung über Leaky Gut bis zu den Autoimmunerkrankungen. Letztere werden sehr ausführlich besprochen. Ein tolles Buch, ein Nachschlagewerk, ein echtes Werkzeug. Herr Noschinski lässt den Leser an seiner riesigen Praxiserfahrung teilhaben. Die Tipps sind praxisbezogen, sehr gut umsetzbar und zeigen unterschiedliche Behandlungsansätze.

Es gibt nicht „DIE Therapie“, oder „DAS Mittel“, keine Zauberei, sondern akribisch recherchierte, mit viel Erfahrung und Wissen kombinierte Ansätze, Betrachtungen, Therapiemöglichkeiten.

Schulmedizin und Naturheilkunde gehen hier Seite an Seite. DAS nenne ich Medizin!
Danke für dieses Buch, danke für dieses Werk. Es war höchste Zeit…
Für Therapeuten und Interessierte gehört es unter jeden Weihnachtsbaum, in jedes Osternest und ist ein ideales Geburtstagsgeschenk.
Von mir gibt es ganz klar 5 Sterne. Danke Herr Noschinski!

HP Marcus Stötzer

Bibliografie

Dirk-Rüdiger Noschinski: Autoimmunerkrankungen. Verstehen – Erkennen – Behandeln
Haug Verlag, Stuttgart. 2021, 656 S., 86 Abb., geb., 79,99 [D]
ISBN 978-3-13-242490-6

Ingrid Schönfelder/Peter Schönfelder: Der Kosmos Heilpflanzenführer, 5. Auflage

Dieses Standardwerk beschreibt mehr als 600 in Europa heimische und kultivierte Heilpflanzen und Giftpflanzen. Zusätzlich gibt es Fachinformationen über Botanik, Drogen, Inhaltsstoffe, Wirkungen, Anwendungen und Fertigpräparate. Auf über 700 Farbfotos werden die wesentlichen Merkmale der Pflanzen dargestellt. Ulrike May hat das Buch für Sie lesen.

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Die fünfte überarbeitete Auflage des „Kosmos Heilpflanzenführer“ von den Autoren Ingrid und Peter Schönfelder ist im September 2023 erschienen. Zum Finden und Bestimmen der Heilpflanzen kann man sich an den Blütenfarben und deren Aufbau orientieren. Dieses Vorgehen ist vielen Menschen von den Büchern „Was blüht den da“ (ebenfalls im Kosmos Verlag erschienen) bekannt, hat sich in der Praxis sehr bewährt und hat sicher auch „Wiedererkennungswert“ bei den Anwendern. Beschrieben werden die wichtigsten in Europa heimischen Wildpflanzen und auch kultivierte Pflanzen, wie beispielsweise die Mahonie oder die Libanon-Zeder.

In kurzer und prägnanter Form stellen die Autoren Grundlagen der Phytotherapie und der Homöopathie vor. Auch Sammelregeln, Konservierung, Inhaltsstoffe und Teekunde werden in Kurzform beschrieben, gefolgt von den zur Bestimmung notwendigen, wichtigsten botanischen Fachausdrücken.

Den größten Teil des Heilpflanzenführers nehmen die zweiseitigen Pflanzenbeschreibungen ein. Auf der linken Seite finden sich die Beschreibungen eingeteilt in Naturschutz, Botanik, Vorkommen, Drogen, Wirkstoffe, übliche Anwendungen und ein Hinweis auf aktuell auf dem Markt erhältliche Fertigpräparate. Auch die homöopathische Anwendung findet Erwähnung. Auf der rechten Seite sind die dazugehörigen Fotos durch Nummerierung eindeutig zuzuordnen. Manchmal gibt es mehrere Fotos zu einer Pflanze oder unterschiedliche Unterarten. Bei den gebräuchlichen Teepflanzen gibt es Abbildungen der Fertigdrogen.

Besonders hilfreich ist der letzte Teil, in dem die Früchte von Giftpflanzen beschrieben und in Fotos gezeigt werden. Auch die Früchte sind übersichtlich nach Farben sortiert.

Den Schluss bildet der alphabetisch aufgebaute, kurz gehaltene Anwendungsteil – von Andornkraut bis Wollblume.

Die Autoren haben sich in den Heilpflanzen-Beschreibungen an die Beurteilungen der bestehenden Kommissionen zur Beurteilung der Wirksamkeit von Heilpflanzen gehalten, erwähnen auch die Anwendung in der Volksheilkunde und in der Homöopathie.

Das Buch ist ein sehr gelungenes Nachschlagwerk für den interessierten Heilpflanzen-Freund. Sehr bemerkenswert ist für mich, dass es gut gelungen ist so viele Informationen in dieses sehr handliche Format zu bringen, das sich sogar dafür eignet, im Wanderrucksack mitgenommen zu werden.

HP Ulrike May, Berzhausen

Bibliografie

Ingrid Schönfelder/Peter Schönfelder: Der Kosmos Heilpflanzenführer. Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas. 5. überarbeitete Auflage. Bearbeitet von Phil Käding. Stuttgart: Kosmos Verlag; 2023. Tb, 448 S., 700 Farbfotos, 35,00 EUR (D), ISBN 978-3-440-17694-8

Samuel Hahnemann: Organon 6 der Heilkunst – Lern- und Arbeitsbuch – Gesamtausgabe
bearbeitet von Günter Macek.

Um Hahnemanns Organon verständlich zu machen und die Lesbarkeit des Werkes spürbar zu erleichtern ist der Bearbeitung Günter Macek neue Wege gegangen: Er hat eine Dreiteilung pro Paragraph vorgenommen zum besseren Verständnis für den Leser: Alter Text für denjenigen, der am liebsten mit den Originaltexten von Hahnemann arbeitet, neuer Text für denjenigen, der sich mit der ungewohnten Ausdrucksweise und verschachtelten Sätzen des Organon schwer tut. HP Tobias Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen.

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Bei diesem Buch ist drin, was draufsteht: Es enthält den Originaltext des Organon 6 von Hahnemann sowie eine Übertragung des Ursprungstextes in heutiges Deutsch. Dazu gibt es Ansätze grafischer Umsetzungen, damit die wesentlichen Inhalte schneller verstanden und zugeordnet werden können. Diese Zuordnungen sind für jeden Paragrafen auf einer Seite (selten auf 2 Seiten) angeordnet. So sind der Originaltext, die Übertragung und die Grafik sehr übersichtlich im Blick. Man kann schnell die Arbeit Maceks mit seiner Quelle vergleichen.

Wollte die Leserin dieser Rezension, wie auch der Leser, erfahren, was es heißt, und hieß, einen hahnemannschen Text zu lesen, oder zu verstehen, müsste er, oder sie, nur diesen, oder andere, flüssige Sätze – und ihre Verweise und Verschachtelungen – genau wahrnehmen und sich die Präsenz von Punktierungen an einem möglichen Ende oder Kommata, behülfsmäßig in der ursprünglichen Satzmitte, vorstellen. Macek würde aus einem solchen „Wortwurm“ wahrscheinlich nur die Essenz holen: Hahnemann neigt aus heutiger Sicht zu einem etwas umständlichen Satzbau.

Aber ernsthaft: Es ist nicht nur die Satzlänge, auch die Wortwahl und das Weltbild haben sich in 200 Jahren kräftig gewandelt. Der Autor erstarrt vor dem Original nicht in Ehrfurcht, sondern packt das Vorhaben pragmatisch und zielorientiert an. Seine Texte enthalten ein passendes Maß an aktuellen Begriffen und Umformulierungen. Der Textkörper ermöglicht durch Aufzählungen, Abschnitte und Markierungen eine schnelle Orientierung. Derzeit ist die einzige Übersicht das Inhaltverzeichnis am Anfang des Werkes, ein Schlagwortverzeichnis wäre meines Erachtens hilfreich. Außer einem einseitigen Vorwort gibt es keine Einleitung, keinen Kommentar, keine Infos und keine Literaturlisten. Die Puristen wird das freuen. Man kann aber den Eindruck gewinnen, dass Herr Macek fundierte und interessante Aspekte zu der Auseinandersetzung mit dem Organon beisteuern könnte und bleibt an dieser Stelle etwas neugierig zurück.

Fazit

Wer sich mit Hahnemann beschäftigen möchte, hat hier ein sehr gutes Studienbuch zur Verfügung! Ich persönlich finde die grafische Umsetzung so wichtig, dass ich mir einen weiteren Ausbau der Grafik wünschen würde – etwa so, wie man es in den homöopathischen Arzneimittelbildern findet. Und: man muss kein „Fan“ und kein „klassischer Homöopath“ sein und nicht „dran glauben“, um sich mit interessanten Ideen und Figuren der Geschichte auseinanderzusetzen. Lesen Sie das Buch doch auch, wenn Sie Medizin nicht so sehr interessiert, oder wenn Sie der Homöopathie kritisch gegenüberstehen. Es wirkt, auch in homöopathischen Dosen, sehr anregend!

Bibliografie

Samuel Hahnemann: Organon 6 der Heilkunst – Lern- und Arbeitsbuch – Gesamtausgabe
bearbeitet von Günter Macek.
Kulmbach: ML Verlag, 2018. Hardcover, 408 S., 44,95 €, ISBN 978-3-944002-86-6

Ulrich Teleu: Die Warze liegt in der Oper

„Hypnose“ sei die eigentlich falsche Bezeichnung für eine hochwirksame Methode einer heilsamen Behandlung von Schmerzen, Ängsten und Depressionen oder zur Raucherentwöhnung und bei Übergewicht, ist der Autor dieses Buches überzeugt. Er hat vierzig spannende Trance-Erlebnisse mit hilfreichen Lösungen aus psychotherapeutischen Sitzungen in seiner Hypnosepraxis aufgeschrieben. Jürgen W. Schulz hat das Buch für Sie gelesen.

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Der Autor des Buches ist seit 1978 Heilpraktiker (45 Jahre!) und beeindruckt mit einer außerordentlichen Vielzahl an durchlaufenen Hypnosetherapieausbildungen. Die Wahl des Titels „Die Warze liegt in der Oper“ verdutzt zunächst und macht neugierig.

In einer kurzen Einleitung, erläutert Ulrich Telau, die Wirkung von Problemen und Konflikten auf das Unbewusste um nachfolgend in den Patientengeschichten seine Vorgehensweise und ihre Wirkung darzustellen. Ein durch Hypnosetechniken verbildeter Therapeut mag sich vielleicht fragen, wo bleibt die Hypnose? (Und Telau selbst meint „Hypnose ist die eigentlich falsche Bezeichnung für (s)eine hochwirksame Methode der Behandlung …“)
Er lässt miterleben, wie der Patient, fast nebenbei in Trance geht und die selbstorganisatorische Arbeit im Unbewussten des Patienten beginnt. Unterstützt durch Ideomotorik, die Arbeit mit Farben und Metaphern führt er rasch (und für den Patienten somit kostengünstig) zur Heilung. In den 40 Kapiteln wird auch deutlich wie umfangreich das Spektrum der Probleme der Patienten zur Behandlung durch Hypnose sein kann. Dabei fällt mir ein Spruch aus meiner frühesten Hypnose-Ausbildungszeit ein: Hypnose braucht Kreativität und die ist bei dieser Therapieform, neben viel Erfahrung, gefragt.

Trotz der Ausbildung in geschützten und ungeschützten, mit wohlgestelzten Fantasienamen versehenen „Mammutmethoden“ hat der Autor eine Leichtigkeit gefunden, die sicher die Patienten verblüfft, denn der Patient, der möglicherweise mit Skepsis oder auch Angst zur Hypnosetherapie kommt, und dann keine unangenehmen Erfahrungen erlebt, wird auch von den Ergebnissen überrascht sein.

Man liest das Buch gerne, durch die locker geschriebene Dialogform und freut sich schon auf die nächste der insgesamt 40 geschilderten Behandlungen.
Ich stellte mir als Rezensent die Frage, für wen hat er dieses Buch geschrieben, bzw. wer sollte es lesen? Lesen sollte es der Hypnosetherapeut, der durch das Lernen von „gängelnden Methoden“ sich gefesselt fühlt. Er wird sicher immer wieder zu dem Buch greifen, um für sich den „leichteren“ Weg zu finden. Lesen kann es außerdem der, der sich zum ersten Mal mit Hypnose beschäftigt.

Empfehlenswert ist das Buch auf jeden Fall für jeden, der Angst vor Hypnose hat, also auch für potentielle Patienten. Vielleicht überlegt sich der Autor, ob er nicht eine kleine Broschüre mit weniger Beispielen für Patienten erstellt, die diesen mitgegeben werden kann.

Nicht empfehlenswert ist das Buch für diejenigen, die glauben, nach dem Lesen therapieren zu können, die fertige Trancen suchen und für die, die durch Hypnose viel Geld verdienen wollen, es sei denn durch die Weiterempfehlung durch zufriedene Patienten

Fazit

Das Buch „Die Warze liegt in der Oper“ von Ulrich Teleu ist ein gelungenes Werk zum Thema Hypnosetherapie. Der Aufbau und der Inhalt des Buches sind klar strukturiert und leicht nachvollziehbar. Es ist mehr als nur „Geschichten aus der Hypnosepraxis“. Zum einen ist es interessant für erfahrene Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der Hypnosetherapie und des Hypnosecoachings, aber auch für Einsteiger in das Gebiet der Hypnose. Patienten würden beim Lesen überrascht sein, was und wie Hypnose sein kann.

Rezensent: Jürgen W. Schulz (Dipl. Ing.) Heilpraktiker und Hypnosetherapeut

Bibliografie

Ulrich Teleu: Die Warze liegt in der Oper. Geschichten aus der Hypnosepraxis.
262 Seiten, geb. Verlag: Books on Demand, 2022. 21,99 EUR, ISBN: 978-3-7557-2563-3,

Joachim Mayer-Brix: Klassische Homöopathie in der HNO-Heilkunde

Der Autor beleuchtet die homöopathische Therapie der wichtigsten HNO-Erkrankungen. Der homöopathische Leitfaden bietet Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, Untersuchungsmethoden und Diagnostik bei HNO-Erkrankungen und gibt wertvolle Tipps zur anamnestischen Erhebung, relevanten Rubriken und differentialdiagnostischen Betrachtung der Homöopathika. Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Seit fast drei Jahrzehnten ist Dr. med. Joachim Mayer-Brix Facharzt für HNO-Heilkunde mit großer Erfahrung in der Praxistätigkeit. Und nun hat er dieses umfangreiche Buch veröffentlicht.

Es beginnt, wie könnte es anders sein, mit der Anamnese, einer klinischen und einer ausführlichen homöopathischen Fallaufnahme. Besonders hilfreich sind dabei seine Praxistipps, z.B. eine rasche Untersuchung bei einer Schwerhörigkeit, denn ist diese durch Cerumen hervorgerufen, erübrigen sich viele weitere Fragen. Oder die IA-Probe bei Kindern mit Adenoiden. Die einzelnen Untersuchungen von Ohr, Nase, Mund, Hals und Gesicht werden anschaulich, mit vielen Hinweisen und durch Bilder hilfreich erklärt.

Jedes Organgebiet wird mit anatomischen und physiologischen Grundlagen, Ätiologie, Klinik und der schulmedizinischen Diagnostik erläutert. Besonders gut finde ich, dass die schulmedizinische und die homöopathische Therapie nebeneinander stehen. Die Rubrikenauswahl der homöopathischen Mittel ist praxisbezogen und nachvollziehbar. Die unterschiedlichen Fallverläufe mit den Beurteilungen sowie Hinweisen zu gefährlichen Verläufen geben zusätzliche Sicherheit bei der Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen. Die Indikationen wie Mittelohrentzündung, Paukenerguss, Hörsturz, Rhinosinusits, Polypen, Kehlkopf- und Rachenentzündungen, Larynigitis, Epiglottitis, Globusgefühl, funktionelle Stimmstörungen, Sängerknötchen, Heuschnupfen, Allergien und viele weitere werden angesprochen und umfangreich geschildert.

Sämtliche Fallbeispiele sind mit passenden Fotos aus der Praxis anschaulich und verständlich dargestellt, hier hat Dr. Mayer-Brix auf einen großen Schatz zurückgegriffen. Sehr hilfreich zum besseren Nachvollziehen der Mittelfindung ist, dass eine ausführliche Repertorisation vorhanden ist und die verschiedenen Hinweise auf Arzneien zur Differentialdiagnose eine gute Mittelwahl ermöglichen.

In diesem praxisnahen Buch werden durch die Kombination aus homöopathischer Analyse, moderner Diagnostik und klinisch erhobenen Befunden alle Aspekte einer ganzheitlichen HNO-Therapie abgedeckt, anschaulich und verständlich vermittelt.

Fazit

In seinem Vorwort schreibt Dr. Mayer-Brix, dass sowohl die Schulmedizin als auch die Homöopathie Stärken und Schwächen, Vorteile und Grenzen haben. Aber die Kombination von Beidem kann sich hervorragend in der akuten und besonders der chronischen Behandlung von HNO-Erkrankungen ergänzen. Mit seinen Erfahrungen möchte er die Blickwinkel sowie den Stellenwert beider Vorgehensweisen erläutern und zum gegenseitigen Verständnis beitragen. Ich finde, das ist Dr. Mayer-Brix mit diesem Buch hervorragend gelungen.

Bibliografie

Joachim Mayer-Brix: Klassische Homöopathie in der HNO-Heilkunde: Ein Handbuch für Homöopathen, Heilpraktiker und interessierte Laien
Narayana Verlag 2023, geb. 360 S., ISBN: 978-3-95582-206-4, 69,90 EUR

Jin-Sook Schnell-Jacob: Ohrakupunktur und Mikro-Ohrakupressur nach TCM. Systemisch-Energetische Wirbelsäulen- und Gelenktherapie

Mit der „Systemisch-Energetischen Wirbelsäulen- und Gelenktherapie“ (SEWIG) hat Jin-Sook Schnell-Jacob eine effektive Methode zur Behandlung von sowohl akuten als auch chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates entwickelt und in diesem Buch beschrieben. Tobias Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen.

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In diesem umfassenden Praxisbuch geht die Autorin auf wichtige Grundlagen der TCM ein, zeigt bestimmte Aspekte der Diagnostik (z.B. Statik, Pulstestung/RAC, Zungendiagnose) und erklärt detailliert die gezielte Anwendung von Ohrakupunktur, Mikro-Ohrakupressur (MOAP) sowie der systemischen Beckenschwingungstherapie (SBT).

Das vorliegende Buch stellt eine Kombination von verschiedenen Therapien und Untersuchungsmethoden vor, die die Autorin in ihrer Praxis besonders bei Schmerz-Symptomatiken im Bereich des Bewegungsapparates einsetzt. Viele Elemente der TCM, der Ohrakupunktur und weitere Verfahren wie z.B. spezielle Fragen bei der Anamnese oder die Untersuchung mit dem RAC-Reflex werden so zu einem eigenen Behandlungskonzept verbunden. Diese von Frau Schnell-Jakob zusammengestellten Therapiebausteine hat sie SEWIG (Abkürzung für „Systemisch-Energetische Wirbelsäulen- und Gelenktherapie“) genannt.

Das Buch hat eine sehr gute Größe und Handhabbarkeit für die Praxis. Die dargestellten Inhalte sind mit Karten, Schemata und stichwortartige Listen übersichtlich dargestellt und verhelfen zu einer schnellen Auffindbarkeit der Themen. Insgesamt macht das Werk einen durch jahrzehntelange Praxis gereiften Eindruck. Der Anwender findet hier beispielsweise Therapieideen inklusive Ohrkarten mit den entsprechenden Punkten, Körperakupunktur und weiteren Therapiemaßnahmen zu 30 Indikationen. Außerdem Kernpunkte zur Pulsdiagnose, Gerüchen, den 5 Elementen, Ohrakupunktur, Leitbahnverläufen mit allen Punkten und mehr aus der TCM.

Man wird mit diesem Buch vielleicht weder TCM noch Ohrakupunktur, den RAC-Reflex oder eine der anderen vorgestellten Techniken lernen. Ich verstehe die vorliegende Publikation eher so, dass sie die Praktikerin in der Therapie begleitet und alle zuvor durchdrungenen Inhalte schnell auffindbar während der Aufstellung eines Behandlungskonzeptes im Praxisalltag zur Verfügung stellt. Zum Erlernen der einzelnen Bausteine bietet die Autorin auf ihrer Website auch Seminare zu ihrer Methode an.

Fazit

Kern dieses Buches ist das SEWIG-Verfahren. Therapeut’innen, die mit dieser Methoden-Kombination arbeiten möchten, bekommen ein durchwirktes und verlässliches Werk an die Hand.

HP Tobias Rutkowsky

Bibliografie

Jin-Sook Schnell-Jacob:Ohrakupunktur und Mikro-Ohrakupressur nach TCM. Systemisch-Energetische Wirbelsäulen- und Gelenktherapie
ML-Verlag, 2022, 380 S., Geb., 79,95 €, ISBN 978-3-96474-232-2

Eliane Zimmermann: „Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe, 7. Auflage

Eliane Zimmermann, langjährige Bloggerin, Kursleiterin und mehrfache Autorin zur Aromakunde, hat ihr Fachbuch „Aromatherapie für Pflege und Heilberufe“ in der 7. Auflage auf rund 700 Seiten erweitert und aktualisiert. Petra Rutkowsky hat das Buch als E-Book für Sie gelesen.

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Eliane Zimmermann liegt dabei am Herzen, ein seriöses Gegengewicht zu den z.T. fahrlässigen Behauptungen zu schaffen, die Marketing-getriebene Firmen zu Qualität, Dosierung oder Effekten von Ätherischen Ölen (AÖ) verbreiten. Auch deshalb betont die Autorin die evidenzbasierte Aromatherapie, deren Aussagen mit Studien belegt werden können. Diese Orientierung am „Verstehen“ der Ätherischen Öle prägt das gesamte Buch: So werden Hintergründe erläutert und Zusammenhänge z.B. zwischen Botanik, Biochemie und der ÄÖ-Anwendung hergestellt. Tabellen erzeugen hilfreiche Übersichten, die Studien im Anhang sind in der E-Book-Version mit den Textaussagen verlinkt.

Das für eine gute Pflege und Therapie benötigte Wissen ist in vier Teile strukturiert: Nach 95 Seiten botanischer und chemischer Grundlagen der ÄÖ in Kapitel 1 folgen die beiden zentralen Kapitel zur therapeutischen Anwendung und dem Überblick zu den Ätherischen Ölen mit jeweils über 200 Seiten. Ein Serviceteil und eine gepflegte Literatursammlung runden das Werk ab.

Das einführende Kapitel belegt eindrücklich, dass die Kenntnis der Pflanzenfamilien und genutzten Pflanzenteile und auch das Wissen über die Gewinnungsverfahren die passende Auswahl der ÄÖ erleichtert. Darüber hinaus helfen die ausführlichen Seiten zur Biochemie, die Zusammenhänge der Inhaltsstoffe und ihrer Funktionsgruppen zu verstehen. Dafür werden u.a. die verschiedenen Stoffgruppen „chemisch charakterisiert“: Für Monoterpene (MT) ist z.B. prägnant, dass sie aufgrund ihrer Molekülgröße und Reaktionsfähigkeit gut Zellwände von Mikroorganismen zerstören. Zugleich wird klar, warum MT unverdünnt auf unserer Haut auch problematisch sein können.
Hilfreich für die Praxis sind auch Tabellen, die u.a. Inhaltsstoffe verschiedener Arten einer Pflanzengattung zeigen: So wird z.B. eine Wahl zwischen Weiß-, Balsam- oder Riesentanne durch den Vergleich ihrer Anteile an Monoterpenen und MT-Estern leichter. Oder es wird deutlich, warum die Unterscheidung der Chemotypen von z.B. Myrte, Rosmarin oder Thymian wichtig ist.

Das zweite Kapitel widmet sich der Anwendung und informiert über die Wirkung der ÄÖ im menschlichen Organismus, die Therapiepraxis, zentrale Indikationen und Vorsichtsmaßnahmen. Dabei werden u.a. Faktoren für die starke oder geringe Resorption von ÄÖ vermittelt sowie der Wissensstand zum Riechvorgang. Dies umfasst auch aktuelle Infos zu Riechstörungen nach viralen Infektionen und neue Behandlungsansätze durch Riechtraining.
Unter dem Stichwort „Vielstoffgemische als Netzwerkpharmakologie“ erläutert die Autorin die Wirksamkeit vieler ÄÖ gegen Bakterien und deren Quorum sensing, gegen Pilze oder bei Resistenzen, ebenso wie die universitär erforschten Ergebnisse im Wundmanagement mit ÄÖ.

Im Bereich der Indikationen finden sich Rezepturen z.B. bei Problemen der Haut, Atemwege, vegetativen Beschwerden oder der Begleitung einer Krebstherapie. Zudem geht es um Kontraindikationen oder die Anwendung bei Schwangerschaft oder Medikamenteneinnahme.

Im Teil 3 wurden die ÄÖ-Steckbriefe der ÄÖ auf nun 194 erweitert, die auch Chemotypen von Basilikum, Melisse, Myrte, Rosmarin und Thymian umfassen. Einsteiger mögen es als fordernd empfinden, dass deren Sortierung nach botanischen Namen erfolgt. Für den Einkauf, die Therapie sowie Nutzung internationaler Studien ist dies aber hilfreich. Die grafische Aufbereitung der Inhaltsstoffe erfolgt in Form farbiger Tropfen, was eine schnelle Übersicht erlaubt. In den Steckbriefen werden neben „wichtigen Eigenschaften“ und „Hauptindikationen“ vor allem zentrale wissenschaftliche Arbeiten zu den ÄÖ erwähnt. Hier ermöglicht die Autorin aus ihrer irischen Wahlheimat heraus ihren guten Überblick der englischsprachigen Forschung.

Fazit

Mit ihrem Fachbuch bietet Eliane Zimmermann eine klar aufbereitete, zeitgemäße Grundlage zur Aromatherapie für Heilberufe. Die faszinierende Komplexität und Einsatzvielfalt der Naturstoffe kommt zu ihrem Recht und wird zugleich durch gute Erläuterungen und Übersichten verständlich. Im E-Book ist das „geballte Knowhow“ nicht nur mobil präsent und selbst per Handy gut lesbar. Auch die digitale Schlagwort-Suche ermöglicht schnelle Ergebnisse und neue Einsichten. Dass professionelle Anwendungsmöglichkeiten durch Studien belegt werden, macht das Buch auch zu einem guten Nachschlagewerk. Wer evidenzbasiertes Fachwissen in Verbindung mit praxisorientierten Empfehlungen sucht, wird von diesem Buch profitieren.

Petra Rutkowsky, HP-Psychotherapie

Bibliografie

Eliane Zimmermann: „Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe. Kursbuch für Ausbildung und Praxis. 7., überarbeitete und erweiterte Auflage 2022. 704 S., 244 Abb., gebunden (FH), € 69,99. ISBN: 9783132443273 (Buch), ISBN 9783132443365 (EPUB)

Martin Korte: Long Covid – wenn der Gehirnnebel bleibt. Die gefährlichen Langzeitfolgen von Corona

Erschöpfung, Gehirnnebel, Konzentrationsprobleme: Etwa zehn Prozent aller Corona-Patienten beklagen diese und ähnliche Langzeitfolgen noch Monate nach der Infektion, selbst nach einem milden Krankheitsverlauf. In diesem erklärt der Autor welche langanhaltenden Symptome eine Corona-Infektion hervorrufen und zu welchen chronischen Erkrankungen und Auswirkungen auf die Psyche das führen kann. Er zeigt auch auf, wer am meisten gefährdet ist und welche Therapien und Maßnahmen helfen. Maren Siems-Bürhmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Wenn ein Professor für Neurobiologie an Long-COVID forscht und seine Ergebnisse in Buchform veröffentlicht, bekommen wir ein sehr interessantes Buch zu lesen.

COVID-19 ist überstanden, aber der Patient ist immer noch nicht wieder gesund. Er leidet an Long-COVID, eine Erkrankung die relevant ist für die Familien, den Arbeitsplatz, unsere Gesellschaft und besonders für die Betroffenen selber. Die Menschen melden sich Wochen, Monate nachdem sie die eigentliche Corona-Infektion überstanden haben, erneut krank. Sie leiden an Fatigue, an Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, haben Herzrasen, manchmal auch Depressionen und Suizidgedanken. Diese Symptome können 12 bis 18 Monate anhalten, manchmal sogar noch länger. Wir wissen immer noch so wenig über die Ursachen und erfolgversprechenden Krankieten bei dieser „Krankheit nach der Krankheit“.

Der Autor nimmt uns in fünf Kapiteln mit und erklärt Zusammenhänge und Fakten. Die Einleitung ist ein Appell, Long-COVID als eigenständige Krankheit zu begreifen und zu behandeln.

Das Buch wird eröffnet mit einer Bestandsaufnahme von Fakten und Erläuterung der Symptome, die von Atembeschwerden bis hin zu Problemen im Magen-Darm-Trakt reichen können, Betrachtungen von Long-COVID bei Kindern, dem Post-Vac-Syndrom und den Folgen für unsere Gesellschaft. Die neurologischen Manifestationen der Erkrankung erläutert der Autor im zweiten Kapitel. Sehr interessant und gut verständlich geschrieben, mit Humor und ergänzenden Abbildungen erklärt, macht die Neurobiologie großen Spaß. Wenn es nicht ein so ernstes Thema wäre.

Im dritten Kapitel geht es um eine Suche nach Ursachen, Forschungen und einen kleinen Ausflug in die Medizingeschichte und den Semmelweis-Reflex. Hier wurde mir bewusst, dass wir noch eine ganze Menge lernen müssen. Während das vierte Kapitel kurz und knapp die eventuellen Zusammenhänge von Autoimmunerkrankungen und Long-COVID anspricht, geht es im fünften Kapitel um die Behandlungsmöglichkeiten. Hier fordert der Autor, sich dieser Folgeerkrankung zu stellen. Es gibt keine allgemeingültigen Ratschläge, sondern die Aufforderung, genau hinzusehen, die Patient*innen in ihrer Situation darin zu stärken, ihre physische Aktivität wieder aufnehmen zu können.

Und zum Schluss der Appell: Aus der Pandemie lernen. Hier kommt er nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, der an die große Pest oder die spanische Grippe erinnert. Er bietet Fakten. Am 1. Juni 2022 litten in Großbritannien 1,4 Millionen Menschen an lange anhaltenden Folgen der Infektion, 380.000 bereits über zwei Jahre. Prof. Dr. Martin Korte zeigt ganz deutlich die weltweiten Möglichkeiten aus, sei es von Kommunikation, Hygiene wie Wasserzugänge, politischen und gesetzlichen Regelungen. Das Ganze erklärt er kindersicher am Beispiel der Feuerwehr und ihren Aufgaben von Prävention, Brandschutz und dann dem Löschvorgang.

Fazit

Ein äußerst lesenswertes Buch. Es beschäftigt sich nicht nur mit einer Pandemie und deren langen Atem, den wir spüren, sondern auch mit natur- und sozialwissenschaftlichen Ideen. Diese können uns durch die globalen Dimensionen auch im Umgang mit der so stark fortschreitenden Klimakrise beschäftigen.

Bibliografie

Martin Korte: Long Covid – wenn der Gehirnnebel bleibt. Die gefährlichen Langzeitfolgen von Corona. Auf Basis neuester Forschungserkenntnisse zu Ursachen, Therapien, Heilungschancen
Deutsche Verlags-Anstalt; 2022, 256 S, Broschiert, ISBN 978-3421070081, 18,00 EUR

L. Hechun, M. Schöniger, C. Zumfelde-Hüneburg: Wuxing Yangsheng Gong

Das vorliegende Buch „Wuxing Yangsheng Gong“ ist als Übungsbuch konzipiert und dient als Lehrmaterial zur Einführung in diese speziellen Qigong-Übungen des Abtes Li Hechun, aber auch zur Begleitung und Vertiefung der eigenen Übungspraxis. Die bildliche Darstellung und die Beschreibung der Übungsabläufe bilden dabei die Schwerpunkte. Tobias Rutkowsky hat es für Sie gelesen.

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Das vorliegende Buch erschließt Qigong-Interessierten eine besondere Quelle: Die Ärzte Christa Zumfelde-Hüneburg und Mario Schöniger haben hier zum ersten Mal die Qigong-Übungsreihe des Abtes Li Hechun dokumentiert. Auch im Chinesischen gab es bislang noch keine Niederschrift, die Autoren haben über Jahre in mehreren Besuchen im Kloster Zhizhen Guan und im Austausch mit Li Hechun diese Bewegungsfolge kennengelernt, vertieft und zu Papier gebracht.

Inhaltlich werden den Leser*innen die 22 Übungen in vier Kapiteln vorgestellt, weitere drei Kapitel bilden einen sehr informativen Einstieg und zeigen die Geschichte der Wuxing-Übungen, bieten einen Einblick in die Person von Li Hechun und erläutern wichtige Hintergründe zu Tieren und ihrer Symbolkraft, Kernbegriffen des Qigong und den Fünf Wandlungsphasen. Das Buch schließt mit Darstellungen der Leitbahnen und den chinesischen Originaltexten des Vorworts und der kurzen Autobiografie Li Hechuns ab. Mit den vorgestellten Inhalten können daoistische Haltungen und wesentliche Aspekte der TCM am eigenen Körper erfahren und eingeübt werden.

Besonders gelungen sind die Fotos in Kombination mit kleinen Zeichnungen der Fußstellung. Die Bilder zeigen Li Hechun in Sequenzen der tatsächlichen Übung und keine „Studio-Stellungen“. Die Zeichnungen veranschaulichen Gewichtsverteilung, Schwerpunkt und Drehungen. Das schafft ein sehr klares, gut nachvollziehbares Bild der einzelnen Bewegungen. Detailaufnahmen zu Handhaltungen runden die Darstellungen ab.

Fazit

Das Buch bietet eine sehr gut dargestellte und mit Herz und Faszination erarbeitete Dokumentation einer ansprechenden Qigong-Übungsreihe. Die Inhalte sind durchlebt, genau und sehr gut nachvollziehbar. Die Beschäftigung mit einem solchen Verfahren ist eine Investition an Zeit und Aufmerksamtkeit, sie wird der Anwenderin und dem Anwender aber vielfach wieder zuteil werden. Wer sich mit dem vorgestellten Inhalt, auch „von Mensch zu Mensch“ beschäftigen möchte (was sehr viel Sinn macht), kann die Autoren im Internet suchen und wird alle Infos über zum Buch passende Seminare finden.

Bibliografie

L. Hechun, M. Schöniger, C. Zumfelde-Hüneburg: Wuxing Yangsheng Gong – Übungen zur Lebenspflege nach den Fünf Wandlungsphasen – von Li Hechun. 
Kulmbach: Mediengruppe Oberfranken; 2022, 320 S., ISBN: 9783964744982, 39,95 €

Erika Rau, Christina Schmidt-Rau: Physiognomik. Was Körper und Gesicht verraten

Eine physiognomische Sichtweise lenkt den Blick des Therapierenden auf wichtige Aspekte, die sonst der Aufmerksamkeit entgehen würden. Gesicht und dessen Strukturen können Therapierenden Hinweise auf das Wesen, auf mögliche körperliche Schwächen und auf Erkrankungen geben. Renate Droste hat das Buch für Sie gelesen.

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Jeder Heilpraktiker und jede Heilpraktikerin sieht seinen Patient*innen ins Gesicht – aber nur die wenigsten können darin lesen. Die Fähigkeit, Zeichen im Gesicht bewusst wahrzunehmen, sie interpretieren und für Diagnose, Beratung und Therapie nutzen zu können, fördert das Psycho-Physiognomik-Buch von Erika und Christina Rau. Die Autorinnen haben dieses komplexe umfangreiche Thema sinnvoll strukturiert:

Im ersten Drittel führen sie in die Grundlagen ein: die Geschichte der Psycho-Physiognomik und die grundlegende Betrachtung von Naturellen, Temperamenten und Kräften des bzw. im Menschen.

Im zweiten Teil stellen sie die einzelnen „Formelemente“ der Körperteile vor. Auf 200 Seiten beschreiben die Autorinnen Augen, Ohren, Nasen und andere Gesichts- und Kopfregionen in ihrer Form, Oberfläche und weiteren Erscheinungsmerkmalen sehr differenziert. Die 2. Auflage haben die Autorinnen um ein Unterkapitel zum Jochbein und dessen Bedeutung in der Physiognomik ergänzt.

Eine Vielzahl von Zeichnungen stellt die Naturelle und einzelnen Formelemente anschaulich dar – realistischere Darstellungen durch Fotos wären noch besser. Zahlreiche Tabellen und Skizzen erleichtern es, Zusammenhänge zu erkennen. Praxistipps im Text sind deutlich farblich gekennzeichnet.

Mein Fazit

Dieses Buch inspiriert durch die erstaunliche Beobachtungsfreude und die Kreativität an Bedeutungsformulierungen bestimmter Formenmerkmale. Es vermittelt nicht nur einen tiefen Einblick in die Psycho-Physiognomik, sondern ist ein umfangreiches Lehr- und Nachschlagewerk für alle, die Menschen lesen wollen. Selbstverständlich sollte dabei ein hoch entwickeltes Ethos für einen sensiblen und verantwortungsbewussten Umgang mit den wahrgenommenen Zeichen und deren Interpretationen sein.

Renate Droste, Münster

Bibliografie

Erika Rau, Christina Schmidt-Rau. Physiognomik. Was Körper und Gesicht verraten.
2., aktualisierte Ausgabe. Stuttgart: Thieme; 2022. gebunden, 360 S., 292 Abb., ISBN: ‎9783132447578, 69,99 Euro

Ulrike Hummel: Stärken – Entgiften – Regulieren

Ulrike Hummel beschreibt in diesem Fachbuch die Möglichkeiten effektiver Entgiftung in der naturheilkundlichen Praxis. Der Schwerpunkt liegt auf der Kombination bewährter Methoden, wie der miasmatischen Homöopathie und der Spagyrik. Sie beschreibt übersichtlich die einzelnen Entgiftungsmethoden und Mittel in ihren Grundlagen und zeigt therapeutische Optionen auf. HP Tobias Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen.

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Der Inhalt dieses Buches stellt das Thema Ausleitung anhand einer Auswahl von homöopathischen Einzelmitteln, spagyrischen Komplexen und biochemischen Präparaten dar. Es bietet in sich eine geschlossene Darstellung des Themas Entgiftung, kann aber in der Praxis sicher auch gut mit weiteren Ideen aus der phytotherapeutischen oder ernährungsspezifischen Richtung kombiniert werden.

Frau Hummel erläutert zunächst Sinn und Zweck von Ausleitungskuren, gibt Anleitungen zur Durchführung und stellt dann die von ihr eingesetzten Mittel vor. Die Leser*innen können im Buch durchweg den Eindruck gewinnen, dass hier eine erfahrene Praktikerin schreibt und die Tipps weiter reicht, die sich bei ihr in der Praxis bewährt haben. Die Thematik kann entweder durch die Beschreibungen der Arzneimittel erschlossen werden, man kann aber auch von den Komplexmitteln oder von wichtigen Indikationen ausgehen und sich anhand der vorgestellten Konzepte der Autorin für die eigene Arbeit inspirieren lassen.

Auch wenn am Anfang des Buches über verschiedene Gifte und Belastungen informiert wird, scheint das erste Wort des Titels ein wesentlicher Punkt des hier vorgestellten Therapieansatzes zu sein: Es geht der Autorin darum, Menschen mit den Möglichkeiten der Naturheilkunde zu stärken. Dazu ist Entgiftung ein wichtiger Prozess, der Regulation verbessert und damit kräftigt. Diese positiv-stärkende Grundhaltung trägt zu der sympathischen Grundstimmung des Buches bei.

Klasse gemacht: Im Buch werden die zuvor im Text vorgestellten Inhalte immer wieder mit stichwortartigen Grafiken und Tabellen veranschaulicht, das macht den Einsatz im Alltag sehr unkompliziert und verankert die vorgestellten Inhalte besser in der Aufmerksamkeit des Lesers. Im Anhang finden sich z.B. Übersichten der Präparate nach Organen sortiert, Kopiervorlagen für die Praxis sowie Impuls-Checklisten für die Anamnese.

Fazit

Wer mit Komplexmitteln und Einzelmitteln arbeitet, Freude an der Individualität seiner Patienten hat und diese auch in der Therapie zeigen möchte, bekommt mit diesem Buch eine Ideensammlung, die das Zeug hat, sich lange auf dem Praxistisch zu halten.

Bibliografie

Ulrike Hummel: Stärken – Entgiften – Regulieren
Kulmbach: Mediengruppe Oberfranken, 2022. Hardcover, 150 S, EUR 35,00, ISBN 978-3-96474-379-4

Susanne Hackel – Stoffwechsel-Kalender. Detox im Rhythmus der Jahreszeiten, 2022

Entgiften, entschlacken und entschleunigen: Die Heilpraktikerin Susanne Hackel hat ihre Detox-Programme jahreszeitlich auf unsere wichtigsten Entgiftungsorgane abgestimmt. Während z.B. im Sommer die Niere im Fokus steht, brauchen Leber und Darm im Frühling besondere Zuwendung. Zu jeder Kur gehören Ernährungstipps, Rituale, Übungen und Entgiftungs-Rezepte mit heimischen Heilpflanzen und Heilkräutern. HP Ulrike May hat das Buch für Sie gelesen.

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Die Autorin Susanne Hackel, Heilpraktikerin mit eigener Praxis und Dozentin für Kräuterkunde, hat ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu Entgiftung und Ausleitung in dem 2022 erschienen Buch „Der Stoffwechselkalender“ niedergeschrieben und zugänglich gemacht. Der Begriff „Detox“ im Untertitel wirkt zeitgemäß und vermittelt sofort eine Vorstellung davon, worum es in diesem Buch geht. Susanne Hackel zeigt einerseits den Nutzen von Heilpflanzen und deren Verwendung in Heilanwendungen, sowie andererseits Anleitungen für Meditationen, Atemübungen und Verhaltenstrainings aus den Bereichen Achtsamkeitstraining, Coaching und Körperarbeit. Sinnvoll nach Jahreszeiten gegliedert finden sich Anleitungen zum Entgiften, Entschlacken, Entsäuern und Entschleunigen für Körper und Seele.

Im ersten Teil des Buchs gibt es Erklärungen zu Sinn und Zweck der Detox-Kuren und einige Grundregeln zur Durchführung. Die Anpassung an die Jahreszeiten ist dabei sinnvoll, da sich aus dem sich verändernden „Angebot“ der Natur unterschiedliche praktische Möglichkeiten und Notwendigkeiten ergeben. Auch auf die Praxis des Räucherns geht die Autorin ein. Sie beschreibt die Durchführung von Räucherungen und gibt Rezepte für Räucherwerk.

Einfach und gut nachvollziehbar werden im folgenden Teil die Entgiftungsorgane des Menschen, deren Aufbau und Funktion erklärt, was sehr hilfreich ist für das Verständnis der Wirksamkeit der Detox-Anleitungen und der Ratschläge.

Regeln zum Sammeln, Trocknen und Aufbewahren von Heilpflanzen finden sich im nächsten Teil, sowie ein Sammelkalender für Heilpflanzen von A wie Angelika – bis Y wie Ysop.

In den folgenden Kapiteln werden im Lauf der Jahreszeiten zum Thema passende Pflanzen besprochen und deren Verarbeitung und Anwendung beschrieben. Zusammenstellungen von Tees, Anleitungen für Wickel und Bäder und schmackhafte Kochrezepte folgen. Es gibt kleine „Pflanzensteckbriefe“, Informationen zur Nutzung von Heilpflanzen in der Natur- und Volksheilkunde, aber auch Ausführungen zum Wesen der Pflanzen und deren Gebrauch bei Jahreskreisfesten.

Im letzten Teil des Buches, dem „Serviceteil“, gibt es hilfreiche „Checklisten“ und „Übersichtspläne“, die eine Planung und Durchführung der eigenen Detox-Wochen im Jahreslauf erleichtern.

Dieses Buch bietet eine gelungene Kombination vieler hilfreicher Maßnahmen zum Entgiften und Ausleiten belastender Stoffe – praktisch anwendbar und an die jeweilige Jahreszeit angepasst. Das Buch motiviert, die Vorschläge umzusetzen und macht Lust, sofort in eine Detox-Woche zu starten. Die Rezepte wecken die Neugier, der Serviceteil mit den Checklisten ermöglicht eine gute Planung.

HP Ulrike May

Bibliografie

Susanne Hackel – Stoffwechsel-Kalender. Detox im Rhythmus der Jahreszeiten.
Herbig Verlag, 2022, Taschenbuch, 84 Farbfotos, Seiten: 144, 18,00 EUR, ISBN: 9783968590202

Volker Schmiedel: Nährstofftherapie. Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie, 5. Auflage

Dieses Buch stellt die Nährstofftherapie für Prävention, Diagnostik und Therapie übersichtlich dar. Dabei wird auch das Potenzial von natürlichen Nahrungsbestandteilen für die Gesunderhaltung überzeugend erläutert und die Möglichkeiten und Grenzen dieser Behandlungsform realistisch aufgezeigt. Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Das Thema Nährstofftherapie ist spätestens seit den letzten zwei Jahren in aller Munde. Umso wichtiger ist es, sich gut mit den einzelnen Substanzen auseinander zu setzen, denn zu wenig bringt nichts und zu viel ist manchmal auch sehr ungesund. Mit der 5. aktualisierten Auflage bietet Dr. Schmiedel brauchbare und handfeste Hinweise für die Anwendung von Mikronährstoffen. In diesem gut strukturierten Buch beginnt der Autor in dem ersten Teil mit den Grundlagen. Er erläutert die Frage der Zuführung durch Ernährung oder Substitution. Dabei wird das Potenzial von natürlichen Nahrungsbestandteilen für die Gesunderhaltung des menschlichen Körpers gut und überzeugend erklärt. Einzelne Ernährungsformen, wie z.B. die Mittelmeerkost, sind Bestandteil der ersten Kapitel. Die Bedeutung der Ernährungstherapie und die bedarfsgerechte Ernährung werden wie das Aufnehmen und Verwertung der Nährstoffe gut erläutert. Schließlich sind so manche Genussgifte die reinsten Nährstoffräuber. Gut gefällt mir der Abschnitt: Wie stelle ich den Ernährungsstatus fest? Dr. Schmiedel schildert hier die Fragen in der Anamnese nach Symptomen, den Ernährungsgewohnheiten und zu eventuellen Verdauungsstörungen. Beispiele aus der Praxis runden diesen Teil gut ab. Und die Motivation der Patienten, sich mit einer gesunden Ernährung auseinander zusetzen statt einfach nur unkontrolliert Tabletten zu schlucken, ist ebenfalls ein Thema.

Im zweiten Teil geht es mit den einzelnen Vitaminen, Vitaminoiden, Mineralstoffen, Spurenelementen, Fettsäuren und Aminosäuren weiter. Jeder dieser Stoffe wird ausführlich mit Eigenschaften, Vorkommen, Symptomen eines Mangels und der Überdosierung beschrieben. Die Gegenanzeigen und Nebenwirkungen sowie die Labordiagnostik mit den Werten fehlen natürlich auch nicht. Seine Bewertungen aus praktischer Sicht geben dem Leser gut umsetzbare Therapieempfehlungen, die durch die Nennung einer Präparate-Auswahl abgerundet werden. Auch spezielle Lebensmittel werden betrachtet: Was ist dran an Rotwein, Grüntee und Co?

Im dritten Teil wird die Therapie mit Nährstoffen bei verschiedenen Erkrankungen von Atemwegen bis hin zu den Besonderheiten von generalisierten Erkrankungen, z.B. der Psyche, dem Alter und Sportlern beschrieben.

Im Anhang, dem vierten Teil, gibt es nützliche Adressen und weiterführende Hinweise.

Fazit

Dr. Volker Schmiedel verbindet sein langjähriges Erfahrungswissen mit den Erkenntnissen aktueller wissenschaftlicher Arbeiten. Und wichtig: Es werden die Möglichkeiten und Grenzen dieser Behandlungsform sehr gut erklärt. Und es gibt viele nützliche Tipps und leicht umsetzbare Strategien für die Behandlung mit Mikronährstoffen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es lässt sich gut lesen, Fotos werten die Kapitel optisch auf und machen es zu einem ansprechenden Begleiter besonders zum schnellen Nachschlagen in der Praxis.

HP Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Volker Schmiedel: Nährstofftherapie. Orthomolekulare Medizin in Prävention, Diagnostik und Therapie
‎5., aktualisierte Ausgabe, Stuttgart: Thieme Verlag; 2022, gebunden, 320 S., ISBN: ‎978-3132445925, 59,99 EUR

Steflitsch, Wolz, Buchbauer, Heuberger, Stadelmann (Hrsg.): Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis, 2. Auflage 2021

Die zweite Auflage dieses umfassenden Werks zur Aromatherapie beschreibt die unterschiedlichen Einsatzgebiete für ätherische Öle. Es enthält mehr als 140 Steckbriefe mit ausführlichen Monografien zu über 100 ätherischen und mehr als 20 fetten Pflanzenölen sowie 15 Hydrolaten. Petra Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen.

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Professionelle Aromatherapie? Das Interesse daran schien in den letzten Jahren nachgelassen zu haben… Doch als das „Corona-Virus“ immer mehr Menschen infizierte, begann in Naturheilkunde und Schulmedizin die Rückbesinnung auf die heilsame Wirkung der Ätherischen Öle (ÄÖ): Beispielhaft empfahl die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) Ende 2020 das Gurgeln mit Mundwässern auf Basis ätherischer Öle als effektive Prävention für Mitarbeiter im Gesundheitswesen, aber auch die gesamte Bevölkerung. Auch der Markt hat reagiert und Hersteller von Naturheilmitteln oder Pflegeprodukten bieten inzwischen spezielle Mundöle mit Ätherischen Ölen an.

Darüber hinaus führen im psychischen Bereich die Folgen von Lockdown oder zunehmender Unsicherheit zum gestiegenen Interesse an Ätherischen Ölen, die unser Nervensystem positiv beeinflussen können.
Dass solche physischen und psychischen Wirkungen der Ätherischen Öle begründet und vielfältig nutzbar sind, belegt die Neuauflage von „Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis“ aus dem Stadelmann-Verlag. Das Werk vereint deutschsprachige Autoren mit wissenschaftlichem Renommee und langjähriger Anwendungserfahrung. Eine runde „Gesamtsicht“ entsteht durch die Beiträge von z.B. Professoren für Pflegewissenschaft, Medizinischer und Pharmazeutischer Chemie und Biologie oder für Virologie, Ärzten für Lungenheilkunde, Urologie oder Zytologie, Apothekern, Altenpflegern und Fach-Krankenschwestern sowie Hebammen, Heilpraktikern, Masseuren, Wickelexperten und nicht zuletzt Rechtsanwälten.

Das auf 1000 Seiten zusammengetragene Wissen ist von dem Wunsch geprägt, Aromatherapie solle „effektiv, nachvollziehbar, sicher, evidenzbasiert, ganzheitlich, salutogenetisch und personalisiert“ (S. 9) sein. Dafür wurde auch dieser „Fachwälzer“ nochmals erweitert, aktualisiert und klarer strukturiert.

Den „wissenschaftlichen Grundlagen“ folgen in Teil B „Therapiebereiche“ und als Teil C „Pflegetherapeutische Aromakultur“. Im Kapitel „D“ bieten sogenannte „Steckbriefe“ Monographien zu Ätherischen Ölen, Hydrolaten und fetten Ölen. Der „Rechtliche Rahmen“ rundet die fünf inhaltlichen Teile ab. Aufgrund der schieren Datenmenge des Buches ist hilfreich, dass der Anhang ein zweifaches Pflanzenregister, ein Glossar und praktikables Sachregister enthält.

Mit vertiefendem Blick auf die spannenden 120 Seiten wissenschaftliche Grundlagen (Teil A) seien drei neue Kapitel hervorgehoben: Aussagen zu „Interaktionen von ÄÖ-Inhaltsstoffen mit konventionellen Arzneimitteln“, eine aktuelle Studienauswertung über „Antimikrobielle und antivirale Wirkungen von ÄÖ“ sowie die auf den professionellen Punkt gebrachte „Kurze pharmazeutische Chemie der ÄÖ“.

Die 350 konzentrierten Seiten zu 14 verschiedenen Therapiebereichen (Teil B) zeigen eindrücklich, dass Ätherischen Öle in einer Vielzahl auch klinischer Krankheitsfälle erfolgreich eingesetzt werden können. Zumeist wird dazu kurz die konventionelle Therapie gemäß MSD Manual erwähnt und dann der aromatherapeutische Ansatz gezeigt. Den Praxisbezug unterstreichen eine Auswahl bewährter ÄÖ und Rezepturvorschläge. Aktuell sind natürlich die Kapitel zu „Atemwegen“, „Herz-Kreislauf- und Gefäßsystemen“ oder „Immunsystem und Infektionen“ sehr erkenntnisreich. Aber auch die Bereiche „Haut“, „Schmerzen“ oder die neu aufgenommene „Kinderheilkunde“ sind in der Naturheilkunde gefragte Einsatzgebiete der ÄÖ.

Pflege

Die 7 Beiträge zur „Pflege“ (Teil C) behandeln auf gut 50 Seiten neben bewährten Anwendungsformen u.a. auch die Bedeutung individueller Duftauswahl („Aromatherapie in der Psychiatrie“). Dabei wird der Ansatz gestärkt, dass Pflege und Therapie nicht wirklich zu trennen sind, sondern ein Gesamtverständnis aromatherapeutische Erfolge ermöglicht.

Schwerpunkt: Steckbriefe

Mit über 450 Seiten besteht der Großteil des Buchs aus den „Steckbriefen“, die maßgebliche Informationen zu Ätherischen Ölen, Hydrolaten und fetten Pflanzenölen komprimieren. Dies bildet gut ab, dass diese verschiedenen „Pflanzenprodukte“ in der Aromatherapie eigene Beiträge liefern können.

Allein die „AÖ“-Steckbriefe wurden stark erweitert auf nun 104 ÄÖ, Extrakte und Absolues. Der Kanon umfasst jetzt z.B. auch Benzoe Siam, Bergamottminze, Ho-Blatt, Kardamom, Lorbeer, Petitgrain, Speiklavendel, Tonka-Extrakt, Vetiver oder Wintergrün. Auch den psychisch wirkkräftigen Absolues von Jasmin, Mimose, Rose und Tuberose werden eigene Monographien gewidmet.

Die Steckbriefe lassen mit ihrer Fülle an Wissen nicht nur die Herzen von Enthusiasten höher schlagen, sie sind auch praxisrelevant. Denn einerseits verbinden sie die wissenschaftliche Perspektive (d.h. klinische und in vitro-Studien) zum ÄÖ mit der Erfahrungsheilkunde. Zudem verdeutlicht z.B. eine Vielzahl von tabellarischen Vergleichen, wie wichtig Fachwissen für eine zielgerichtete Therapie ist: Verschiedene Pflanzenarten, verwendete Pflanzenteile, Anbauorte, Chemotypen oder Herstellungsverfahren ändern z.T. massiv die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe im Ätherischen Öl als Vielstoffgemisch!

Eine Neuheit, die ihres Gleichen sucht, sind die profunden Steckbriefe zu den Hydrolaten, die in jahrelanger Laborarbeit in der Bahnhof-Apotheke Kempten erstellt wurden. Die Erläuterungen und Daten zeigen auf, warum Hydrolate nicht einfach „verwässerte“ Ätherische Öl sind. Vielmehr bieten Hydrolate im Vergleich zum korrespondierenden ÄÖ eine eigene Zusammensetzung und Einsatzmöglichkeiten.

Fazit

Dies „Schwergewicht“ der deutschen Fachliteratur empfiehlt sich für alle, die das Zusammenwirken verschiedener Perspektiven für ihre aromatherapeutische Arbeit schätzen. Wissenschaftliche Studien und gesammelte Erfahrungen aus der Expertenpraxis bieten eine Fülle an Informationen, die evidenzbasierte Entscheidungen ermöglichen. Allein die große und informationsgesättigte Sammlung an „Steckbriefen“ wiegt den Preis der Anschaffung mit Erkenntnisgewinnen auf.

Dieses Lehr- und Handbuch vermittelt zudem eindrücklich, wie relevant in der Komplexität der Aromatherapie ein fachkundiger Therapeut ist, der auch individuelle Mischungen für seine Patienten erstellen kann. Denn Aromatherapie bleibt eine heilkundliche Disziplin, die zwar verstanden und zunehmend evidenzbasiert belegt werden kann. Ihre vielfältige Wirkmechanismen wollen aber auch „ganzheitlich durchdrungen“ und idealerweise im Austausch mit dem konkreten Bedürfnis eines Menschen angewandt werden.

Petra Rutkowsky, HP Psychotherapie

Bibliografie

Steflitsch, Wolz, Buchbauer, Heuberger, Stadelmann (Hrsg.): Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis, 2. Auflage, Stadelmann-Verlag; 2021. 1082 Seiten, Hardcover; ISBN 978-3-943793-96-3
https://www.stadelmann-verlag.de/buch-at.html

Maximilian Ledochowski : Ist es wirklich Reizdarm? Der Diagnose-Wegweiser: die verdeckten Ursachen für Ihre Beschwerden finden

Klagen Patient*innen über Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung und lässt sich keine organische Ursachen finden, erhalten sie oft die Diagnose „Reizdarm“. Nicht immer klingen die Beschwerden nach Ernährungsumstellung und anderen Therapien ab. Wie es gelingt, die wahren Auslöser der Symptome zu erkennen und auszuschalten, erklärt der Autor Dr. med. Maximilian Ledochowski in diesem Buch. HP Evelyn Wurster hat den Ratgeber für Sie gelesen.

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„Der Internist und Ernährungsmediziner Dr. med. Maximilian Ledochowski hat mit diesem Buch einen ausführlichen Überblick über Ursache, Diagnose und Therapie des Reizdarms geschrieben. Dabei erläutert er eine Vielzahl möglicher Ursachen. Besonders positiv fällt dabei auf, dass der Autor auch seltene Ursachen wie die Salizylatunverträglichkeit erwähnt.

Um dieses Buch zu bewerten, muss man darauf hinweisen, dass es sich bei dem Autor um einen Internisten und Ernährungsmediziner handelt. Betrachtet man seine Ausführungen aus diesem Blickwinkel ,wird verständlich, dass er Antibiose durchaus als probates Mittel bei manchen Reizdarmpatienten erachtet. Auch lassen sich seine Ausführungen über naturheilkundliche Begleitung vor diesem Hintergrund besser einordnen.

Etwas irritiert hat die mich Aussage, dass Anaerobier im Stuhl nicht gemessen werden können, wobei der Autor gleichzeitig die Messung von Clostridium difficile, einem Anaerobier, aus dem Stuhl empfiehlt. Vielleicht hätte er auch auf die gute Messbarkeit von Mikroanaerobier eingehen können, die durchaus einige Tage unter Sauerstoff leben können und zu denen die Lactobacillen und Bifidobakterien zählen.

Interessant finde ich jedoch die Beschreibung der Risiken bei der Anwendung von Probiotika, da man auch diese in den meisten Ausführungen vermisst. Probiotika gänzlich zu verurteilen, wie es der Autor macht, deckt sich nicht mit meiner langjährigen praktischen Erfahrung in der Reizdarmtherapie. Dennoch macht es Sinn, auf den mittlerweile fast schon unkontrollierten Einsatz dieser Mittel sowie auf mögliche Risiken hinzuweisen.

Der Autor bietet auf 195 Seiten viel Wissenswertes, das er einleuchtend beschreibt. So klärt er auf, dass Störungen von Pankreas, Galle, Herz, Niere und dem weiblichen Zyklus ebenfalls als mögliche Reizdarmauslöser fungieren können. Sehr ausführlich ist das Kapitel über medikamentös-toxisch bedingte Ursachen für das Reizdarmsyndrom, in dem der Autor die Wirkung auf den Darm erklärt. und erläutert, was eine kurze oder längerfristige Einnahme zur Folge haben kann.

Ausführlich ist auch das Kapitel über bildgebende Untersuchungen in denen er, aus ärztlicher Sicht, die Möglichkeiten und Grenzen von Ultraschalluntersuchungen, Endoskopien, radiologischen und nuklearmedizinischen Untersuchungen erläutert.

Für eine nächste Auflage könnte man bei den Wasserstoff-Atemtests auch auf die Notwendigkeit von Methan-Atemtests eingehen. Diese werden von dem Autor bislang nicht erwähnt. Da jedoch rund 25 % der Betroffenen unter Methan-produzierenden Bakterien leiden, wäre eine diesbezügliche Beschreibung wünschenswert.

Fazit

Mit wenigen Abstrichen kann ich dieses Buch daher durchaus für Patienten und auch Therapeuten zum Thema Reizdarm empfehlen.“

Evelyn Wurster
Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Darmtherapie
Esslingen am Neckar

Bibliografie

Maximilian Ledochowski: Ist es wirklich Reizdarm? Der Diagnose-Wegweiser: die verdeckten Ursachen für Ihre Beschwerden finden, TRIAS Verlag, Stuttgart. 2022,195 S., ISBN 978-3-432-11535-1, EUR [D] 19,99

Susanne Schwärzler: Beckenboden-Sprechstunde – Ganzheitliche Diagnose und Therapie mit über 100 Fallbeispielen

In diesem praxisnahen Buch teilt die Autorin Susanne Schwärzler ihren jahrzehntelangen Erfahrungsschatz rund um das Thema Beckenboden. Anhand von übersichtlichen Fallbeispielen werden Beschwerdebilder beleuchtet. Jedes Fallbeispiel enthält neben einem gezielten Beckenbodentraining unterstützende Therapiemöglichkeiten aus der Naturheilkunde und Komplementärmedizin sowie Hinweise zu bewährten Hilfsmitteln. HP Tobias Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen.

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Bevor Sie dieses Buch kaufen: Es ist wichtig zu wissen, dass es sich hier um einen Band von mehreren aus der Feder der Autorin handelt. Schwerpunkt der ‚Beckenboden-Sprechstunde‘ sind, wie der Titel schon ankündigt, Fallbeispiele. Die Leserin erhält zwar auch in diesem Werk eine verdichtete Einführung in das Thema Beckenboden, die eigentlichen Grundlagen zum Verständnis des Beckenbodens und viele Übungen sind aber in den Büchern ‚Basisbuch‘ und ‚Übungsbuch‘ erläutert. Wer sich also grundlegend in die Thematik Beckenboden einarbeiten möchte, ist gut beraten nicht mit der ‚Beckenboden-Sprechstunde‘ zu starten. Denn: Sehr viele Querverweise in diesem Buch beziehen sich auf die ersten beiden Bände und wer diese nicht hat, läuft an den entsprechenden Stellen ins Leere. Hat man aber alle Bände vor sich und ist einmal an die Handhabung gewöhnt, schaut man auf einen Inhalt, der sehr gut durchdrungen ist.

Die ‚Beckenboden-Sprechstunde‘ ist in der Buchreihe der Autorin ein gut aufgebautes Werk mit zahlreichen nach Organsystemen sortierten Beispielen aus der naturheilkundlichen Praxis. Frau Schwärzler greift auf umfangreiche Erfahrung zurück und vermittelt ihre Tipps verständlich und inspirierend. Der Leser sieht, wie die Autorin ihr Kernthema Beckenboden mit vielen Therapien kombiniert und so für jeden Menschen ein individuelles Therapiekonzept aufstellen kann. Man kann fast den Eindruck gewinnen, dass der ganze Körper über das ‚Trampolin‘ Beckenboden erreicht werden kann. Ein großer Gewinn ist es darüber hinaus, die Begeisterung der Autorin für das Thema zu spüren! Ihre Faszination steckt an und macht Mut, den Blickwinkel Beckenboden in die eigene Arbeit aufzunehmen. Wer sich vorab weiter informieren will: Susanne Schwärzler ist online in Interviews und Dokus zu finden.

Fazit

Ein richtig schönes System, wirklich lebenspraktisch und lebendig! Die Bücher funktionieren für viele Nutzerinnen wahrscheinlich besser im Set als einzeln.

Bibliografie

Susanne Schwärzler: Beckenboden-Sprechstunde – Ganzheitliche Diagnose und Therapie mit über 100 Fallbeispielen.
Verlag: S. Schwärzler; 2022, kart. 312 Seiten, 32,00 EUR, ISBN: 978-3-00-063245-7

Michaela Girsch: Entgiften mit Heilpflanzen
Natürlich einfach gesund. Tee, Tinktur oder Saft? Finde deine Methode!

Entgiften hilft, die Selbstheilung zu aktivieren und gesund zu bleiben. Dabei spricht Leber, Darm, Niere, Lunge, Lymphsystem und Haut gleichermaßen an. In diesem Buch lernen Sie die verschiedenen ausleitenden Organe kennen und erhalten Vorschläge für bewährte Heilpflanzenkuren. Mit Rezepturen und Sammeltipps. HP Ulrike May hat das Buch für Sie gelesen.

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„Entgiften mit Heilpflanzen“ von der Autorin Michaela Girsch ist 2022 im Verlag Ulmer erschienen und gibt eine umfassende Anleitung zur Anwendung heimischer Heil- und Wildpflanzen zur Ausleitung von Schadstoffen und Stoffwechselrückständen aus dem Körper. Die Vorschläge zum Erreichen dieses Zieles sind natürlich, einfach, gesund, wie es der Untertitel des Buches verspricht. Die Autorin verzichtet weitgehend auf „Pflanzen-Exoten“ und empfiehlt und beschreibt überwiegend Heilpflanzen, die in unserer heimischen Flora fast überall zu finden sind. Mit diesem Buch kann jede/r sofort die eigene Ausleitungskur mit den Pflanzen, die vor der Haustür wachsen, beginnen.

Was mit dem Begriff „Entgiftung“ gemeint ist, erläutert die Autorin in den ersten Kapiteln und beschreibt die Definitionen verschiedener Heilkundiger aus verschiedenen Epochen.

Die im Körper zugrunde liegenden Mechanismen der „Grundregulation“ des Stoffaustausches und -transportes werden dargestellt, was zum besseren Verständnis der Wirkmechanismen der später empfohlenen Rezepte beiträgt.

Die Pflanzen und Anwendungsempfehlungen sind in der Folge nach Organsystemen ausgewählt, die ebenfalls kurz und gut verständlich in Funktion und Aufbau beschrieben werden, was den Leser dazu befähigt, die Rezepte individuell anzupassen.

Indikationen und Kontraindikationen werden geklärt, wie auch Grundlagen der Herstellung von Frischpflanzensäften, Tinkturen und Tees, sowie Grundlagen zum Sammeln und Trocknen der heimischen Pflanzen.

Am Schluss finden sich sehr gut nachvollziehbare Anleitungen für Heilpflanzenkuren und zum Heilfasten. Extra erwähnt werden in einem eher kurzen Hinweis Möglichkeiten zur Schwermetallausleitung mit Algen, Bärlauch und Koriander. Buchempfehlungen und Bezugsquellen am Schluss erleichtern dem Leser und Anwender die Umsetzung in die Praxis.

Für mich hat die Autorin eine geniale Form für dieses Thema gewählt. Vor allem die Beschreibung der Organsysteme hilft die Konzepte und die Notwendigkeit der Entgiftung zu verstehen und befähigt dazu, die Anwendung für die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Die Heilpflanzenkuren kommen aus der Praxis, wirken gut erprobt und sind einfach anzuwenden, was ich aus meiner eigenen Erfahrung als Phytotherapeutin bestätigen kann. Es freut mich sehr, dass in diesem Buch unsere heimischen, bewährten, sehr potenten Heilpflanzen empfohlen werden.

HP Ulrike May

Bibliografie

Michaela Girsch: Entgiften mit Heilpflanzen
Natürlich einfach gesund. Tee, Tinktur oder Saft? Finde deine Methode!
Stuttgart: Ulmer Verlag, 2022. 160 S., 83 Farbfotos, 6 farbige Grafiken, Klappenbroschur. ISBN 978-3-8186-1451-5. EUR 19,95.

Roland Lackner: Psychologische Spagyrik

„Energetik beginnt da, wo die körperlich-materielle und psychologische Ebene in der Spagyrik verlassen wird.“ So differenziert der Autor die beiden Behandlungsansätze in Bezug auf seine Methodik. Das Buch enthält Beschreibung von 89 Konstitutionspflanzen aus psycho-alchymischer Sicht, Rezepturen und Dosierungsangaben sowie Anleitungen zur psycho-spirituellen Prozessarbeit. HP Maren Siems-Bührmann hat es für Sie gelesen.

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Seine über 20 jährige Erfahrung mit spagyrischen Essenzen in seiner Praxis gibt Roland Lackner in seinem Buch „Psychologische Spagyrik“ weiter.

Nach einer ausführlichen Einführung in die Spagyrik beschreibt der Autor die Alchymische Psychologie und Pflanzenpspiritualität. Mit Beispielen veranschaulicht er dem Leser und seinen Patienten die Therapie. Auf die Frage eines Patienten, wann das Ganze gelöst sei, antwortet er: „Es verschwindet auch kein Problem. Wie soll etwas verschwinden, was Wesenhaft zu uns gehört? Es kann allenfalls integriert und liebevoll angenommen werden, was ich mit den Patienten immer in Form eines ‚Plüschtier-Stellvertreter-Anteiles‘ mache.“ (Seite 47).

Gut lesbar werden die psychologischen Aspekte der Spagyrik beschrieben und mit Beispielen erklärt.
Sehr ausführlich beschreibt Roland Lackner die spagyrischen Essenzen der Firma Phylak Sachsen. Von Konstitutionspflanze 1 Achillea millefolium bis Konstitutionspflanze 89 Quercus erfährt der Leser viel über die spagyrische Heilwirkung der Pflanzen. Jedes Mittel wird erläutert mit der Planetenzugehörigkeit, der Grundstörung beim Patienten, dem Grundthema der Pflanzenessenz ergänzt durch einem vorausgehenden Zitat. Die verschiedenen Konstitutionen, erlöster und unerlöster Typus und die Schattenaspekte der Pflanze sind gut erklärt, die passenden Affirmationen runden das Bild ab. Sehr interessant sind auch die Pflanzen aus alchymischer Sicht beschrieben, die passenden Rezepturen kommen ergänzend dazu.

Beendet wird das Buch mit den Rezepten für die drei Phasentherapie und einer Liste aller momentan erhältlichen Phylakessenzen.

Mit den Worten „Die spirituelle Botschaft der Pflanzen „Energetik beginnt da, wo die körperlich-materielle und psychologische Ebene in der Spagyrik verlassen wird,“ differenziert Heilpraktiker Roland Lackner die beiden Behandlungsansätze in Bezug auf seine Methodik.

Fazit

Für mich ein interessantes Buch über die Spagyrik mit den Essenzen von Phylak und ihren Einsatzmöglichkeiten in der psycho-spirituellen Prozessarbeit.

Ergänzend zu diesem Buch ist das Kartenset „Psychologie & Spagyrik“ erhältlich.

Bibliografie

Roland Lackner: Psychologische Spagyrik
Mediengruppe Oberfranken: Kulmbach, 2021
Gebunden, 476 S., ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3964744043, 44,95 €

Eleonore Blaurock-Busch: Lehrbuch Nährstofftherapie: Grundlagen und Anwendung der Orthomolekularmedizin

Für den Einsatz der klinischen Orthomolekulartherapie gibt es viele Gründe. Die Autorin hat in diesem Nachschlagewerk wissenschaftlich dokumentierte Anregungen zur Diagnose und gezielten Nährstofftherapie gesammelt. Darüber hinaus widmet sie sich der praktischen Anwendung in Bezug auf zahlreiche Krankheitsbilder und beschreibt dazu u.a. Ursachen, Symptomatik und gibt Therapiehinweise. HP Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Unsere Gesundheit durch natürliche Nährstoffe zu erhalten und zu stärken hat eine lange Tradition. Denken wir nur an die Zitronen zur Vorbeugung von Skorbut. Der britische Schiffsarzt James Lind zeigte bereits 1754 in einer Studie, dass Zitrusfrüchte gegen Skorbut halfen.

Die Orthomolekularmedizin beruht auf dem Ansatz, dass eine mangelhafte Ernährung, die Lebensweise, Umweltbelastungen und Erkrankungen einen Nährstoffmangel hervorrufen können, der ausgeglichen werden sollte. Das Ziel der modernen Nährstofftherapie ist es, die Gesundheit durch natürliche Nährstoffe, wie sie normalerweise auch als Bestandteil im Körper vorkommen, zu erhalten und zu stärken.

Dr. Eleonore Blaurock-Busch hat ein sehr praktisches, verständliches Handbuch geschrieben, in dem sie die wichtigen Informationen in gut lesbarer Form vermittelt. Aufgebaut in drei Teilen beginnt die Autorin mit der Funktion und Heilwirkung von Nährstoffen. Sie startet gleich mit der Frage: „Klinische Nährstofftherapie – Weshalb?“ Und erklärt dann die Ätiologie von Mangelerkrankungen und der individuellen Ernährung, von Aminosäuren bis hin zu den wasserlöslichen Vitaminen. Im zweiten Teil beschreibt sie die Diagnostik und Therapie von Achlorhydrie, hier sehr interessant ihre Empfehlungen zur Zinkeinnahme, bis hin zur Zystitis mit Tipps zur Ansäuerung des Urins. Hier wird die Einsatzmöglichkeit und die richtige Dosierung der Nährstoffe zum jeweiligen Krankheitsbild genau erklärt. Sehr deutlich wird in diesem Kapitel, viel muss nicht unbedingt viel helfen, es kann auch schaden. Der dritte Teil beschreibt Labor und Diagnostik. Er bietet einen Einblick auf den Einfluss der Orthomolekulartherapie auf die Laborwerte. Die Erklärungen: „Das köstliche Fisch-Essen kann die Ursache der momentan (und nicht dauerhaft) erhöhten Arsen- und Quecksilberkonzentration im Urin sein.“ Seite 305 macht die Labormedizin von der Nährstoffstatus-Bestimmung bis hin zur Diagnostik von toxischen Substanzen so richtig spannend. Fast fühlt sich der Leser wie in einem forensischen Labor. Wer noch mehr lesen möchte, nach jedem Teil gibt es einen ergänzenden Literaturhinweis.

Fazit

Dr. Eleonore Blaurock-Busch leistet mit ihrem „Lehrbuch Nährstofftherapie: Grundlagen und Anwendung der Orthomolekularmedizin“ einen wichtigen Beitrag dazu, die klinische Nährstofftherapie bekannter und effektiver zu machen. Dieses wunderbare Lehrbuch gibt uns Therapeut*innen sehr gut strukturiert viel Wissen an die Hand. So können wir unsere Patient*innen nach individuellem Bedarf ganz gezielt unterstützten. Sehr lesenswert!

Bibliografie

Eleonore Blaurock-Busch: Lehrbuch Nährstofftherapie: Grundlagen und Anwendung der Orthomolekularmedizin
Mediengruppe Oberfranken, Kulmbach; 2022. Hardcover, 356 S. 39,95 EUR
ISBN: 978-3-96474-412-8

S. Müller-Siczek, A. Peng: Spagyrik – Die heilende Kraft der Pflanzenessenzen

Dieses Buch führt Sie Schritt für Schritt an die Grundlagen der Spagyrik heran. Im ausführlichen Selbsthilfekapitel erhalten Sie detaillierte Informationen zu Beschwerden und Verwendung spagyrischer Essenzen. 72 liebevolle Pflanzenporträts bringen Ihnen die besonderen Eigenschaften und die Anwendungsgebiete der spagyrischen Heilpflanzen nahe. HP Tobias Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen.

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Über Spagyrik zu schreiben ist kein einfaches Vorhaben. Das mag unter anderem daran liegen, dass die Spagyrik verschiedene Interessensfelder verbindet: Es geht um pharmazeutische Herstellung, Therapie, Biologie, Botanik, das Bild vom Menschen und vieles mehr.

Das vorliegende Buch bietet eine unkomplizierte und handlungsorientierte Übersicht zum Thema Spagyrik aus dem Blickwinkel der Autorinnen. Der kurzen Einführung in die Spagyrik nach Baumann schließen sich 72 Heilpflanzenportraits an, ein Abschnitt mit den wichtigsten Anwendungsbereichen und eine Indikationstabelle runden das Werk ab.

Die Autorinnen sind beide Schweizer Drogistinnen und haben viele Jahre Erfahrung in ihrem Beruf und als Referentinnen für dieses Thema. Wahrscheinlich war es dadurch erst möglich, die verarbeiteten Infos so gut und alltagstauglich auszuwählen, zu komprimieren und aufzubereiten.
Erwarten Sie also keine historischen Darstellungen und tiefe Sinnbilder mit zahlreichen Bedeutungsebenen. Hier reden zwei Praktikerinnen, die echt im Thema stecken. Damit kann das Buch für Patient*innen genauso interessant sein wie für Therapeut*innen, die einen Einstieg in das Feld der Spagyrik suchen.

„Spagyrik – Die Kraft der Pflanzenessenzen“ wirkt verständlich und praktikabel. Die Pflanzenportraits sind erlebt und durchdrungen und nicht aus der Literatur zusammengeschrieben, auch die Anwendungstipps lassen den Erfahrungsraum von Müller-Siczek und Peng spüren. Die Beschreibungen zeigen klare Möglichkeiten und Grenzen der Naturheilkunde, und hier und da werden interessante Kombinationen mit anderen Therapien erwähnt, jedoch ohne sich darin zu verlieren.

Fazit

Gerade im Thema Spagyrik ist es nicht leicht, kompakt und gut strukturiert auf Kurs zu bleiben. Hier ist es wunderbar gelungen!

HP Tobias Rutkowsky

Bibliografie

Sarah Müller-Siczek, Andrea Peng: Spagyrik – Die heilende Kraft der Pflanzenessenzen
Stuttgart: Ulmer Verlag, 2022. 224 S., 106 Farbfotos, 2 farbige Zeichnungen, 1 Tabelle, geb. ISBN 978-3-8186-0958-0. EUR 30,00

Martina Effmert: Angst vor Übelkeit und Erbrechen. Emetophobie verstehen und überwinden

Welche Auslöser für die Angst vor Übelkeit und Erbrechen gibt es? Die Autorin begibt sich in ihrem Buch auf Spurensuche und zeigt, wo die Ursachen für die Phobie liegen können. Im Anschluss klärt sie über bewährte Therapieformen auf: von der Gesprächs- und Verhaltenstherapie bis hin zur Hypnose. Auch gibt sie viele hilfreiche Tipps für mehr Selbstfürsorge und Selbsthilfe – für alle, die aktiv etwas gegen ihre Angst tun möchten. HP Gabriele Frohme hat das Buch für Sie gelesen.

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In diesem 2021 erschienen Ratgeber werden von der Autorin in den ersten Kapiteln fundierte und gut verständliche Informationen zum Krankheitsbild der Emetophobie gegeben. Bei der Emetophophie handelt es sich um eine Angststörung. Die Autorin geht am Anfang auf die Entstehung dieser Erkrankung ein. Im späteren Verlauf, ab Seite 44, stellt sie die Differentialdiagnose zu anderen Krankheitsbildern dar. Auf Grund ihrer Erfahrung tritt die häufigste diagnostische Verwechslung mit Magersucht oder Bulimie auf, so dass Patienten häufig über Jahre falsch behandelt werden.

Als Behandlungsziel wird ein „guter Umgang mit der Krankheit“ angestrebt. (S.13). Die Autorin stellt dies an vielen Fallbeispielen dar und erläutert dabei nicht nur die körperlichen Zusammenhänge, sondern erklärt auch anschaulich, was „im Kopf“ passiert. Dabei geht sie gezielt auf die psychischen Zusammenhänge ein. Sie arbeitet mit den Patienten an der Ursache der Erkrankung und nicht nur an den Symptomen (Seite 117) und damit beschreibt die Autorin ihren psychosomatischen Therapieansatz.

Wichtig ist ihr, für die Betroffenen und deren Familienangehörigen ein anderes Bewusstsein zum Krankheitsbild zu entwickeln. Mit diesem neuen Bewusstsein möchte die Autorin die Betroffenen dazu anregen, das eigene Denken, Fühlen und später auch Verhalten zu verändern. Sie präferiert den therapeutischen Ansatz der Hypnose, da durch den Trancezustand eine Verbindung zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein entsteht und dadurch Schlüsselerlebnisse schneller herausgefunden werden können. Sie geht auch auf Glaubenssätze und innere Antreiber mit den Konzepten der Transaktionsanalyse ein.

Weiterhin hat die Autorin gute Erfahrungen gemacht, die Therapie mit 5-Hydroxytryptrotophan (5-HPT), Vitamin B1, B3 und B12, sowie einer Darmsanierung zu unterstützen. Hierbei ist ihr Ziel, den Serotoninspiegel anzuheben (Seite 91), da sich bei diversen Krankheitsbildern wie Ängsten, Stress, Depressionen, Schlafstörungen etc. ein ausreichend hoher Serotoninspiegel positiv auf die Gemütslage auswirkt.

Zum Ende des Buches wird noch eine Auswahl an diversen Therapieverfahren vorgestellt. Hier hat der Leser eine Auswahl, welches Therapieverfahren bei ihm am ehesten helfen könnte (ab Seite 118).

Abgerundet wird der Ratgeber im Sinne eines Selbsthilfebuches, indem Lösungsansätze, Fragestellungen und Übungen angeboten werden, die einen Ausstieg aus den Ängsten und Panikattacken bieten können.

Fazit

Die Autorin sieht bei dem Krankheitsbild der Emetophophie eine Angststörung und nicht eine körperliche Erkrankung, was die Voraussetzung für ihr therapeutisches Arbeiten ist. Alles in allem ein Ratgeber, welcher vielen Betroffenen eine Hilfestellung gibt und Auswege aus dem bisher noch nicht so bekannten Krankheitsbild bieten kann.

HP Gabriele Frohme

Bibliografie

Martina Effmert: Rezension zum Buch: Angst vor Übelkeit und Erbrechen. Emetophobie verstehen und überwinden
humboldt Verlag, 2021
TB, 180 S., 19,99 EUR
ISBN‎ 978-3842642447

Michael de Ridder: Wer sterben will, muss sterben dürfen

Sollen Menschen, die sterben wollen, unter ärztlicher Begleitung auch sterben dürfen? Dieser Frage geht der Arzt Michael de Ridder nach. Er bekennt sich öffentlich dazu, unter bestimmten Bedingungen Sterbehilfe zu leisten. In dem Buch legt er die Positionen der Unterstützer wie Gegner der Suizidhilfe dar. Er zeigt die Schwachstellen in unserem Gesundheitssystem, die es Schwerstkranken vielfach unmöglich machen, angemessene Hilfe zu erhalten, wenn alle anderen Optionen erschöpft sind. Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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„Wer sterben will, muss sterben dürfen: Warum ich schwer kranken Menschen helfe, ihr Leben selbstbestimmt zu beenden.“ Diese Ansicht vertritt Dr. med. Michael de Ridder, Internist, Mitgründer eines Hospizes und Vorsitzender einer Stiftung für Palliativmedizin in diesem Buch. Seit Jahren beschäftigt er sich mit dem medizinischen Fortschritt und der Hilfe für ein würdiges Lebensende. Er hat bereits viele Bücher über das Thema geschrieben. In diesem Werk zeigt er Pro- und Contra-Positionen der Suizidhilfe sowie Schwachstellen in unserem Gesundheitssystem auf.

Sterben dürfen: Was für viele Menschen selbstverständlich ist und sie den Weg des Suizides gehen, stellt andere, die mit Hilfe der Medizin sterben möchten, vor große Hürden.

Bereits im ersten Kapitel beschreibt der Autor den Tod von Kafka und Freud, beide schwer erkrankt und mit Ärzten an ihren Seiten, die nicht nur lindern, sondern den Leidensprozess ihrer prominenten Patienten verkürzen. Historische Anmerkungen zum Suizid, der Suizidhilfe, Formen der Sterbehilfe bis hin zur Selbstbestimmung des Menschen und der Empathie des Arztes führen dann zum Kapitel des Standes- und Berufsrecht. Das Thema §217 StGB nimmt viel Raum ein, die Grauzonen werden durch Beispiele aus dem Praxisalltag des Autors lebendig und empathisch erzählt. Besonders interessant sind seine Umfragen in der Bevölkerung, Exkurse in andere Länder und zu verschiedenen Erkrankungen. Sein Exkurs in das Sterbefasten ist dabei nicht neu, da es in Altenheimen, Hospizen seit ewigen Zeiten bekannt ist. Nachdenklich werden wir in dem Kapitel über Euthanasie. Streitbar definiert er den Begriff und erläutert, warum er nicht von den Gräueltaten der Nationalsozialisten zu trennen ist.

Am eindrücklichsten ist de Ridders Buch dort, wo er von seinen Erfahrungen mit sterbenden Patienten berichtet. Sehr persönlich und bewegend schildert er von der Krankheit seines Vaters, wie er ihn während des Sterbens begleitet hat. Und von einem lieben Freund, der sich ganz bewusst für den Tod entscheidet. Er schildert, wie sich auch die Medizin, die Einstellung von Patienten, Angehörigen und Medizinern in den letzten Jahrzehnten verändert hat und wie die Gesetzgebung in die Sterbeprozesse eingreift. De Ridder ist als Arzt und Sterbebegleiter sehr überzeugend in Bezug auf das Thema, das immer kontrovers diskutiert werden wird. Im Anhang gibt er dem Leser eine ausführliche Literaturliste zum Weiterlesen und Adressen um sich weiteren Rat und Hilfe holen zu können.

Das Thema ist ernst, das Buch liest sich auch nicht leicht weg. Doch es ist sehr bereichernd, die einzelnen Kapitel zu lesen, sich damit aus einander zu setzen, viele Erkenntnisse und Eindrücke zu bekommen. Befürwortern der Sterbehilfe bietet es viele Argumente für die eigene Entscheidung, den Gegnern leider nicht ganz so viele. Doch es regt zum Nachdenken und diskutieren mit Medizinern, Juristen und Theologen an. Kurzum, es ist empfehlenswert.“

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Michael de Ridder: Wer sterben will, muss sterben dürfen
München: Deutsche Verlags-Anstalt; 2021
Hardcover ‏, 224 S. ISBN-978-3-421-04877-6, 20,00 EUR

Catherine Despeux: Daoismus und der menschliche Körper

Die „Karte zur Kultivierung der Vollkommenheit“ gehört neben der „Karte des inneren Gewebes“ zu den beiden daoistischen Körperbildern. Catherine Despeux stellt Vorläufer, Geschichte und verschiedene Versionen der Karte zur Kultivierung der Vollkommenheit dar. Detailliert erklärt sie die Texte und Bildelemente der Karte und enthüllt deren Symbolik. HP Tobias Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen.

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Dieses Buch stellt eine Sicht auf den menschlichen Körper vor, welche die Autorin als Professorin für Sinologie über viele Jahre zusammengetragen, systematisiert und jetzt aktualisiert hat: den daoistischen Blick auf den Leib. Nicht der geschaute und gemessene Körper, sondern der erlebte Körper als Gefäß für das Leben ist die Grundlage dieser Darstellungen.

Das Buch ist sehr gut strukturiert, der Text klar und sachlich, die meist schwarz-weißen Karten werden in einer gut nachvollziehbaren Reihenfolge durchgesprochen. Auch für Leserinnen, die bis jetzt noch keinen Kontakt zum Daoismus hatten, ist der vorgestellte Inhalt gut verständlich. Die Karte zur Kultivierung der Vollkommenheit wird in einzelne Abschnitte geteilt und der Leserin in kleinen, gut verständlichen Portionen vorgelegt.
Inhaltlich lernt der Leser „Gottheiten“ und „Wesen“ kennen, die nach daoistischer Vorstellung in bestimmten Orten (wie „Hallen“ und „Städten“) des Körpers hausen. Die Eigenschaften und Eigenarten und die Beziehungen dieser Kräfte untereinander werden auf Karten dargestellt, die teilweise viele hundert Jahre alt sind und eigentümliche Landschaften und Phänomene zeigen.

Die Vorstellung der inneren Alchemie, das Labor in den Körper zu verlegen und den Prozessen Orte im Körper zuzuweisen und ihre Interaktion unter diesem Vorzeichen zu betrachten, ist ein lohnendes philosophisches Abenteuer.

Eins noch: Das Buch ist kein Ratgeber mit Übungsanleitungen. Die Inhalte können aber für Menschen, die sich intensiv mit Qi Gong, TCM, Meditation oder angrenzenden Feldern auseinandersetzen, von hohem praktischen Wert sein, z.B. die Ausführungen zu den Zinnoberfeldern.

HP Tobias Rutkowsky

Bibliografie

Catherine Despeux: Daoismus und der menschliche Körper.
Kulmbach: Mediengruppe Oberfranken, 2021. 324 Seiten, geb., ISBN 978-3-96474-186-8, 39,90 Euro,

Siegfried G. Schäfer: Die Dosis macht das Gift: Heilende Pflanzen im Spiegel der Geschichte

„Die Dosis macht das Gift“, diese Erkenntnis von Paracelsus bewirkte tiefgreifenden Veränderungen in der Medizin, Und bis heute lässt sich die Frage: „Welche Pflanze ist eine Heilpflanze und welche ist giftig?“ nicht immer leicht und eindeutig beantworten. Genau dort setzt der Autor mit diesem Buch an: Er nimmt 31 Pflanzen genau unter die Lupe, beschreibt sie mit allen Inhaltsstoffen und deren Wirkung und lässt vielfältige historische Beobachtungen einfließen. Marie Wortberg hat das Buch für Sie gelesen.

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31 Pflanzen von Alpenveilchen bis Zaunrübe werden in diesem Buch mit ihren Heil- und Giftstoffen vorgestellt: Name, Herkunft der Pflanze werden ergänzt mit vorzüglichen fotografischen und historischen Darstellungen von Wuchs, Blüte und Samen. Darüber hinaus werden Inhaltsstoffe und die Gift-Wirkungen verständlich erklärt. Der Autor hat zudem die Anwendungen in der traditionellen Kräuterheilkunde und in der Homöopathie ergänzt. Zu jeder Pflanze gibt es außerdem historische Berichte.

Siegfried G. Schäfer, ehemals Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Hamburg und Mitherausgeber des Standardwerkes zur Toxikologie, ist ein ausgewiesener Experte für Giftstoffe. Kenntnisreich beschreibt er in diesem Buch die Giftstoffe und die Anteile an toxischen Bestandteilen der Pflanzen, z.T. mit Angaben in Milligramm. Dieses Buch ist für interessierte Menschen gut verständlich und interessant geschrieben mit vielen Nachweisen und Bildern. Ich persönliche fand z.B. das Kapitel über Mutterkorn-Antoniusfeuer, einen Pilz z.B. auf Roggen, lehrreich und erhellend.

Dies ist kein heilkundliches Buch mit Rezepten zur Selbstmedikation, sondern ein Buch über Heilende Pflanzen und ihre Gifte, alles zum Nachrecherchieren: So sind im Anhang die Internet-Informationsquellen und die Kontakte zu Vergiftungszentralen übersichtlich aufgelistet. Zu jeder Pflanze gibt es die Quellenangaben zu Fotos, Bildern, Berichten, vielfach wird aus dem Lehrbuch für Biologische Heilmittel von G. Madaus 1976 zitiert.

Auf dem Einband sind neben den Bildern der Heilpflanzenbilder auch ein Bild von Paracelsus (1493-1541) und eine historische Darstellung einer Heilmittelherstellung zu sehen. Im Buch wird allerdings auf die Herstellung von Heilessenzen nicht Bezug genommen. Genau dies war und ist jedoch die Herausforderung bei der heilkundlichen Anwendung von Pflanzen.

„Alle Dinge sind Gift, nichts ist ohne Gift. Die Dosis mach das Gift.“ ist ein Ausspruch von Paracelsus, der an der Extraktion von heilkräftigen Auszügen und der Trennung von giftigen Bestandteilen von Pflanzen arbeitete (Spa-gyrik = trennen und verbinden). Seine Herstellungsweisen dokumentierte Paracelsus nicht in Latein, sondern in deutscher Sprache. Diese spagyrisch-chemische Vorgehensweisen sollten die Unreinigkeiten durch „chymische“ Operationen abbauen bis zum Freiwerden eines wirksamen heilsamen Prinzips, dem „Arcanum“. Dieses war nicht nur der Beginn der Chemie als Forschung an den Wirkstoffen, sondern ein wichtiger Schritt zur Herstellung heilwirksamer Essenzen. Daran wurde und wird weiter geforscht, insbesondere im 19 Jahrhundert in der Entwicklung von Homöopathie, Schüßler-Salzen und spagyrischen Zubereitungen. So möchte ich im Sinne des Titels ergänzen: „…und die Zubereitung und Anwendung macht die Heilwirksamkeit.“

HP Marie Wortberg

Bibliografie

Siegfried G. Schäfer: Die Dosis macht das Gift: Heilende Pflanzen im Spiegel der Geschichte Geb., 176 Seiten, Verlag Quelle und Meyer, 2021
ISBN 978-3-494-01856-0, 19,95 EUR

Amati Holle: Wesentliches auf den Punkt gebracht. Essenzen der homöopathischen Familien & Naturreiche

In diesem Werk bringt die Autorin die Essenzen der Naturreiche, der wichtigsten homöopathischen Familien und der dazugehörigen Einzelmittel auf den Punkt. Das Werk ist systematisch nach den Reichen und Familien aufgebaut. Tabellenübersichten und ein Repertorium sind nützliche Helfer. Immer wieder werden auch Vergleichsmittel empfohlen, sodass die Informationen gebündelt und schnell zur Verfügung stehen. Maren Siems-Bührmann findet, es ist ein wertvolles, kompaktes Nachschlagewerk, um sich in Kürze einen Überblick zu verschaffen und auch ungewöhnliche Mittelideen zu bekommen.

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Auf gut 500 Seiten hat Amati Holle es in ihrer Neuauflage des Buches „Wesentliches auf den Punkt gebracht“ wieder geschafft, die Essenz eines jeden Mittels kurz und treffsicher vorzustellen. Den Anfang machen die Mineralien und chemische Strukturen, es werden auch die Stadien und Serien nach Jan Scholten erklärt. Es folgen Arzneimittel aus dem Pflanzenreich, ergänzt mit Bäumen, den Pilze und Flechten.

Das Kapitel „Arzneimittel aus dem Tierreich“ beschäftigt sich mit Insekten, Parasiten, Schmetterlingen, Spinnen, Echsen, Schlangen und Vögeln. Es findet sich eine kurze Vorstellung des Themas Wettbewerb, Kampf und Angriff, Sexualität wie es auch von den Meeres-, Milch- und Muttermitteln bekannt ist. Im Kapitel Wasser ist neu, dass Amati Holle nicht nur die verschiedenen Wassermittel vorstellt, sondern auch die gemeinsamen Schlüsselthemen der Wasserarzneien erklärt. Schließlich sind wir alle auch einmal „nicht im Fluss“ oder „nah am Wasser gebaut“. Von Lac asinum bis hin zu Vernix caseosa bilden die Milch- sowie Muttermittel einen guten Übergang zu den körpereigenen Substanzen, den verschiedenen Hormonen.

Nach den Miasmen und Nosoden runden das Repertorium der Lebensthemen, die Erläuterung der Stadien und Serien sowie der Pflanzenkennziffern nach Jan Scholten das sehr strukturierte Buch ab.

Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen, prägnanten Vorstellung der Mittelfamilien. Die einzelnen Mittel werden wirklich auf den Punkt gebracht und viele werden durch anschauliche Bilder ergänzt. Neben den bekannten, großen Mittel sondern darüber hinaus auch die kleinen, oft nicht sehr präsenten Arzneien im Vergleich. Das bietet viele Informationen, um den Hintergrund einer Erkrankung zu verstehen, schnell zu erfassen und so bei einfacher auf die Mittelgruppe zu kommen.

Fazit

Die Homöopathie hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, durch die Forschung vieler Homöopathen und Homöopathinnen sind nach und nach die übergeordneten Strukturen und Zusammenhänge der Arzneimittel bekannt geworden. Amati Holle hat dieses Wissen gekonnt in ihrem Buch zusammengefasst und die Themen übersichtlich vorgestellt. So ist dieses überarbeitete Buch ein einzigartiges praxisorientiertes Nachschlagewerk genau „Auf den Punkt gebracht“!

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Amati Holle: Wesentliches auf den Punkt gebracht. Essenzen der homöopathischen Familien & Naturreiche
2. Auflage, Lehmanns Media (Verlag); 2019
Geb. 520 Seiten, 49,95 €
ISBN 978-3-86541-857-9 (ISBN)

Harald Krauss: Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit: Warum die Seele leidet – und was sie krank macht

Wenn die Seele leidet, ist das Lebensglück getrübt. Niedergeschlagenheit, Angst, Schlafstörungen und das ewige Gedankenkarussell stellen sich ein. In seiner ärztlichen Praxis ist Dr. Harald Krauß jeden Tag mit solchen Schicksalen konfrontiert. Er hat auf Basis seiner Erfahrung als Mediziner und Chefarzt einer psychiatrischen Klinik einen eigenen Ansatz formuliert. HP Renate Droste hat das Buch gelesen und ist angetan von dem Konzept, dass wir selber Verantwortung für unsere Gesundheit und unser eigenes Glück übernehmen.

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Eigenverantwortung als Schlüssel zum Glück

Wir pflegen unseren Körper, trainieren die Muskeln; wir ernähren uns ausgewogen, meiden Gifte wie Alkohol und Nikotin und schlucken Vitamine und Mineralien. Kurz: wir investieren viel Zeit und Geld in unsere körperliche Gesundheit. Aber reicht das aus? Jeder vierte Deutsche leidet an einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung – an Depressionen, Angststörungen, Burnout, Süchten und Schlafstörungen… Sehr viele Menschen sind anders ausgedrückt unglücklich. Was fördert die seelische Gesundheit? Was macht glücklich?

Leicht zu lesen und gut verständlich zeigt der Autor, wie Warnsignale der Seele frühzeitig zu erkennen sind und was die seelische Gesundheit fördert. Kern seines ganzheitlichen Ansatzes ist, selbst die Verantwortung für die eigene Gesundheit und das eigene Glück zu übernehmen, d. h. anzunehmen, was ist, und sich gleichzeitig zu entscheiden, etwas zum Besseren zu verändern und den „persönlichen Fixstern“ im Leben wiederzufinden. Das Ziel ist, Glück zu empfinden. Seine praktischen Selbsttests, Ratschläge und Übungen sind zwar keinesfalls neu, das müssen sie aber auch nicht sein. Sie müssen nur funktionieren und das tun sie erfahrungsgemäß auch gut. Es geht um erholsamen Schlaf, Bewegung und gute Ernährung; es geht darum, individuelle Stärken zu erkennen, Träume wiederzubeleben und Aufgaben zu priorisieren, den Blick für das Wesentliche zu schärfen und den adäquaten individuellen „Beraterstab“ zu finden – und um Eigensinn und Disziplin. Fallbeispiele aus seiner Praxis geben zusätzlich Impulse für den Weg zurück zu seelischer Gesundheit und motivieren, aktiv zu werden.

Fazit

„Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit“ ist ein hilfreicher Ratgeber für Menschen, die sich weiter entwickeln wollen, die gesund und glücklich sein wollen. Es ersetzt keine Therapie bei psychischen Erkrankungen. Mir gefällt die Grundidee gut, sich sowohl körperlich als auch seelisch selbst zu regulieren und so das Leben und die Gesundheit selbst zu bestimmen. Es ist ein inspirierendes Buch gegen die Hilflosigkeit und für die Autonomie des Menschen – für Eigenverantwortung als Schlüssel zum Glück.

Renate Droste, Münster

Bibliografie

Harald Krauss: Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit: Warum die Seele leidet – und was sie krank macht. München: Ariston; 2021. 208 Seiten, 18,00 EUR. ISBN: 978-3-424-20249-6

Svenja Schupp: Gesichtsdiagnostik für TCM und Naturheilkunde

In diesem Buch zur Gesichtsdiagnostik kombiniert die Autorin die chinesischen und westlichen Systeme der Gesichtsdiagnostik und stellt die wesentlichen Krankheitsmarker im Gesicht dar. Anhand von Fallbeispielen werden Gesichter nach ihren antlitzdiagnostischen Merkmalen und Besonderheiten interpretiert. Heilpraktikerin Renate Droste hat das Buch für Sie gelesen.

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Das Gesicht eines Menschen offenbart unglaublich viele Informationen über diesen Menschen. Wie fühlt er sich gerade? Wer ist er? Welche Potentiale hat er? Welche Dispositionen und Erkrankungen hat er?

Leicht zu lesen und gut verständlich verknüpft Svenja Schupp alte chinesische und westliche Systeme der Gesichtsdiagnose. Auf 96 Seiten in einem Fachbuch (17 x 24 cm) mit Hardcover, vierzehn grafischen Darstellungen und fünf Fotos vermittelt sie praxisrelevantes Basiswissen zur Diagnose aus dem Gesicht.

Eine kurze Einleitung führt in Gesichtsdiagnose und TCM ein. Es folgt ein Kapitel, in dem die charakteristischen Hinweise auf Funktionsstörungen zu jedem Organ anschaulich beschrieben, erklärt und mit detaillierten Illustrationen dargestellt werden. Was hier fehlt, ist die therapeutische Konsequenz. Denn – jede diagnostische Aussage bleibt ein Hinweis, bleibt Theorie, solange sie nicht in eine Behandlung umgesetzt werden kann. Im anschließenden Praxisteil verdeutlichen zwölf ausführliche Fallbeispiele – leider ohne Fotos –, wie Gesichtsdiagnose in den Praxisalltag integriert werden kann. Das letzte Kapitel ist ein Sehtraining. Fünf Übungsfotos bieten die Möglichkeit den eigenen Blick gesichtsdiagnostisch zu schulen. Hier frage ich mich, warum die deutlich erkennbare Asymmetrie in den Gesichtern unerwähnt bleibt?

Fazit: Begeistert für Gesichtsdiagnose

Wer sich mit Gesichtsdiagnose auskennt, wird in diesem Buch vermutlich wenig Neues finden, aber Laien, HPA und alle Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, die beginnen, sich für Gesichter zu interessieren, bekommen viele wertvolle Anregungen.

Mir persönlich, als versierter Antlitzdiagnostikerin, gefällt besonders, wie begeistert Svenja Schupp von der Diagnose aus dem Gesicht ist. Diese Begeisterung ist ansteckend. Sie begeistert auch mich aufs Neue und vermutlich auch andere Leserin und Leser für dieses Diagnoseverfahren!

HP Renate Droste, Münster

Bibliografie

Svenja Schupp: Gesichtsdiagnostik für TCM und Naturheilkunde. Elsevier; 2021. 29,99 €. ISBN 9783437553318

Nicci Gerrard: Was Demenz uns über die Liebe sagt

Was verlieren wir, wenn wir unsere Erinnerung verlieren? Wie hilflos demente Menschen sind und wie schmerzhaft das auch für deren Angehörige ist, erfuhr die Journalistin und Romanautorin Nicci Gerrard am Schicksal ihres Vaters. Als er nach zehnjährigem Leiden starb, entschloss sie sich, dieses Buch zu schreiben. Maren Siems-Bührmann hat es gelesen und war ganz begeistert.

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Bei dem Buch handelt es sich nicht um eine Fachbuch. Es ist auch kein Roman und ebenso wenig eine Reportage. Vielmehr ist es ein sehr persönliches, bewegendes Buch der Autorin.

Eigene Erfahrung mit Demenz machte sie während der zehn Jahre dauernden Demenzerkrankung ihres Vaters. Der Anfang, irgendwann, schleichend und dann ganz da. Eine Erkrankung, die auch als „Geißel unserer Zeit“ bezeichnet wird, eine Demontage eines vertrauten, geliebten Menschen bis nur noch die äußerliche Hülle bleibt.

Als Journalistin hat Nicci Gerrard gelernt, nüchterne Fakten sorgfältig recherchiert zu präsentieren, die medizinischen Einzelheiten sind sehr gut erklärt und die verschiedenen Stadien der Demenz einfühlsam dargestellt.

Die Einleitung beginnt mit dem letzten Urlaub der Autorin mit ihrem Vater in Schweden. Die Erinnerungen, die Freuden und dann das Verschwinden und das Weniger-Werden. Die folgenden Kapitel sind mit den einzelnen Stadien der Demenzerkrankung vergleichbar. Sie beschreibt medizinische Untersuchungen, die Diagnostik, die Diagnose, die Emotionen der Betroffenen und die Reaktion der Umwelt. Im Kapitel „Die Pflegenden“ schildert sie den Pflegealltag zu Hause, in der Klinik und in den Heimen. Ganz realistisch und doch mit sehr viel Empathie für die Pflegenden. Sie beschreibt die Veränderungen der Persönlichkeit, die friedlich Dementen, aber auch die wütenden, aggressiven Menschen werden mit vielen Beispielen ohne jegliche Wertung vorgestellt. Nicci Gerrard hat diese Menschen, die Familien besucht und kennengelernt. Durch ihre Schilderungen bekommen die verschiedenen Stadien der Erkrankung Namen, Gesichter, Familien und Emotionen. So wird die Krankheit für uns lebendiger und bewusst erlebbarer. Die Autorin lässt uns teilhaben an den Erinnerungen ihres Lebens mit dem Vater, sie bringt passende Zitate aus der Literatur oder Beispiele aus der Philosophie ein und beeindruckt durch eine große Empathie. Ganz besonders ist auch der Schluss des Buches. Es endet nicht mit dem Tod, dem Abschiednehmen, sondern mit der Möglichkeit eines Neuanfangs.

Fazit

„Wir sind die erste Generation, die sich wirklich bewusst mit dem Thema Demenz auseinandersetzt“ sagt Nicci Gerrard. Dem kann ich nur zustimmen und freue mich, dass langsam die Scheu, sich mit der Demenzerkrankung auseinander zu setzen, weicht. 14 Kapitel und ca. 300 Seiten, mit großem Engagement und Wissen geschrieben, geben uns auf eine lesenswerte Art die Möglichkeit dazu. Was mich so fasziniert: Die Autorin hat es geschafft, die Krankheit Demenz trotz des ernsten Themas lebendig und persönlicher werden zu lassen. Ein sehr lesenswertes Buch.

„Denn Liebe kennt kein Vergessen.“ Nicci Gerrard

Bibliografie

Nicci Gerrard: Was Demenz uns über die Liebe sagt
Aus dem Englischen übersetzt von Maria Andreas-Hoole
München: C. Bertelsmann Verlag; 2021
Hardcover, 320 Seiten, 20,00 EUR (D), ISBN-13 : 978-3570104170

Angelika Zimmermann: Homöopathie bewegt – zu Heilung und Wachstum

Die Synergetische Homöopathie ist eine Behandlungsmethode, die von der Heilpraktikerin Angelika Zimmermann entwickelt wurde. Sie vereint die Lehre der klassischen Homöopathie mit der kinesiologischen Arbeitsweise. Dieses Buch ist das Grundlagenwerk zur Methode. Gleich zwei Rezensentinnen haben das Buch gelesen und für Sie besprochen.

Hier geht es zur Rezension von Maren Siems-Bührmann

„Mit HOMÖOPATHIE BEWEGT zu Heilung und Wachstum hat Angelika Zimmermann ein gut 1000 Seiten umfassendes Buch geschrieben, in dem sie vertieft ihre Methode der Synergetischen Homöopathie erklärt.

Als sie 2002 ihre Praxis eröffnete, kam sie schnell, wie die meisten klassischen Homöopathen am Anfang, an ihre Grenzen. Obwohl sie viele Fortbildungen besuchte, erreichte sie nicht das Ziel, mit klassischen Methoden ihren Patienten gut helfen zu können. So entwickelte sie mit dem Verbinden von Kinesiologie und der Homöopathie ihre Methode der Synergetischen Homöopathie.

In ihrem dritten Buch führt Angelika Zimmermann in 31 Kapiteln durch ihre eigene Methode. Sie beginnt mit der Vorstellung der Lebenskraft, die Hahnemann als Dynamis bezeichnet, und die in der Lage ist zu heilen. Schatten auf dem Selbst, innere Belastungen und der Wechsel von Gesundheit und Krankheit führen zum Kapitel „Die klassische Homöopathie nach Hahnemann“. In dem 5. Kapitel erklärt die Autorin das Heilen, die direkte Körperbefragung durch die Kinesiologie und stellt ihre sieben Arzneimittelkomplexe, die sie verwendet, vor.

In den folgenden 7 Kapiteln geht es um die Miasmen wie Psora, Cancerinie und verschiedene Belastungen, z.B. die Silicea-Belastung. Große Belastungen wie das Gefühl von Mangel, Bedürftigkeit Schutzlosigkeit, Heimatlosigkeit werden in den nächsten Kapiteln besprochen. Die geistigen und körperlichen Traumata werden ebenso nicht vergessen wie die Belastungen durch Gifte, Medikamente und Bestrahlungen. Hier erklärt die Autorin die von ihr entwickelte Behandlungen mit den sieben Arzneimittel-Komplexen, aus Haupt-, Helfer-, und Traumamitteln. Kurz stellt sie ihre Synergetische Homöopathie vor –  das wird sicher in ihrer Schule ausführlich geübt – dann geht es weiter mit praktischen Beispielen aus ihrer Praxis zum Heilungsprozess z.B. nach Unfällen, Operationen, Migräne und vieles mehr.

Hier kommen mir einige Beispiele einfach zu kurz, sind doch viele Erkrankungen sehr häufig in den Praxen vertreten. Heilung ist Bewusstsein und der ganzheitliche Therapieplan beinhaltet auch Hinweise zu Lebensführung, Ernährung, die Auswirkungen positiver oder negativer Gedanken sowie die Beziehung zwischen Patient und Therapeut, was schließlich zur Selbstheilung führt. Das Ganze wird unterstützt durch die heilsame Spiritualität, dies wird zum Schluss im 31. Kapitel erläutert. Hier kann ich nicht alles nachvollziehen, ich habe als Mitglied einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde eine andere Sicht auf diese Dinge.

Fazit

Mit vielen Grafiken, Zeichnungen und Fotos erklärt Angelika Zimmermann ihre Synergetische Homöopathie. Wer die Autorin als Referentin von ihren Vorträgen kennt, hat bereits einen guten Einblick in das Buch und ist mit der Sprache vertraut. Seit 2010 gibt Angelika Zimmermann ihr Wissen zur Synergetischen Homöopathie in ihrer Schule in Beckum weiter, dieses Buch kann ihre Schüler beim Lernen mit Antworten auf die Fragen zu ihrer Methode mit einem sehr lesefreundlichen Großdruck unterstützen.

Im Vergleich zu anderen Fachbüchern liegt dies wertig gebundene Buch mit seinem passenden Schuber im obersten Preissegment.“

HP Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Angelika Zimmermann: Homöopathie bewegt zu Heilung und Wachstum
1. Auflage, 2021, geb., mit Farbgrafiken, 1016 S., mit Schuber, ISBN 978-3-00-067242-2
375,00 EUR (Subskriptionspreis bis 31.05.21: 345,00 EUR)

Hier geht es zur Rezension von Ingeborg Berners

„Das Buch „HOMÖOPATHIE BEWEGT zu Heilung und Wachstum“ ist ein Lehrbuch und Leitfaden für Homöopathen und homöopathisch interessierte Laien, welches genau in diese sich stark verändernden Zeiten passt. Es zeigt uns, dass alles in einem Zusammenhang zu sehen ist, wir nichts voneinander trennen können und die Naturgesetze der Homöopathie, die Samuel Hahnemann im Organon niederschrieb, genauso miteinander verbunden sind wie die 7 kosmischen Gesetze, nach denen unser Leben, ob bewusst oder unbewusst, ausgerichtet ist.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung und das Gesetz von Resonanz und Anziehung sind die Basis und der Schwerpunkt dieses Buchs. Verständnisvoll erklärt Angelika Zimmermann den Zusammenhang von Krankheiten, die Möglichkeit der Heilung und den Versuch des Körpers, mit jedem Symptom auf eine Störung der Lebenskraft hinzuweisen.

Die Synergetische Homöopathie spannt den Bogen zwischen Ursache, Wirkung und Resonanz, indem der kinesiologische Muskelarmtest direkte Antworten auf klare und eindeutige Fragen gibt. So zeigen sich Wahrheiten, die wir mit dem menschlichen Verstand allein nicht erreichen und erfassen können.

Tiefergehende Lösungen energetischer Belastungen, sei es durch übernommene Verhaltens- oder Glaubensmuster, miasmatische Belastungen, vorherige Inkarnationen, traumatische Lebenserfahrungen, Mangelgefühle, Impfbelastungen, ebenso Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten bekommen Raum und Aufmerksamkeit, und ganz aktuell auch die Corona-Pandemie.

Ausführlich und umfassend werden diese Themen in den Kapiteln so aufgenommen und erklärt, wie sie zuvor in der Homöopathie noch keinen Platz gefunden haben.

Die Synergetische Homöopathie ist eine vermittelnde Methode zwischen evolutionärer körperlicher und seelischer Belastungen und deren energetischer Heilung.

Die Zukunft der Medizin wird deutlich erkennbar energetisch sein. Die Synergetische Homöopathie ist hier revolutionär in Form einer übergreifenden, lösungsorientierten Herangehensweise. Es ist der Geist des Bewusstseins, der Antworten über den Muskelarmtest gibt und uns dadurch Einblicke in andere Dimensionen gewährt.

HOMÖOPATHIE BEWEGT uns und ist ein Weg, zu werden, wie Gott uns gemeint hat.“

Köln, 4.2.2021
Ingeborg Berners, Heilpraktikerin und Homöopathin

Bibliografie

Angelika Zimmermann: Homöopathie bewegt zu Heilung und Wachstum
1. Auflage, 2021, geb., mit Farbgrafiken, 1016 S., mit Schuber, ISBN 978-3-00-067242-2
375,00 EUR (Subskriptionspreis bis 31.05.21: 345,00 EUR)

Thomas Lambert Schöberl: Grüne Seelen. Über die Weisheit der Natur

Chronische Erkrankungen und psychosomatische Beschwerden haben sich mehr und mehr zu Volksleiden entwickelt. Thomas Lambert Schöberl empfiehlt in diesem Kontext, den Wundern der Natur und der ganzheitlichen Betrachtung der Welt und des Menschen wieder Raum zu geben und uns ihrer Bedeutung für Körper, Geist und Seele bewusst zu werden. Marie Wortberg hat das Buch für Sie gelesen.

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Thomas Lambert Schöberl erzählt über seinen Lebensweg mit seinem Zugang zur Natur, seinem Musikstudium und seiner Heilpraktikerausbildung.

Schöberls Titel „Grüne Seelen“ machen mich neugierig, wie er Hildegard von Bingens „die Seele ist die grünende Kraft des Leibes“ für sich ergründet. Seine Lebensbetrachtungen und Fallschilderungen streifen viel Themen und lassen sich locker lesen, sind jedoch inhaltlich recht allgemein gehalten: „Mir wurde klar, dass das Immunsystem meines Patienten dringend gestärkt werden musste und seine durch das Antibiotika geschwächte Darmflora einen Aufbau brauchte. Zeitgleich wurde ich in einem altem klösterlichen Pflanzenheilbuch auf die Wilde Karde aufmerksam (S.273)“.

Schöberl beschreibt sein ganzheitliches Weltbild mit der Natur als Lehrmeister. Er streift vielfältige Themen von der Schöpfung, über Sinnfragen und Berufung, Wissenschaft und Erfahrungswissen, bis zu Gartenarbeit, Klimawandel, zum Berufsstand der Heilpraktiker, sowie zu seinen Lieblingspflanzen. Er zitiert dazu Platon, Hildegard von Bingen, Goethe und Laotse zu seinen Betrachtungen, dass alles miteinander verbunden ist – für mich klingt es gefällig oberflächlich.

Seine Patienten bietet er Beratungen zur Lebensführung mit Anregungen zu Naturbegegnungen, zur Selbstregulation mit Ritualen und Affirmationen, um seinen eigenen Seelenweg zu erkunden. Er gibt Tipps zum Fasten, zu Sinnesübungen und Kräuteranwendungen.

Seine Tipps und Übungen sind kurz geschrieben, auch die „Anleitung zum siebentägigen Fasten nach Thomas Lambert Schöberl“ (S. 300-301) ist sehr knapp gehalten: „….Morgens : 1 Tasse Brennnesseltee; Mittags: 1 Glas Biogemüsebrühe…“- ohne nähere Zubereitungshinweise und Verhaltensanleitungen. Er führt keine Literaturliste und keine Quellen an, außer bei den Bildnachweisen. Mir fehlen bei ihm als 30-Jährigen nähere Angaben zu seinen Fachausbildungen und seinen Lehrern.

In seinem Engagement für den Heilpraktikerberuf bezieht er sich tagesaktuell offensichtlich auf die Pressemitteilungen der Gesamtkonferenz der Heilpraktiker. Leider benennt er auch hier keine Quellen. Die Bedeutung von qualifizierter Fachausbildung und Vertiefung für Naturheilverfahren fehlen.

„Aus der Lebens-Praxis eines Heilpraktikers“ – Schöberl inszeniert sich weise und praxiserfahren, doch ich wünsche ihm für sich und seinen Umgang mit Patienten mehr suchende und stille Bescheidenheit.

Marie Wortberg, Diplom-Psychologin und Heilpraktikerin

Bibliografie

Thomas Lambert Schöberl: Grüne Seelen. Über die Weisheit der Natur – Aus der (Lebens-)Praxis eines Heilpraktikers.
Mankau Verlag: 2021. Taschenbuch: 318 Seiten. ISBN 978-3863745981, EUR 18,95

Iris Eisenmann-Tappe, Johannes Gottfried Mayer: Klostermedizin bei Erkrankungen des Verdauungstraktes

Mit „Klostermedizin bei Erkrankungen des Verdauungstraktes“ ist den Autoren, Iris Eisenmann-Tappe und Johannes Gottfried Mayer ein kompetentes Werk gelungen. Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen. Ihr Fazit: Das Buch gefällt mir sehr gut, es ist strukturiert geschrieben und ein wertvoller Ratgeber in der Praxis. Und es lässt sich so gut lesen, einmal angefangen mag man kaum aufhören.

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Bei Klostermedizin denken wir zuerst an Hildegard von Bingen, Arzneigärten in den Klöstern oder an die Hildegard-Medizin. Doch das ist, wie wir in Teil 1 Grundlagen des Buches lesen, nur ein sehr kleiner Teil. Auf unterhaltsame Weise führen uns die Autoren durch die Geschichte der Klostermedizin, eine Heilkunde des 8. bis 12. Jahrhunderts, die zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung weitgehend von Mönchen ausgeübt wurde. Die Klostermedizin verbindet die Lehre von den Heilkräutern, den Arzneipflanzen, der Ernährungskunde und des christlichen Glaubens zu einer ganzheitlichen Medizin. Die „Epoche der Mönchsärzte“ schuf so die Grundlagen der modernen Medizin.

Die Humoralpathologie, deren Ursprung  schon vor den Zeiten Hippokrates  liegt, ist eine der wesentlichen Säulen der Klostermedizin. Nach deren Erklärung geht es im Buch weiter mit der Bedeutung von Ernährung und Verdauung. Kurz werden die ersten Gesundheitsratgeber, Hippokrates, Galen, Ipokrates, Ibn Butla, und Christoph Wirsung erwähnt. Nach einer Bewertung von Arzneipflanzen gibt es einen Überblick über die medizinhistorischen Werke und ihre Verfasser.

Das hört sich alles sehr umfassend und langweilig an, ist es aber in keiner Weise! Spannend geschrieben lernt man kurzweilig und kompakt die wichtigsten Themen der Klostermedizin kennen.

Im zweiten Teil des Buches, dem Hauptteil, lernen wir wie Erkrankungen des Verdauungstraktes vom Mund bis zum After mit Rezepten der Klostermedizin behandelt werden können. Es werden indikationsspezifische Rezepturen und bewährte Fertigarzneimittel erklärt, Ernährungshinweise wie auch Nahrungsmittel zur Behandlung vorgestellt, ergänzt durch viele Hinweise, auf was geachtet und was vermieden werden muss. Und ganz praktisch, es gibt bewährte Anleitungen zur Selbsthilfe, viele Patienteninfos und -anleitungen zum Mitgeben und für die Patientenberatung.

Der dritte Teil gibt Tipps für praktisches Wissen der Pflanzenzubereitung vom Sammeln, Zubereiten der Pflanzen bis hin zur Anwendung. Eine gute Vorbereitung für den vierten Teil, der die zweiundvierzig wichtigsten Heilpflanzen von Aloe bis Wermut vorstellt. Ein Kurzporträt, die historische und heutige Verwendung, Indikation mit der dazugehörigen Kontraindikationen sowie Neben-und Wechselwirkungen ergänzen die Anwendungsbeispiele und Zusatzinformationen. Jede Menge Literaturtipps bieten die Möglichkeit zum Weiterlesen.

Fazit

Dieses Buch bietet eine gute Möglichkeit, die Klostermedizin kennenzulernen. Für den Erfolg einer Behandlung ist die jeweils richtige Anwendung wichtig, in diesem kurzweilig geschriebenen Kompendium zum Nachlesen, Nachschlagen finden Sie schnell zuverlässigen Rat und spannende Hintergründe, um die Arzneipflanzen mit ihrem so großen Wirkspektrum richtig einzusetzen.
Ein tolles Buch das ich sehr gerne empfehle!

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Iris Eisenmann-Tappe, Johannes Gottfried Mayer: Klostermedizin bei Erkrankungen des Verdauungstraktes
Altes Wissen für die moderne Naturheilpraxis

Stuttgart: Haug Verlag; 1. Auflage; 2021. 392 S., 90 Abb., gebunden (FH).  ISBN: 978-3-13-241641-3, 59,99 EUR

Lohse AW, Goettges UC. Das Schweigen der Leber: Die lebenswichtigen Geheimnisse eines stillen Organs

Die Leber ist das wichtigste Organ unseres Körpers und die Schaltzentrale unseres Stoffwechsels. Sie steuert Hormonproduktion, Energiegewinnung und Entgiftung. Die Autoren erklären, was diese kleine Chemiefabrik leistet, was sie krank macht und wie wir die Leber sorgsam pflegen. Allerdings hat das Buch einen einseitigen schulmedizinischen Fokus, findet HP Renate Droste, die das Buch für Sie gelesen hat.

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Eine Hommage an die Leber

Im Praxisalltag werden wir täglich mit Leberfunktionsstörungen konfrontiert. Aber im Gegensatz zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen fallen die eher „unspektakulären“ Lebererkrankungen nicht immer sofort auf. Dabei ist die Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) derzeit die weltweit häufigste Erkrankung. Die meisten Patient*innen – aber auch viele Therapeut*innen – wissen viel zu wenig über die Leber. Hier kann dieses populärwissenschaftliche Buch gute Anregungen geben.

  • Die Autoren sind „Leber-Fans“. Der Hepatologe Ansgar Lohse und der Journalist Ulf Goettges vermitteln die Geheimnisse dieses faszinierenden Organs leicht verständlich und humorvoll illustriert durch viele Praxisbeispiele und zahlreiche Zeichnungen:
    • Warum ist die Leber das wichtigste Organ unseres Körpers?
    • Welche Lebensführung schont die Leber?
    • Was sind die häufigsten Lebererkrankungen?
    • Welche Diagnosemöglichkeiten gibt es?
    • Welche Therapien sind möglich?

Sehr positiv finde ich, dass die Autoren weit verbreitete Vorurteile korrigieren. So verbinden die meisten Menschen mit einer Fettleber zu viel Alkohol. Doch inzwischen gilt Fruktose als Förderer der Fettleber. „An apple a day keeps the doctor away“ – dieses englische Sprichwort aus dem 19. Jahrhundert – hat bis heute kaum an hintergründigem Wahrheitsgehalt eingebüßt. Der reichliche Verzehr von Obst und Gemüse wird zu Recht als erstrebenswerte, gesundheitsförderliche Ernährungsweise empfohlen. Ein gegenteiliges Bild zeigt sich jedoch für Fruktose, das wichtigste Kohlenhydrat der meisten Obstsorten. Obwohl viele Menschen sie für „natürlich“ und „gesund“ halten, kann ein übermäßiger Konsum eine NAFLD als Folge haben. Leider wird dieser Sachverhalt im Buch etwas undifferenziert dargestellt, denn oft kommt ein Überkonsum nicht durch den Verzehr von frischem Obst zustande, sondern ist durch den häufigen Genuss von Fruktose gesüßten Fertigprodukten wie Fertigpizza, Mayonnaise und Weingummi oder Getränken wie Obstsäften, Limonade und Cola bedingt.

Kritisch betrachte ich die Ablehnung der Autoren von alternativen Heilmethoden. Sie stufen naturheilkundliche Medikamente ebenso wie Fasten als gesundheitsschädlich(!) ein. Für sie gibt es keine Therapie gegen NAFLD. Ihre Behandlung besteht lediglich in einer Veränderung des Lebensstils, d.h. der Ernährung und Bewegung. Hier könnten sie von Heilpraktikern noch lernen. Meine jahrzehntelange Erfahrung mit der erfolgreichen Therapie von Fettlebererkrankungen belegt, dass die Regulation der Leber mit phytotherapeutischen und homöopathischen Medikamenten sehr wirksam anregt werden kann.

Eine schöne Ergänzung wären Literaturangaben und Buchempfehlungen zum Weiterlesen.

Fazit

Zuerst fand ich dieses Leberbuch hochinteressant. Leider ist meine anfängliche Begeisterung durch die einseitig schulmedizinische Sicht und die mangelnde Differenzierung korrigiert worden.

HP Renate Droste, Münster

Bibliografie

Lohse AW, Goettges UC. Das Schweigen der Leber: Die lebenswichtigen Geheimnisse eines stillen Organs. Stuttgart: Thieme; 2021. 272 S., 20 Abb., Broschiert, 16,99 EUR. ISBN: 9783432112718

Anita Kraut / Gerhard Stöhr: Märchen und Heilkunst – Das Wesen von Heilpflanzen in Erzählungen

Dieses Buch stellt Verknüpfungen her zwischen archaischen Lösungswegen und Weisheiten der Märchen mit den Wesenheiten von Heilmitteln. Dadurch versetzt es den Leser in die Lage, unbewusst und intuitiv Wirkspektren und damit Einsatzmöglichkeiten von Heilmitteln zu verinnerlichen. Tobias Rutkowsky hat es für Sie gelesen.

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Für viele Menschen sind Märchen wundervolle Geschichten! Sie lassen sich einerseits als die dort wörtlich wahrgenommene Erzählung erleben und bieten andererseits einen weiten Interpretationsspielraum. Die Autoren dieses Buches nehmen sich einer dieser Deutungsmöglichkeiten an und stellen die Entsprechungen vor, die sie im Bereich der Heilkunst erfahren haben.

Das Buch bietet nach einem kurzen Einstieg die Vorstellung der zwei verwendeten Analogiesysteme Planetenkräfte und Tierkreiszeichen. Im Hauptteil werden 13 ausgewählte Märchen jeweils mit Text, reflektierenden Gedanken und ausgewählten Heilmitteln vorgestellt. Diese kommen aus den Bereichen Heilpflanzen, Blütenessenzen, Homöopathie und Spagyrik.

Für den Märchen-Fan sind die Erzählungen bekannt, aber natürlich immer wieder lesenswert. In den Interpretationen von Kraut und Stöhr begegnen wir den Autoren in sehr persönlichen Statements. Sie schildern Ihre Gedanken lebendig und klar und es bieten sich viele Möglichkeiten, sich von den vorgestellten Eindrücken inspirieren zu lassen. So werden die Leser*innen z.B. mit dem Märchen Schneewittchen an Belladonna, Silicea und weitere Mittel herangeführt. Die Blütenessenz Heather und das homöopathische Mittel Lycopodium werden über die Analogien Zwilling und Merkur mit der Erzählung des Tapferen Schneiderleins verbunden.

Wem könnte dieses Buch gefallen? – Allen, die mit dieser Art der Wahrnehmung vertraut sind und Interesse an neuem Input haben. Und alle, die sich auf das Wagnis, in Metaphern und Analogien zu denken, einlassen möchten. Ein großer Gewinn scheint das Buch auch für Leser*innen zu sein, die sich in einem der Gebiete Märchen, Analogiesysteme oder Heilmittel auskennen und sich von dort in neue Bereiche aufmachen möchten.

HP Tobias Rutkowsky

Bibliografie

Anita Kraut / Gerhard Stöhr: Märchen und Heilkunst – Das Wesen von Heilpflanzen in Erzählungen
Mediengruppe Oberfranken: Bamberg; 2021.
Gebundene Ausgabe, 208 Seiten, 29,95 EUR
ISBN-13 : 978-3964741844

Monika Werner, Ruth von Braunschweig: Praxis Aromatherapie

Die 6. aktualisierte und erweiterte Auflage von „Praxis Aromatherapie“ ist das ideale Nachschlagewerk in der Ausbildung und im Berufsalltag. Alle Grundlagen sind anschaulich und leicht verständlich erklärt. In über 140 Steckbriefen zu Aromaölen erfahren Sie alles über Botanik, Herkunft, Wirkungen, Nebenwirkungen und Anwendungsbereiche. Petra Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen und rezensiert.

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Mit der neu erlebten Wirkmacht von Viren ist spürbar auch das Interesse an Ätherischen Ölen gestiegen, die von Pflanzen u.a. als Abwehr gegen Bakterien und Viren gebildet werden. So kommt die aktualisierte Erweiterung des Fachbuchs „Praxis Aromatherapie“ gerade recht. Denn dieses Standardwerk von Ruth von Braunschweig und Monika Werner belegt, dass und wie auch der Mensch an den vielfältigen Eigenschaften der Ätherischen Öle (ÄÖ) Anteil nehmen kann.

Die in Praxis und Lehre erfahrenen Autorinnen bereiten ihr großes Know-how auf 440 Seiten so auf, dass es eine sichere Grundlage für wirksame Aromatherapie bietet:
Einführend werden insbesondere die Wirkweisen der ÄÖ-Moleküle über Haut und Geruchssinn gut nachvollziehbar dargestellt. Zudem finden Qualitätskriterien, Dosierungsfragen und aufklärende Informationen zu Warnhinweisen ihren Platz – was für Aromatherapeuten umso wichtiger ist, je irreführender das Marketing von primär Umsatz orientierten ÄÖ-Anbietern wird. Für eine verantwortungsvolle Anwendung der ÄÖ ist zudem das Verständnis ihrer Biochemie fundamental. Das Buch leistet hier nicht nur eine verständliche Übersicht der verschiedenen Stoffgruppen, sondern vermittelt auch die Faszination, die die natürliche Vielfalt eines ÄÖ ausstrahlen kann.

In den Teilen „Basiswissen“ und „Anwendungen“ werden Selbstbehandlung, Aromapflege und -Therapie differenziert und die passende ÄÖ-Auswahl sowie die Kunst des Mischens erläutert. Neben dem Einsatz von Aromatogrammen wird auch das Potential von ÄÖ gegen Antibiotika-resistente Biofilme erklärt. Zudem geben die beiden Aromaexpertinnen gute Kurzanleitungen für die gängigen Anwendungsformen und ermutigen ihre Leser zur „aromatischen“ Selbstfürsorge.

Das Kernstück: 140 Portraits von Ätherischen Ölen

Nuancenreiche Portraits von 140 höchst unterschiedlichen Ätherischen Ölen bilden das Herzstück des Buches. Diese ausgereiften Steckbriefe vermitteln nicht nur Informationen zu Botanik, Herkunft, historischer Nutzung sowie körperlichen und psychischen Anwendungsgebieten eines ÄÖ. Es ist den Autorinnen auch gelungen, den Charakter jedes ÄÖ einprägsam darzustellen.

Mit der Erweiterung um 10 ÄÖ unterstützt diese Neuauflage deren zunehmenden Einsatz in Pflege und Therapie. Zu den neuen Profilen gehört z.B. Bergbohnenkraut, dessen Phenole anti-mikrobielle Kraft bieten. Oder Citronella-ÄÖ, das steigende Nachfrage als Insektenabwehr hat. Das nun auch vertretene ÄÖ aus Ho-Blatt gilt als wichtige Hautpflege-Alternative für das leider gefährdete Rosenholz. Und da Lavendelsalbei-ÄÖ recht neu auf dem deutschen Markt ist, ist u.a. wegen seines Gehalts an Sabinylacetat fundiertes Wissen willkommen.

In allen ÄÖ-Portraits glänzen als Besonderheit dieses Buchs die bewährten Grafiken, die Ruth von Braunschweig entwickelt hat: sie stellen die Inhaltsstoffe des ÄÖ in den gängigen Stoffgruppen dar und ordnen ihnen zugleich zentrale Wirkungen zu. Dies „Modell zur Wirkung“ vermittelt klar und anregend einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten jedes Ätherischen Öls.

Über die 140 ÄÖ hinaus werden auch wichtige Fette Öle und Trägerstoffe vorgestellt, deren therapeutische Bedeutung so wert geschätzt wird. Und die Sammlung erprobter ÄÖ-Rezepte zu zentralen Beschwerdebildern umfasst nun neue Informationen zur „alternativen Unterstützung in der Krebstherapie“. Der praktische Serviceteil bietet schließlich in einer A bis Z-Tabelle einen alltagstauglichen Überblick zu den Wirkungen und Inhaltsstoffen aller Ätherischen und Fetten Öle. Zudem können zwei Formulare zur Pflegeplanung als Download die eigene Arbeit erleichtern.

Fazit

Resümierend kann diese Neuausgabe des etablierten Fachbuchs allen empfohlen werden, denen „Kenntnis und Sorgfalt“ in der Aromatherapie wichtig sind. So fördern Ruth von Braunschweig und Monika Werner beim Einsteiger die Freude und professionelle Beschäftigung mit dieser Heilkunst und bieten Fortgeschrittenen noch spannende Anregungen.

Petra Rutkowsky, HPPsych & Dozentin für Aromatherapie

Bibliografie

Monika Werner, Ruth von Braunschweig: Praxis Aromatherapie
Grundlagen – Steckbriefe – Indikationen
Stuttgart: Haug Verlag: 6., aktualisierte und erweiterte Auflage 2020, 440 S., 166 Abb., gebunden, 59,99 EUR
ISBN: 9783132434714

Ruth von Braunschweig, Monika Werner: Lernkarten Aromatherapie. Ätherische Öle

Die „Lernkarten Aromatherapie“ von Ruth von Braunschweig und Monika Werner könnten als ein „Auszug“ aus ihrem Fachbuch „Praxis Aromatherapie“ gelten. Hat dieses zusätzliche Format also eigenständige Stärken und praktische Einsatzgebiete? Dieser Frage ist Petra Rutkowsky nachgegangen und hat die Lernkarten analysiert sowie im Anschluss für Sie rezensiert.

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Angesichts der Vielfalt der zur Verfügung stehenden Ätherischen Öle besteht eine Leistung bereits in der Auswahl von 55 Ätherischen Öle, die die beiden Aromatherapeutinnen in langjähriger Praxis und Seminartätigkeit besonders schätzen gelernt haben. Das Ergebnis deckt ein weites Spektrum ab, das für viele Heiltätige einen soliden Grundstock der Aromatherapie bilden kann.

Dabei werden neben „Klassikern“ wirkungsvolle Ätherische Öle (ÄÖ) vorgestellt von z.B. Benzoe siam und Cajeput, Elemi, Immortelle und Kiefernnadel bis hin zu Lorbeer, Oregano, Vetiver und nicht zuletzt das oft unterschätzte ÄÖ der Zitrone. Diese zweite Auflage der Lernkarten wurde zudem erweitert um zehn aktuell relevante Ätherische Öle wie z.B. Bergbohnenkraut oder Lavendelsalbei.

Über die erprobte Auswahl hinaus bieten die Karten einen umsetzungsorientierten Zugang zu den Ätherischen Ölen. Auf der Vorderseite verbindet das von Ruth von Braunschweig entwickelte grafische „Modell zur Wirkung“ prägnant Biochemie und praktische Anwendung: Zum einen zeigen verschieden große Kreise an, wie stark eine Stoffgruppe im ÄÖ vertreten ist. Dabei werden in der Grafik 14 Stoffgruppen unterschieden, was den ÄÖ als Vielstoffgemischen gerecht wird. Nutzerorientiert ist zudem, dass „Eugenol“ und „Zimtaldehyd“ separat ausgewiesen werden, da sie ein erhöhtes hautreizendes bzw. Allergie-auslösendes Potential besitzen.

Zum zweiten wird den 14+1 Stoffgruppen ihre vorrangige Wirkweise zugeordnet. Auch hier wird wieder differenziert: nach eher geistig-seelischem oder körperlichem Bezug und nach der Frage, ob die Stoffgruppen eher anregend-stimulierend oder entspannend-beruhigend wirken. Wer sich einmal mit diesem „vierteiligen“ Schema vertraut gemacht hat, kann aus einer Grafik auf einen Blick mögliche Anwendungen eines ÄÖ ableiten.

Auf der Rückseite jeder Karte sind bewährte Einsatzgebiete zusammengefasst und ggfs. nötige Vorsichtsmaßnahmen und Hinweise zur Dosierung aufgeführt. Ein zusätzliches Foto vermittelt den Charakter der genutzten Pflanze – eine wichtige Perspektive, um das Ätherische Öl ganzheitlich zu erfassen.

Die klar aufbereiteten A5-Karten sind mit ihrem komprimierten Wissen für wiederholendes Lernen bestens geeignet. Zusätzlich bieten sie Unterstützung für die Praxis: die Vergleichbarkeit der-Grafiken hilft z.B. bei der Auswahl alternativer ÄÖ. Und bei der Erstellung von Mischungen kann eine Gesamtschau der Grafiken zeigen, ob das gewünschte Spektrum an Stoffgruppen erreicht wird. Beim Mischen hat sich übrigens bewährt, dass die Karten Spritzer verzeihen.

Ruth von Braunschweig und Monika Werner möchten mit ihren Lernkarten theoretische Grundlagen und praktische Erfahrungen verbinden. Aus eigener Nutzung kann ich bestätigen, dass die Lernkarten dies aufs Angenehmste erfüllen: praktisch kompakt, inhaltlich sehr fundiert und zur direkten Anwendung anregend.

Petra Rutkowsky, HPPsych. & Dozentin für Aromatherapie

Bibliografie

Ruth von Braunschweig, Monika Werner: Lernkarten Aromatherapie. Ätherische Öle
2., aktualisierte und erweiterte Auflage 2020, 118 S., Lernkarten, 39,99 EUR [D]. ISBN: 9783132434752

Renate Droste: Fotoatlas Antlitzdiagnose

Dieses Buch von Renate Droste verleiht Ihnen das notwendige Wissen und gibt Ihnen Sicherheit in der Anwendung der Antlitzdiagnostik. Sie erfahren alle notwendigen Grundlagen visueller Diagnostik: wie Wahrnehmung funktioniert, und wie daraus Diagnosen entstehen. Außerdem lernen Sie die geltenden Regeln kennen sowie Möglichkeiten und Grenzen der Antlitzanalyse. Peter Germann hat das Buch für Sie gelesen.

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Über Antlitzdiagnose gibt es eine Menge Literatur auf dem Markt. Viele Werke sind dermaßen differenziert, detailliert und teilweise intellektuell-theoretisch überfrachtet, dass sie für die tägliche Praxis nur bedingt in Frage kommen. Daher kann ich es nur begrüßen, dass die Kollegin Renate Droste einen Fotoatlas zur Antlitzdiagnose veröffentlicht hat. Die gebundene Ausgabe im DIN-A4 Format in sehr guter grafischer Aufmachung ist ein schnelles Nachschlagewerk mit Therapieempfehlungen und ein Grundlagenwerk der visuellen Diagnostik. Über 150 Detail- und Portraitfotos präsentieren das Wesentliche der Antlitzdiagnose auf 160 Seiten. Auch die jeweiligen differenzialdiagnostischen Hinweise geben parallel Auskunft zu eventuellen anderen Zeicheninterpretationen. Dabei handelt es sich nicht um ein dogmatisches Werk, welches nur in eine Auslegungsrichtung zielt, sondern um das gesammelte Wissen einer Praktikerin, die in jahrelanger Arbeit am Patienten die Phänomene darstellt, benennt und ebenfalls ihre therapeutische Umsetzung mitteilt. Denn – jede diagnostische Aussage bleibt im theoretischen Bereich der Hinweise, solange man sie nicht behandlungsmäßig umsetzen kann.

Zu den äußeren Zeichen von Disposition und Diathese sind ebenfalls Skleren- und Irisphänomene aufgeführt. Diese sind nicht im Sinne der klassischen Augendiagnose zu sehen, sondern als visuelle Manifestationen von Stoffwechselgeschehen.

Ich bin von meinem Erstberuf Diplom Designer, ich habe Visuelle Kommunikation studiert. Daher fallen mir klare, optisch schnell erfassbare Darstellungen glaube ich besonders auf – vor allem, wenn es sich um ein visuelles Thema handelt. Dieser Atlas der Antlitzdiagnose überzeugt nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine schnell erfassbaren Aussagen. Mit 35 Jahren Praxiserfahrung möchte ich der Kollegin Renate Droste zu diesem Werk gratulieren. Ich kann diesen Fotoatlas sowohl dem Praktiker, als auch dem Lernenden und Lehrenden nur empfehlen.

Peter Germann

Bibliografie

Renate Droste: Fotoatlas Antlitzdiagnose. Grundlagen – Therapieempfehlungen – Fallbeispiele
Haug Verlag: Stuttgart; 2020. 160 Seiten, gebunden, 49,99 EUR
ISBN 978 3 13 243278 9

Ulrike Backhaus: Personenzentrierte Beratung und Therapie bei Verlust und Trauer

Sterben, Tod und Trauer lösen in viele Menschen eine schwere Krise aus. Sie fühlen sich mit ihren Gedanken und Gefühlen allein. Manche erstarren. Oft überträgt sich ihr Zustand im Kontakt mit Therapeut*innen auch auf diese. Sie sind hilf- und sprachlos im Umgang mit ihren trauernden Klient*innen. Hier kann dieses Buch wertvolle Impulse geben. Es beschreibt gut strukturiert Theorie und Praxis der Trauerbegleitung. Renate Droste hat das Buch für Sie gelesen.

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Die Autorin führt in die Grundzüge der personenzentrierten Gesprächstherapie nach Carl Roger mit ihrer therapeutischen Grundhaltung von Echtheit, Wertschätzung und Empathie ein und skizziert eine personenzentrierte Begleitung, Beratung und Therapie trauernder Menschen. Zum besseren Verständnis von Trauer beschreibt sie die aktuellen Konzepte der Trauertheorie. Sie stellt unterschiedlich verlaufende Trauerprozesse ebenso wie problematische, erschwerte und anhaltende Trauer dar. Wie wichtig es ist, den Verlust der Realität zu akzeptieren, den Schmerz zu verarbeiten, sich an die Welt ohne den verstorbenen Menschen zu gewöhnen und mit einer dauerhaften Bindung zu diesem Menschen in ein neues Leben zu finden, macht sie am Modell der vier Traueraufgaben nach William Worden deutlich.

Zahlreiche Fallbeispiele aus der Praxis veranschaulichen unterschiedliche Reaktionen der Trauernden und einfühlsame, helfende Interventionen. Welche Unterstützung brauchen trauernde Kinder oder Jugendliche? Wie können wir Trauer nach einem Suizid begleiten? Wie behandeln wir Menschen mit anhaltender oder traumatischer Trauer? Was kann Menschen mit Trauer vor dem Tod helfen?

Im letzten Kapitel stehen Trauerberater*innen im Focus. Hier wird deutlich, dass für die professionelle Beschäftigung mit menschlichem Leid Selbstschutz und Selbstpflege von elementarer Bedeutung sind und dass Achtsamkeit mit sich selbst, die Bearbeitung eigener Verlusterfahrungen und ein vertrauensvoller Blick in die Zukunft den Weg aus der Sprach- und Hilflosigkeit für alle leichter machen.

HP Renate Droste

Bibliographie

Ulrike Backhaus: Personenzentrierte Beratung und Therapie bei Verlust und Trauer, 2. Ausgabe, München: Ernst Reinhardt Verlag, 2020. 188 S., Broschiert, 24,90 EUR (D), ISBN: 978-3-497029945

G. Guzek/B. Guzek: Alkohol-Ausstieg mit Nahrungsergänzungsmitteln und Verhaltensänderungen

Dieses Buch schildert Wege aus der Alkoholabhängigkeit und bringt wissenschaftliche Erkenntnisse zum alkohol-geschädigten Stoffwechsel und zum Alkohol-Ausstieg mithilfe entsprechender Nahrungsergänzungsmitteln. Aus eigener Betroffenheit stellen die Verfasser ein komplexes einmonatiges Schema vor von Nahrungsergänzungsmitteln und ärztlichen Hinweisen zum Alkoholausstieg und Tipps zu Verhaltensänderungen für ein Leben ohne Alkohol. Marie Wortberg hat das Buch für Sie gelesen.

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Die Hauptthese des Buches: Alkoholismus ist eine körperliche Erkrankung. Alkoholkonsum bringt den Nervenstoffwechsel aus dem Gleichgewicht und schafft eine körperliche, biochemische Abhängigkeit. Eine geballte Gabe von Nährstoffen wie Vitamine, Mineralien etc. helfe im ersten Monat beim Ausstieg ohne Alkohol.

Wirkmechanismen im Hirnstoffwechsel

Im ersten Kapitel werden die entscheidenden Wirkstoffe im Hirnstoffwechsel bei Alkoholsucht anschaulich beschrieben und wissenschaftlich belegt dargestellt: Alkohol hat einen lähmenden Effekt auf die Neurotransmitter-Produktion, insbesondere Serotonin und Dopamin und die Gewöhnung an Alkohol führt zur Dosissteigerung. Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, schlechte Stimmung und andere depressive Symptome sind die Folge. Daneben sind auch andere Rezeptorsysteme der Neurophysiologie, wie GABA, Glycin, Glutamin, Blutzuckerstoffwechsel, Leberstoffwechsel betroffen. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit lassen nach.

Nahrungsergänzungsmittel-Cocktail

Im zweiten Kapitel stellen die beiden Guzeks Nahrungsergänzungsmitteln für den Alkohol-Ausstieg zusammen. Es geht um mehr als die Vitamin-, Aminosäuren- und Mineraliendefizite durch die Alkohol-dominierte Ernährung. Sie möchten die Nervenbotenstoffe wieder in Balance bringen, um Suchtdruck, Angst, Unruhe und Depressionen zu mindern und so den Alkoholentzug zu schaffen. Die positiven Wirkungen der Aminosäuren GABA, Glycin, Taurin und Tryptopan auf Symptome von Angst und Unruhe sind in Studien bestätigt, ebenso die Bedeutung der B-Vitamine, insbesondere Vitamin B 3 (Niacin) und B1 (Thiamin). In dem Kapitel werden diese Aminosäuren für Laien beschrieben und mit markigen Worten vorgestellt: „Entspannung pur“, „Ursuppe für Glück und Schlaf“, „Stimmungsvitamin“, „die Bazooka“.

Die Autoren stellen ein komplexes Einnahmeschema mit täglich sieben Einnahmen von jeweils einer Reihe von Vitaminkomplexen, Mineralien und Aminosäuren vor, basierend auf eigener Erfahrung. Dieses Nährstoffkonzept erfordert Vorausplanung in der Beschaffung und Einnahmedisziplin. Und zu der Dosierung: diese übersteigen deutlich die empfohlene Tagesdosis für gesunde Menschen und sollen die Nährstoff-Defizite kurzfristig auffüllen. Diese hohen Dosierungen seien kurzfristig nicht bedenklich.

Im dritten Kapitel wird die Bedeutung dieses Nährstoff-Pakets in den Kontext von ambulantem Alkohol-Entzug, Einbeziehen eines Arztes, Lebens-Gefährdung bei kaltem Entzug, sinnvolle Therapiebegleitung, Selbsthilfegruppen und der Bedeutung von Verhaltensveränderung gestellt.

Zum Buch gehört die Website www.alkohol-ade.com. Dort ist die Forschungsliteratur dargestellt, Erklär-Videos abrufbar und ein Leserforum für Betroffene zum Austausch in Aufbau. Das finde ich eine gute Sache und vermittelt die Notwendigkeit, sich Hilfe zu suchen und sich zu vernetzen. Einen einfachen link für Nährstoffbestellung gibt es dort nicht – diese Mühe ist ein erster Schritt, sich für diese Art von Entzug zu engagieren. Die Guzeks stehen zu ihrer eigenen Sucht-Betroffenheit und haben das Buch als Medizin-Journalisten im Eigenverlag herausgegeben und bewerben nicht einen Nährstofflieferanten.

Zu dieser geballten Ladung an Nahrungsergänzungsmittel gibt es die Erfahrungsberichte der Autoren, keine Hinweise auf entsprechende Konzepte einer Alkoholklinik oder gar Forschungsberichte. Ich habe als Psychologin und Heilpraktikerin keine Erfahrung mit Alkohol-Entzug, auch wenn ich das Leid der alkoholkranken Menschen und ihrer Familien aus meiner früheren Klinikarbeit kenne. Bei diesen hohen Dosen an Vitaminen, Spurenelementen und Eiweißstoffen wäre ich sehr vorsichtig, auch wenn diese als wasserlösliche Stoffe vom Körper wieder ausgeschieden werden. Nieren- und Leberstoffwechsel sollten stabil sein. Eine Abklärung der medizinischen Risiken beim akuten Entzug macht eine ärztliche Beratung unbedingt vor Alkohol-Ausstieg notwendig.

Für wen könnte dieses Nährstoffkonzept hilfreich sein?

Für Menschen, die im Beruf und privat gut eingebunden sind und nicht vom Alkohol loskommen, mag dies ein Weg und Ermutigung sein. Dazu gehören unbedingt ärztliche Abklärung und Sicherstellung eines sozialen und therapeutischen Hilfenetzes bei Notfällen und Hilfen zur Verhaltensänderung zum Leben ohne Alkohol. Gerade auch, weil die verschreibungspflichtigen Medikamente zur Rückfall-Prophylaxe auch nur eine Überbrückung sind, würde ich mir wünschen, dass diese und ähnliche Nährstoff-Konzepte weiterentwickelt, erforscht und diskutiert werden. Mein Eindruck ist, dieser Ansatz hat Potential für Wege vom Alkohol weg zu mehr Gesundheit.

Marie Wortberg; Diplom-Psychologin und Heilpraktikerin, www.heilpraxis-wortberg.de

 

Bibliographie

Gaby Guzek/Dr med Bernd Guzek: Alkohol ade – der direkte Weg zur Gesundheit.
Wien: Guzek Verlagsgesellschaft, 2020, 190 Seiten,
ISBN 978-3-200-06844-5, 19,90 EUR

Jan Scholten: Im Märchenland der Moose. Moose in der Homöopathie

Jan Scholten hat ein neues Buch veröffentlicht. Diesmal hat er sich der Welt der Moose gewidmet. Herausgekommen ist ein interessantes Buch zur Homöopathie mit vielen neuen Impulsen, dass zudem ganz wunderbar illustriert wurde. Maren Siems-Bührmann hat es für Sie gelesen und kann es nur empfehlen.

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Nach seinem Meisterwerk „Wunderbare Pflanzen“ gibt es für die homöopathische Literatur ein neues Buch von Jan Scholten: „Im Märchenland der Moose – Moose in der Homöopathie“. Wenn man bedenkt, es gibt etwa 1500 Gattungen und ungefähr 15.000 Arten von Moosen, ist es höchste Zeit, sich näher mit den Moosmitteln zu beschäftigen, um einfach mehr über die wenig Bekannten zu erfahren.

Inspiriert von Britta Dähnrich, die bereits 2017 erste klinische Moosfälle in Utrecht präsentierte, und dann gemeinsam mit ihr sowie anderen Kollegen, begann Jan Scholten sich näher mit der recht unbekannten Welt der Moosarzneien zu beschäftigen. In dieser kleinen Gruppe führten sie mehrere Sinnesprüfungen und Fallanalysen durch, eine Annäherung an das Reich der Moose.

Viele grundlegende Informationen zu Moosen

Der Tübinger Moosexperte Michael Sauer war nicht nur bei der Beschaffung unterschiedlicher Moose hilfsbereit. In seinem Artikel: Moose – übersehene Vielfalt, erläutert er, wo überall in der Welt Moose vorkommen. Seit Urzeiten wurden Moose als Dämmmaterial verwendet und dienten auch als Brennstoff, Toilettenpapier, Dekorationsmaterial, Nahrungsmittel im Krieg oder Verbandsmaterial. Sie kamen zudem als biologisch wirksame Pflanzen in der Medizin zum Einsatz.

Sehr anschaulich wird die Morphologie und Systematik der Moose erklärt und einzelne Moosgruppen vorgestellt. Der Lebenslauf eines Mooses und ihre Besonderheiten ergänzen diese Informationen. Diese Informationen bilden eine gute Grundlage, um sich dann den einzelnen Moosen zu widmen. Diese werden dann in der gewohnten strukturierten Art von Scholten vorgestellt. Eine kurze Einleitung erläutert die Familien und Gattungen, bevor die einzelnen Moose vorgestellt werden. Dies geschieht mit der Darstellung der Essenz, der Allgemein-, Gemüts- und Lokalsymptome. Kleine Fallbeispiele und Verreibungsprotokolle geben weitere Einblicke in das Mittelbild. Analysebeispiele verweisen auf andere Serien, wie z.B. auf die Siliziumserie mit unterschiedlichen Phasen.

Meisterhafte Fotos

Die vielen wunderschönen Fotos der unterschiedlichen Moosarten machen es einem einfach, sich der vielfältigen Welt der Moose zu nähern und einzutauchen in ein neues Gebiet der homöopathischen Mittel. Weitere Fotos geben Einblick in die Arbeit der Gruppe und veranschaulichen deren Begeisterung für die Homöopathie.
„Dies Buch ‚Im Märchenland der Moose‘ soll die Tür zu einem neuen Raum in der Homöopathie öffnen. Es befindet sich sozusagen im Stadium 4. Unser Ziel ist es, damit Feedback aus vielen Richtungen zu erhalten, sodass die Informationen erweitert, korrigiert und aufgestockt werden können“, so Jan Scholten.

Fazit

Dieses Buch bietet eine gute Gelegenheit, die Welt der Moose kennenzulernen und das Wissen zu erweitern. Die einzelnen Moospflanzen werden sehr gut und systematisch vorgestellt, die Fallbeispiele vertiefen die Einblicke in die Mittel. Jan Scholten erhebt nicht den Anspruch, dies Buch sei vollständig. Es ist ein Anfang. Und gerade das gefällt mir so gut! Wir Homöopathen werden mitgenommen auf eine Weiterreise und aufgefordert, weiteres Wissen zu sammeln. Ein wunderbares Buch das seine anderen Werke sehr gut ergänzt.

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Jan Scholten: Im Märchenland der Moose. Moose in der Homöopathie. Narayana Verlag; 1. Auflage 2020, 320 Seiten, geb., ISBN: 978-3-95582-202-6, 34,00 EUR

 

Dietrich Grönemeyer/Friederike Grönemeyer: Selbstheilen mit Kräutern – Pflanzenheilkunde für zu Hause

Pflanzenheilkunde für zu Hause – Mit Anleitung zur medizinischen Anwendung und Dosierung – Heilpflanzen mit wissenschaftlich bestätigter Wirksamkeit!

Darum geht es in diesem Ratgeber, den Heilpraktikerin Maren Siems-Bührmann für Sie gelesen hat.

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Prof. Dr. Grönemeyer ist als Arzt und Wissenschaftler vielen Menschen bekannt und auch im Fernsehen präsent. Seine Tochter Friederike Grönemeyer ist Psychologin und Heilpraktikerin für Phytotherapie. Gemeinsam haben die Beiden dieses Buch verfasst, um einem breiten Publikum die Möglichkeit der Unterstützung durch Heilpflanzen näher zu bringen.

Die ersten gut 40 Seiten bestehen aus den Kapiteln „Selbst heilen mit Heilkräutern“, „Auf die Heilkräuter ist Verlass“, „Was schon die Alten wussten“, „Mögliche Darreichungsformen“, „Was uns die Natur zu bieten hat“, „Was wissenschaftlich bewiesen ist“, „Pflanzenheilkunde und Schulmedizin, zwei auf einem Weg“, „Welche Funktionen haben die wesentlichen wissenschaftlichen Institutionen?“ In diesen Kapiteln werden grundlegende Informationen leicht und gut verständlich erklärt. Zahlreiche Bilder und Zeichnungen ergänzen den Text zum Teil sehr anschaulich mit einer ganzen Seite. Die weiteren Kapitel „Mögliche Darreichungsformen“, „Inhaltsstoffe“, „Was hilft?“, stellen den Tee-Aufguss, das Abkochen, Fertigarzneimittel, Sitzbäder, Spülungen und Kompressen vor und die entsprechenden Rezepturen werden beschrieben. Auch hier wird das Thema Wickel und Kompressen anschaulich mit einer Doppelseite mit Zeichnungen unterstützt. Ebenso werden die Pflanzenwirkstoffe mit Beispielen erklärt und die mögliche Heilwirkung erläutert. Rezepte für Anwendungen und Hinweise auf Nebenwirkungen runden diesen Teil ab.

Das nächste Kapitel „Die bedeutendsten Heilpflanzen für die Anwendung zu Hause“, behandelt 26 Arzneikräuter. Vorgestellt mit wissenswerten Informationen, z. B. zu Johanniskraut, Heilpflanze des Jahres 2019, das in erfahrene therapeutische Hände gehört, ein wenig zur Herkunft und die Anwendungsmöglichkeiten sowie Hinweise auf Fertigarzneimittel. Auch dieses Kapitel wird wieder mit zahlreichen Abbildungen unterstützt. „Weitere wichtige Heilpflanzen“, hier werden noch elf weitere Kräuter kurz vorgestellt.

Das Kapitel „Anwendungsgebiete Heilpflanzen – Übersicht“ rundet das Werk neben einem Glossar, Stichwortverzeichnis und einer Vitae der beiden Autoren, ab.

Fazit

Ein Schulmediziner und eine Heilpraktikerin, Prof. Dietrich Grönemeyer und seine Tochter Friederike Grönemeyer, zeigen, aktuelle Wissenschaft und das traditionelle Wissen unserer Vorfahren können Hand in Hand gehen. Gemeinsam haben sie ein Buch für die allgemeine Hausapotheke geschaffen und anwenderfreundlich gestaltet mit vielen Tipps, wie man die Heilkräuter selbst zu Hause richtig einsetzen kann. Ein schönes Buch für an Kräuterheilkunde interessierte Menschen.

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Dietrich Grönemeyer/Friederike Grönemeyer: Selbstheilen mit Kräutern – Pflanzenheilkunde für zu Hause
Geb., 384 Seiten, 230 Fotos, 29,95 EUR
Becker Joest Volk Verlag; 1. Auflage 2019
ISBN-13: 978-3954531639

Jürgen W. Schulz: Hypnose in der Praxis. Leitfaden für Therapeuten und Patienten

Das Buch „Hypnose in der Praxis“ liefert einen Überblick über die Hypnose und Hypnosetherapie und wird durch entsprechende Fallbeispiele ergänzt. Im Anhang findet man außerdem eine Auflistung der Krankheiten, die durch Hypnose behandelbar sind und auch eine Abhandlung über Notfallhypnose.

Der Heilpraktiker und Hypnosetherapeut Klaus Buchinger-Wohlgemuth hat das Buch für Sie gelesen.

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„Der Autor ist seit 2007 Heilpraktiker und besitzt eine beeindruckende Vita. Er studierte Werkstoffwissenschaften, war Ausbildungsoffizier bei der Luftwaffe, Mitarbeiter bei einem renommierten Autobauer, Lehrbeauftragter an einer Hochschule und Inhaber des Instituts für Qualität. Der Besuch eines Vortrages über Hypnose von Heilpraktiker Klaus Mika faszinierte den Autor in der Art, dass er sich der Heilhypnose zuwandte. Er betrieb dann eine Heilpraktikerschule, die er nach 10 Jahren übergab. Zu seiner neuesten Qualifikation gehört die Aura-Chirurgie nach Gerhard Klügl.

In dem Kapitel „Die Wahl des Therapeuten“ stellt der Autor heraus, dass die Hypnose eine Kurzzeittherapie ist und gibt Tipps zur Auswahl einer geeigneten Therapeutin oder eines geeigneten Therapeuten.

Der Unterschied zwischen den Techniken von Milton Erickson und der ursachenorientierten und analytischen Hypnose wird im Kapitel „Hypnosemethoden“ dargestellt.
Deutlich wird, der Autor ist Anhänger der ursachenanalytischen Hypnose, gerne auch unter Nutzung der Ideomotorik (unwillkürliche Bewegungen während einer hypnotischen Trance) und des EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, eine Form der Traumatherapie unter Nutzung der bilateralen Stimulation, entwickelt von Dr. Francine Shapiro.)

Viele Informationen zu dem eigentlichen Hypnoseprozess findet man im Kapitel „Die Behandlung“, von der Aufklärung über Hypnose bis hin zur Hypnoanalyse. Der Autor erläutert seinen eigenen Behandlungsstil.

Die Unterschiede zwischen den Bewusstseinsebenen werden ausführlich und hintergründig beschrieben und liefern Informationen zu den Abläufen im Gehirn. Gefolgt von Hinweisen zur optimalen Lagerung des Klienten und den Hypnoseanzeichen, die Ausdruck körperlicher Reaktionen auf hypnotische Trancen sind. Der Autor beschreibt kurz die Hypnoseeinleitung (Induktion) mit Hinweis auf seine eigene Hypnosetechnik, die Vertiefung der Hypnose und die Arbeit mit dem Unbewussten und das Erreichen tiefenpsychologischer Ebenen, auf denen die eigentliche hypnotische Arbeit mit dem Klienten stattfindet. Einen wichtigen Punkt stellt für den Autor die Hypnoanalyse dar, also die Regression in das auslösende Ereignis. Ergänzt durch Fallbeispiele kann der Ablauf einer Hypnosesitzung leicht nachvollzogen werden.

Das Kapitel „Die Behandlung von Krankheiten“ nimmt den größten Teil des Buches ein. Der Autor unterscheidet zwischen psychischen Erkrankungen, organischen Erkrankungen und Suchterkrankungen, ergänzt durch Sonderthemen, wie z.B. Kinderhypnose, Schwangerschaft, Schlafstörungen, Sexualstörungen, Kinderwunsch etc. In diesem Kapitel beschreibt der Autor umfänglich verschiedene Erkrankungen und Themen, angereichert mit den entsprechenden Hintergrundinformationen.

Den einzelnen Krankheiten und Themen folgen realistische Fallbeispiele aus dem Praxisalltag, ebenfalls versehen mit entsprechenden Hinweisen zum therapeutischen Vorgehen.

Im Anhang findet sich unter anderem eine ausführliche Auflistung von Krankheiten, die durch Hypnosetherapie behandelbar sind. Ebenfalls im Anhang findet man eine kurze Abhandlung über die „Notfallhypnose“ (Blitz- und Schnellhypnose). Die persönliche Einstellung des Autors zu diesem Thema wird begründet dargestellt.

Fazit

Das Buch „Hypnose in der Praxis – Leitfaden für Therapeuten und Patienten“ von J. W. Schulz ist ein gelungenes Werk zum Thema Hypnosetherapie. Der Aufbau und der Inhalt des Buches sind klar strukturiert und leicht nachvollziehbar. Es informiert den interessierten Laien umfangreich über die Möglichkeiten der Behandlung unerwünschten Erlebens und Verhaltens, körperlicher und psychischer Erkrankungen durch Hypnosetherapie und stellt eine echte Entscheidungshilfe für Interessenten an der Hypnosetherapie dar.

Ebenfalls interessant ist dieses Buch für die versierten Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich der Hypnosetherapie und des Hypnosecoachings, als auch für Einsteiger in das Gebiet der Hypnose. Rückgreifend auf die langjährigen Erfahrungen des Autors und Kollegen, zeigt es einerseits das Vorgehen innerhalb hypnotischer Prozesse, andererseits bietet das Buch wertvolle und hilfreiche Hintergrundinformationen, die die Arbeit mit dem Klienten unterstützen.

Durch den gelungenen Spagat aus fundierten Informationen einerseits und Fallbeispielen andererseits behält dieses Buch seine Leichtigkeit zum Thema Hypnose. Der Untertitel „Leitfaden für Therapeuten und Patienten“ des Buches kann vollumfänglich bestätigt werden!“

Klaus Buchinger-Wohlgemuth, Heilpraktiker und Hypnosetherapeut

Bibliografie

Jürgen W. Schulz: Hypnose in der Praxis. Leitfaden für Therapeuten und Patienten
204 Seiten, Verlag: Books on Demand; Auflage, 2018)
ISBN-13: 978-3748165712, 34,00 EUR

Hajo Fritschi: Mission Globukalypse: Warum Homöopathie aus der Medizin verschwinden soll

Die „Skeptikerbewegung“ führt seit einiger Zeit einen Guerillakrieg gegen die Homöopathie. Der Autor dieses Buches beschäftigt sich mit der Kritik der Kritiker an der Homöopathie und beleuchtet aber auch die Situation der Homöopathie. Ein interessantes Buch, dass Denkanstöße liefert, findet Maren Siems-Bührmann, die das Buch für Sie gelesen hat.

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„Globukalypse“ setzt sich aus den Worten „Globuli“ und „Apokalypse“ zusammen. Es bedeutet: „Untergang der Globuli“ und steht dafür, dass Ärzte, Journalisten, Medien und Kabarettisten sich gegen Globuli positionieren und dafür einsetzen, dass die Homöopathie aus der Medizin verschwinden soll.

Seit 1796, dem Geburtsjahr der Homöopathie, streiten die Homöopathen und die Homöopathie Gegner mehr oder weniger heftig miteinander. Selbst die Vorlesungen von Hahnemann in Leipzig wurden gerne von Studenten besucht, die sich nicht mit der Homöopathie auseinandersetzen woll-ten, sondern einfach nur ihren Spaß daran hatten, wie Hahnemann über andere Methoden wetterte. Dieser Streit hat sich über die Jahrhunderte fortgesetzt und hat bis in die heutige Zeit gegensätzliche Lager gebildet, die in ihren Positionen sehr festgefahren sind.

Der Autor Hajo Fritschi hat in diesem Buch sehr ausführlich recherchiert, was die Positionen dieser beiden Gruppen ausmachen und auch wo teilweise Realitäten „zurecht gebogen“ werden, um die jeweilige Position zu manifestieren. Er bleibt dabei stets sachlich, neutral und bezieht keine Position. Dies macht das Buch interessant und informativ. Es werden Fragen sowohl an die Homöopathen als auch an die Gegner formuliert. Sachlich und ernsthaft beschäftigt sich der Autor mit den jeweiligen Vorwürfen und Behauptungen. Dabei denkt sich Hajo Fritschi in beide Seiten hinein und versucht, die Argumente aus der jeweiligen Perspektive zu betrachten und in 26 Kapiteln Antworten zu geben.

So zu Beispiel im 6. Kapitel: „In welcher Welt leben Homöopathen eigentlich?“ stellt er zum Beispiel fest, „Jodeln ist in Bayern beliebt. Sind deshalb alle Bayern Jodler? Natürlich nicht.“ Im 26. Kapitel unter Punkt 2. „Homöopathie sollte von der Erstattung durch gesetzliche Krankenkassen vorerst ausgeschlossen werden“ gibt er die Begründung: „… sind Sehhilfen von der Erstattung ausgeschlos-sen. … dass die Kassen über sogenannte freiwillige Satzungsleistungen auch nicht verschreibungs-pflichtige (…) Medikamente erstatten können.“
Diejenigen unter uns, die sich ab und an eine neue Gleitsichtbrille zulegen dürfen und dann die Kosten mit denen eines Röhrchen Globuli vergleichen, können dann schon mal ein wenig irritiert sein. Im 23. Kapitel: „Womit haben die Kritiker Recht?“ setzt sich der Autor ausführlich mit einem wichtigen Punkt der Homöopathie auseinander, der Arzneimittelprüfung am Gesunden. Er stellt auch die Frage, woher der Prüfer weiß, ob wirklich alle Probanden gesund sind oder nicht existenzielle Sorgen haben. Und wie sieht es aus mit den ganzen neuen Strömungen, die über Hahnemann hinausgehen und sich manchmal so weiterentwickeln, dass kaum noch Ähnlichkeit mit der ursprünglichen Homöopathie besteht? Denken wir an die Empfindungsmethode nach Sankaran, die Einteilung mit dem Periodensystem oder den Pflanzencode von Scholten. Oder die Austestung des passenden Mittels mit dem Muskeltest, einem Pendel oder mit biophysikalischen Geräten. Hier zitiert er Roland Methner: „ Es scheint so, als ob es heute wie in einem großen Supermarkt zugeht: Alles ist möglich, jede Variante, Schule, Theorie ist käuflich und kaum jemand fragt mehr nach, woher das Zeug kommt oder ob es etwas taugt.“

Fazit

Das Zitat: „Man gilt ja schon fast als Rabeneltern, wenn man seinem Kind keine Homöopathie als das Sanfte, Gute, Nebenwirkungsfreie, Natürliche anbietet. Wir arbeiten daran, dass sich dieses Bild der Homöopathie bald ändert“, von Natalie Grams sollte alle Homöopathen dazu veranlassen, sich kritisch und ernsthaft mit dem Glaubenskrieg um die Homöopathie auseinander zusetzen. Durch die spannenden, neutralen Informationen und Hintergründe beider Seiten liefert das Buch eine gute Basis damit zu beginnen. Durch die Quellenangaben gibt es viele Vertiefungsmöglichkeiten zu den einzelnen Themenbereichen, um sich dadurch konstruktiv an Diskussionen beteiligen zu können. Damit es nicht zur Globukalypse kommt.

Bibliografie

Hajo Fritschi: Mission Globukalypse: Warum Homöopathie aus der Medizin verschwinden soll
Tb, 240 S. BoD – Books on Demand, 2019
ISBN-13: 978-3738640311
Preis: 19,95 EUR

Christina Casagrande: Spagyrik nach Alexander von Bernus, 4. Auflage

In diesem Handbuch von Christina Casagrande finden Sie direkt umsetzbare Therapiekonzepte der Spagyrik nach Alexander von Bernus. Dazu eine konkrete Auswahl von Mitteln für ein breites Spektrum bewährter Indikationen. Außerdem werden die Wirkmechanismen verständlich erklärt und die wichtigsten philosophischen Grundlagen zeitgemäß erläutert.

HP Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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„Die erste Ausgabe „Spagyrik nach Alexander von Bernus“ erschien bereits 2009. Jetzt, zehn Jahre später ist die vierte, ergänzte Ausgabe erschienen. In ihrem Vorwort schreibt Frau Casagrande: „In den vergangenen Jahren fragten mich viele meiner Patienten, welche spagyrischen Mittel sie zuhause und/oder welche Solunate sie in die Reiseapotheke mit aufnehmen sollen.“ Diese Nachfragen haben dazu geführt, dass diese Ausgabe mit dem Kapitel „Spagyrische Haus- und Reiseapotheke“ ergänzt wurde. Ganz praktisch vor dem Kapitel „Zusatztherapien und Hilfsmittel“ eingefügt, erfährt der Leser viele nützliche und praktische Tipps aus dem umfangreichen Erfahrungsschatz der Autorin, die immer gerne bereit ist, ihr Wissen zu teilen. Nicht nur in ihren Vorträgen, auch am Telefon durfte sie immer um Rat gebeten werden.

Dieses Fachbuch beginnt mit einer Einführung in die Spagyrik, eine Erläuterung der Grundbegriffe, einer Erklärung der Herstellung, Vorstellung und Anwendung der einzelnen Solunate. Interessant und sehr persönlich geschrieben ist die Reise nach Averara in den Soluna-Garten. Hier wird die große Begeisterung für die Arbeit mit den Solunaten spürbar. Mit weiteren Kapiteln von der Basistherapie, den bewährten Indikationen, den organspezifischen Therapieansätzen bis hin zu Kapitel „Lebensabschnitte“ bietet dieses Fachbuch eine Menge an Behandlungsvorschlägen mit den Solunaten. Dies sind direkt umsetzbare Therapiekonzepte der Spagyrik nach Alexander von Bernus, die Wirkmechanismen sind verständlich erklärt und so kann ein individuelles Behandlungskonzept erstellt werden. In jedem Kapitel gibt es viele weitere Tipps für zusätzliche Therapien und worauf besonders zu achten ist. Wertvolle Hinweise, die helfen den Patienten besser zu behandeln.

Ebenfalls in dem Vorwort schreibt Frau Casagrande: „Ansonsten sind nur wenige zusätzliche Tipps hinzugekommen. Die Traditionelle Behandlung mit den Solunaten hat sich über die Jahre, auch nach Rückmeldungen meiner Kollegen, bewährt.“

Auch in dieser 4. Auflage hat Christina Casagrande ihr umfangreiches Wissen aufgeschrieben und ein übersichtliches Werk mit ihren bewährten Therapien verfasst ergänzt mit einem weiteren Kapitel.

Fazit

Die Autorin Christina Casagrande erklärt in diesem Werk mit viel Begeisterung die Spagyrik, gibt ganz praktische Vorschläge zur Kombination von den verschiedenen Solunaten mit weiteren erprobten naturheilkundlichen Therapiekonzepten zu vielen Krankheitsbildern. Dies ist ein gut aufgeteiltes, verständlich geschriebenes Buch für Einsteiger in die Spagyrik, wie auch für erfahrene Kollegen.

Vielen von uns wird beim Lesen die fröhliche Stimme von Frau Casagrande im Ohr sein und bleiben …“

HP Maren Siems-Bührmann

 

Bibliografie

Christina Casagrande: Spagyrik nach Alexander von Bernus
4. überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart: Haug, 2019. 224 S. , 47 Abb. , Broschiert, 99,49 EUR (D)
ISBN-13: 978-3132419452

Elvira Bierbach: Naturheilpraxis Heute, 6. Auflage

Alles, was Sie für die Ausbildung und Prüfung brauchen, in einem Buch. Die neue Auflage von Naturheilpraxis heute ist topaktuell und komplett an die neuen Prüfungsleitlinien, die seit März 2018 gelten, angepasst.

HP Sabine Hoffmann hat das Buch für Sie gelesen. Sie findet: Auf dieses Buch kann man sich verlassen!

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„Das neu erschienene Buch „Naturheilpraxis Heute – Lehrbuch und Atlas“ von Herausgeberin Elvira Bierbach ist auch in seiner 6. Auflage wahrlich kein Leichtgewicht. Immerhin bringt es über 3 Kilo auf die Waage – aber in diesem Fall ist mehr auch mehr.

An die Prüfungsrichtlinien 2018 angepasst

Das Standardwerk für Heilpraktikeranwärter*innen (HPA) ist komplett überabeitet und an die veränderten Prüfungsrichtlinien aus 2018 angepasst worden und damit ein verlässlicher Partner für jeden HPA.

Dabei ist die klare Einteilung des Buches auch in dieser Ausgabe beibehalten worden: In 16 nach Organen und Organsystemen eingeteilten Kapiteln wird der menschliche Körper in seiner Physiologie und Pathologie erklärt. Über 1.400 Abbildungen veranschaulichen, eine klare Sprache erläutert die Vorgänge so verständlich, wie es in der Komplexität eben möglich ist. Hier können Heilpraktikeranwärter*innen verstehen, was sich ohnehin nicht alles auswendig lernen lässt.

Dazu kommen organübergreifende Kapitel etwa zu Infektionskrankheiten, Kindern, Alten Menschen. Eine besondere Stellung nimmt das Kapitel der Notfälle ein, zunächst wegen seiner Prüfungsrelevanz , später als Merkhilfe und Nachschlagewerk in der Praxis (wohin die Ausbildung ja schließlich führen soll).

Gut verständlich

Insgesamt ist das ganze Werk auf Verständnis angelegt und hat immer die entscheidende Überprüfung zum Heilpraktiker im Blick. Alle prüfungsrelevanten Themen sind farblich gekennzeichnet, das hilft bei der Priorisierung.

Aber selbst für praktizierende Heilpraktiker*innen ist die Neuauflage als Nachschlagewerk interessant. Die ersten beiden Kapitel etwa des 1432 Seiten starken Buches sind der Praxisführung, dem Patientenrecht und den rechtlichen Grundlagen des Heilpraktikerberufes gewidmet und aktualisiert, beispielsweise in Bezug auf dem Umgang mit der eigenen Website. Übersichtliche Checklisten helfen dabei, die eigene Praxis und Abläufe schnell zu überprüfen.

Die Fallbeispiele und „grüne Seiten“ zu naturheilkundlichen Themen und Therapiemethoden sind für HPA und HP als Denkanstöße gleichermaßen von Wert.

Fazit

Nein, das Lernen kann Ihnen „Naturheilpraxis Heute“ auch in der 6. Auflage nicht abnehmen. Aber hiermit geht es deutlich einfacher als mit anderen Werken, die man als HPA oft noch auf Aktualität überprüfen muss. Auf dieses Buch kann man sich verlassen. Bei noch nicht eindeutigen Rechtssituationen, wie etwa momentan bei der Eigenbluttherapie, weist das Werk auf diese Unsicherheit hin.

„Naturheilkunde Heute“ nennt sich zu recht Lehrbuch und Atlas – weil es sowohl beim Lernen hilft als auch Orientierung gibt. Und wem die „dicke Bierbach“ mit seinen satten drei Kilo zu schwer ist, für den bietet der Verlag das Werk auch als eBook an.“

HP Sabine Hoffmann, Bielefeld

Bibliografie

Elvira Bierbach: Naturheilpraxis Heute – Lehrbuch und Atlas
1432 S., 1316 farbliche Abb., geb., 99,00 EUR (D)
6. Auflage, München: Elsevier Verlag, 2019.
ISBN 978-3-437-55222-9

Cornelia Stern: Gemmotherapie. Grundlagen – Indikationen – Behandlung

Kleine Knospe – große Wirkung: Cornelia Stern beschreibt in diesem Buch die Heilkraft von Knospen, Schösslingen und Triebspitzen. Mit Hilfe des Buches können Sie Ihr phytotherapeutisches Repertoire erweitern und zwar sowohl in Theorie als auch in der Praxis. Der doppelte Zugangsweg, einerseits über die Knospe und andererseits über die Indikation, führt zur erfolgreichen Anwendung.

HP Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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„Für Alle, die sich mit der Gemmotherapie beschäftigen möchten, hat Cornelia Stern ein sehr informatives und ansprechendes Fachbuch geschrieben.

Die Autorin bringt uns in 16 Kapiteln die wunderbare Heilkraft der Knospen näher. Dabei beginnt Stern ganz schlüssig mit der Erklärung der Gemmotherapie, der Geschichte und der Entwicklung. Die Knospe als Heilmittel, wie kommt es dazu und welche Unterschiede zu anderen Pflanzentherapien bestehen? Diesen Themen geht Frau Stern nach, bevor sie ganz in die Knospenbotanik eintaucht. In diesem Kapitel erklärt sie wunderbar den Aufbau der Knospen und Triebe von Bäumen und Sträuchern. Die passenden Zeichnungen dazu machen diesen wichtigen Einstieg sehr anschaulich und deutlich. Als Apothekerin, Cornelia Stern studierte Pharmazie in der Schweiz, fällt es ihr nicht schwer, die Inhaltsstoffe sehr gut zu erklären. Darüber hinaus erläutert sie die Herstellung der Knospenpräparate sehr anschaulich. Wer mag, kann sich dann auch selber in die Natur begeben, Knospen sammeln und für sich selber ein Gemmoheilmittel herstellen.

Nebenwirkungen, Kontraindikation sowie die Integration in andere Therapien werden ebenfalls angesprochen.

Im 12. Kapitel erklären Mind-Maps zu den Themen Allergie bis Zentrales Nervensystem verschiedene Indikationen und die Anwendungsmöglichkeiten der Gemmomittel auf einem Blick.

Im 13. Kapitel werden 39 Knospen beschrieben. Dabei wird für jede Knospe Allgemeines, die Botanik, volksheilkundliche und phytotherapeutische Informationen, die spezielle Knospenbotanik und natürlich Wirkungen und Indikationen vorgestellt. Unterstützt werden die Beschreibungen durch wunderschöne Fotos und die passenden Mind-Maps. Gerade die Fotos der einzelnen Pflanzen und Knospen sind sehr hilfreich, wenn man selber sammeln möchte. Aber sie zeigen auch die Unterschiede und Einzigartigkeit der verschiedenen Pflanzen. Die Kapitel Indikationen und zugehörige Knospenmittel, Bezugsquellen und die Literaturhinweise runden dies außergewöhnliche Buch ab.

Fazit

Dieses Fachbuch ist mit einem sehr großem fachlichen Wissen und sehr viel Empathie geschrieben worden. Es macht einfach Spaß, dieses Buch zu lesen oder nur darin zu blättern! Mir hat dieses Werk sehr gut gefallen und ich kann es Allen, die sich mit Gemmotherapie beschäftigen oder sich einfach nur darüber informieren möchten, sehr empfehlen. Ein tolles Buch!“

HP Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Cornelia Stern : Gemmotherapie. Grundlagen – Indikationen – Behandlung
geb., 240 Seiten, 197 Abb., EUR [D]49,99
Stuttgart: Haug Verlag, 1. Aufl. 2018
ISBN-13: 978-3132412804

Shive Narain Gupta & Elmar Stapelfeldt: Ayurveda-Medizin. kaya-cikitsa – Therapiekonzepte für innere Erkrankungen

Dieses Buch stellt die Praxis der Allgemeinmedizin im Ayurveda dar, wobei dem renommierten Autorenteam eine einzigartige Verbindung zwischen ayurvedischem Wissen und schulmedizinischem Know-how gelingt. Sie beschreiben die Krankheitsbilder, bei denen sich der Ayurveda vielversprechend einsetzen lässt. Entweder als alleinige Therapie oder in Kombination mit der Schulmedizin.

Shyney Vallomtharayil  hat das Buch für Sie gelesen und rezensiert.

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„Das hier vorliegende praktische Handbuch „Ayurveda-Medizin“ von Shive Narain Gupta und Elmar Stapelfeldt wurde in der 3. Auflage aktualisiert.

Die Autoren weisen darauf hin, dass das Wissen von Ayurveda einerseits teilweise in den modernen Kontext interpretiert werden müsse. Andererseits müssen heutige Krankheitsbilder nach ayurvedischen Kriterien übersetzt werden. Eine Warnung wird ausgesprochen: Ohne tiefes Wissen solle man die Verfahren aus diesem Werk nicht anwenden, da auch Ayurveda nicht nebenwirkungsfrei sei.

 

Zunächst werden Grundlagen und die Physiologie des Ayurveda erläutert. Diagnosemethoden werden ebenso beschrieben wie Therapiemethoden, wie zum Beispiel Ausleitungsverfahren.
Um dies zu vertiefen, wurden einige Indikationen (innere Erkrankungen) ausgewählt, die zunächst ayurvedisch eingeordnet werden. Nachfolgend werden Symptome, Therapieverfahren und medikamentöse Therapien beschrieben. Hierbei werden zudem die Aspekte der Ernährung und Verhaltensweisen des Patienten aufgenommen. Die ausgewählten Krankheitsbilder können systematisch zugeordnet werden: Atemtrakt, kardiovaskuläres System, Gastrointestinaltrakt, hepatobiliäres System, Haut, Bewegungsapparat, Urogenialtrakt, Nervensystem und weitere.

Dieses Buch möchte sich als „praktisches Handbuch“ verstehen. Als solches findet der Leser/die Leserin kaum ausführliche Beschreibungen und Erklärungen. Vielmehr setzt das Lehrwerk den Schwerpunkt auf Tabellen und Übersichten, um den Anwender das schnelle Erfassen zu ermöglichen.

Im Anhang findet man ein Glossar, der im Buch verwendeten ayurvedischen Fachbegriffe in Sanskrit, was dem Leser/der Leserin das Verständnis erleichtert.

Fazit

Dieses Fachbuch ist ein sehr übersichtliches, gut strukturiertes Nachschlagewerk. Die Tabellen und Übersichten ermöglichen es, die Inhalte schnell zu erfassen und zu vergleichen.

Explizit weisen die Autoren darauf hin, dass dieses Fachbuch nur an Leser*innen gerichtet sei, die eine fundierte ayurvedische und schulmedizinische Ausbildung absolviert haben. Dies kann ich nur bestätigen: Wer sich für Ayurveda interessiert, jedoch noch kein tiefes Wissen vorweisen kann, wird mit diesem Werk eher überfordert sein. Somit ist es kein Einsteigerbuch, tiefe Erklärungen werden nicht gegeben. Für diejenigen, die die Vorkenntnisse mitbringen, ist dieses Handbuch sehr übersichtlich und gut geeignet, um tiefer in die Pathologien und Therapiekonzepte einzutauchen. In diesem Fall ist dieses Handbuch absolut zu empfehlen!“

HP Shyney Vallomtharayil

Zu den Autoren

Prof. Dr. Shive Narain Gupta ist Arzt (MD) und Professor der Ayurveda-Medizin. In Indien ist er Chefarzt der Inneren Medizin (P.D. Patel Ayurveda Hospital), betreibt seine Lehrtätigkeit in Europa seit ca. 15 Jahren, vor allem im deutschsprachigen Raum und wirkt im wissenschaftlichen Beirat der Europäischen Akademie für Ayurveda in Birstein.

Elmar Stapelfeldt ist M.A./ Heilpraktiker und betreibt seine Praxis für Ayurveda-Medizin an der Charité Hochschulambulanz für Naturheilkunde in Berlin. In der Europäischen Akademie für Ayurveda in Birstein wirkte er als fachlicher Leiter.

Bibliografie

Shive Narain Gupta & Elmar Stapelfeldt: Ayurveda-Medizin. kaya-cikitsa – Therapiekonzepte für innere Erkrankungen.
3. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 2019. Shive Narain Gupta & Elmar Stapelfeldt: Ayurveda-Medizin. kaya-cikitsa – Therapiekonzepte für innere Erkrankungen, 464 Seiten, gebunden (FH), 59,99 EUR. ISBN 978-3-13-242198-1

Patrick Baumann: Praxis spagyrica – eine Alchemie der Heilpflanzen

In dieser erweiterten Version seiner «praxis spagyrica» beschreibt Patrick Baumann die Grundsätze seiner alchemistischen Arbeit und geht im Hauptteil auf rund 200 spagyrische Essenzen ein. Dabei sei die Signatur der Pflanze für die weitere Arbeit entscheidend. Das Buch ist durch ansprechende Pflanzenfotos reich bebildert, die den Kern der Pflanze anschaulich auf den Punkt bringen.

HP Ulrike May hat das Buch für Sie gelesen.

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„In der vorliegenden vollständig überarbeiteten und erweiterten neuen Auflage seiner „praxis spagyrica – eine Alchemie der Heilpflanzen“ legt Patrick Baumann ein spagyrisches Kompendium vor, das sich mit seinen Verordnungs- und Anwendungsbeispielen und den Angaben zur Dosierung spagyrischer Essenzen bestens für die tägliche Arbeit mit Patienten in meiner Naturheilpraxis bewährt.

Der Autor ist dem Geist Paracelsus’ folgend stets auf der Suche nach dem Wesentlichen, nach dem Wesen der Pflanzen selbst. Seine bildhaften Pflanzenbeschreibungen öffnen beim Leser einen Weg zu einem tieferen Verständnis der spagyrischen Arznei. Ein Beispiel soll das verdeutlichen: „Im Piper methysticum sehe ich ein archaisches, rückbindendes Prinzip, etwas „Begehrendes“, Schützendes. Ein weiteres Stichwort ist urtümliche Lebensfreude. Das Bild ist der mächtige Wurzelstock, der als einziges Organ die Fortpflanzung gewährleistet. „Lebenskraft aus der Wurzel“ und „heitere Gelassenheit.“

Im seinem Buch erklärt Patrik Baumann für die Arbeit mit spagyrischen Arzneimitteln notwendige Begriffe und lässt den Leser teilhaben an seinem, in den alchemistischen Herstellungsprozessen erworbenen, Wissen.

Den Pflanzenbeschreibungen folgen die entsprechenden Indikationen, was einen schnellen Überblick über mögliche Anwendungen und Zusammenstellungen der spagyrischen Essenzen im konkreten Einzelfall ermöglicht.

Fazit

Das Werk ist für mich von unschätzbarem Wert für die direkte, praktische Arbeit mit spagyrischen Essenzen. Es hilft sowohl die passende Einzel-Essenz zu finden, als auch wirkungsvolle Kombinationen in einer individuellen Mischung zusammenzustellen. Die „praxis spagyrica“ ist ein ideales Nachschlagwerk für die Heilpraxis.“

HP Ulrike May

Bibliografie

Patrick Baumann: praxis spagyrica – eine Alchemie der Heilpflanzen
236 S. , Worb: 2018, ISBN-13: 978-2839924733
EUR 85,00

Martin Gumpert: Samuel Hahnemann – Rebellischer Arzt und Begründer der Homöopathie

Der Arzt Martin Gumpert hat bereits 1943 erstmal seine Hahnemann-Biografie im Samuel Fischer Verlag veröffentlicht. Nun hat der Südwest-Verlag eine erweitere Neuauflage auf den Markt gebracht. Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen und empfiehlt das Buch, das seine Leser mit auf die spannende Reise durch das Leben Hahnemanns nimmt.

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Am 29. Juni 1932 hat sich der „Verein für innere Medizin“ in der Berliner Charité versammelt, um sich über die Heilmethoden der Homöopathie auseinander zu setzen. Es war eine gewaltige Disputation, „wie ein Ketzergericht?“ die der jüdische Arzt und Schriftsteller Martin Gumpert (1897–1955) an jenem Abend erlebte. Am Ende fragte er sich: „Wer ist Hahnemann, dieser Abenteurer und Außenseiter der Forschung, der nicht starr und abgetan wie andere „Hundertjährige“ im Winkel der Medizingeschichte verstaubt und dessen Name, den der Student beim Studium niemals hört, auch heute noch, wo sich Ärzte begegnen, Hass, Spot und Begeisterung erregt?“

Diese Frage führte dazu, dass bereits 1934, das Jahr in dem Bücher schon verboten wurden, die Biografie über Hahnemann bei Samuel Fischer in Berlin erschien. Dieses Buch war sicher das Ergebnis seines praktischen Berufsverbotes durch die Nazis 1933 bevor Martin Gumpert 1936 in die USA nach New York emigrierte. In einer wunderbaren, bildhaften Sprache nimmt uns Martin Gumpert mit auf eine Lebensreise Hahnemanns. Er beginnt im Jahr 1780 als Hahnemann als junger Arzt die ersten Patienten behandelt. Eindrücklich schildert er die Behandlungsmethoden, die Hahnemann schließlich an seinem Beruf zweifeln lassen. Beeindruckt hat mich besonders die bildhafte Schilderung wie Hahnemann einen Patienten in das Narrenhaus bringen muss. Hier wird sehr deutlich, warum Hahnemann nach anderen Wegen zur Heilung der Patienten suchte. Mit dem Autor tauchen wir ein in das Forschen und immer weitere Streben nach anderen Methoden der Medizin und erfahren wie schließlich die neue Lehre „Homöopathie“ und das Organon entsteht.

Auch das private, persönliche Leben Hahnemanns wird sehr empathisch erzählt, wie unbeholfen Hahnemann sich beim Werben um seine erste Frau Henriette verhielt. Und die entbehrungsreiche Zeit mit der immer größer werdenden Familie –, es wurden elf, ein Zwillingskind verstarb, weitere Kinder wurden geboren -, mit den vielen Umzügen, die ua.a durch die nicht immer einfache Art von Hahnemann gegenüber den Kollegen begründet war, und die große wirtschaftliche Not. Der Autor lässt uns teilhaben an der Lebensgeschichte in einer Zeit mit großen politischen, wissenschaftlichen und sozialen Umwälzungen des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. Besonders die Erwähnung der zeitgleichen Geschehnisse und Persönlichkeiten machen die Lektüre der Biographie spannend, lebendig und machen vieles deutlich. 1811, Napoleon führt Krieg, kommt Hahnemann wieder nach Leipzig. Hier erkämpft er sich als 57-Jähriger die Lehrbefugnis und er bildet seine ersten Schüler aus. Besonders die Zeit in Köthen, von 1821 an, wo die Familie am längsten gelebt und Hahnemanns Ruf bis nach Frankreich drang, beschreibt der Autor mit großer Kenntnis der Geschichte der Medizin und dem Leben zu der Zeit. Hahnemanns Querelen mit der Ärzteschaft, dass weitere Forschen und die vielen Selbstversuche mit den homöopathischen Arzneien bei sich selbst, der ganzen Familie und seine Wut auf die „Allopathen“ wird lebendig beschrieben. Die große Trauer um seine Frau Henriette, die 1830 gestorben ist, wird so eindrücklich erzählt, dass sie fast greifbar ist. Und dann kommt im Oktober 1834 Mélanie d’Hervilly. Auf den letzten dreißig Seiten erlebt man als Leser diese große Liebe und den Erfolg in Paris mit. Zu schnell ist die glückliche Zeit beendet durch den Tod von Samuel Hahnemann.

Fazit

Der jüdische Arzt und Schriftsteller Martin Gumpert (1897–1955) hat bereits 1917 im Leipziger Kurt Wolff Verlag einen Band mit Gedichten veröffentlich. Die eigenen literarischen Erfahrungen und die Freunde an der Literatur prägten ihn und seinen Schreibstil. Mit seiner sehr empathischen und bildhaften Art zu schreiben, schildert er aufgrund seines großen Fachwissens die medizinischen Begebenheiten sehr lebendig und verknüpft diese mit dem Lebensweg von Hahnemann. Martin Gumpert war vielleicht kein von der Homöopathie überzeugter Arzt, aber auch kein Gegner. Und mit dieser Distanz gelingt es ihm, den Leser mit zunehmen auf die spannende Reise durch das Leben von Samuel Hahnemann.
Für mich eine sehr lesenswerte Biographie in einer wunderbaren Sprache über eine auch heute noch sehr umstrittene Persönlichkeit.

Bibliografie

Martin Gumpert: Samuel Hahnemann: Rebellischer Arzt und Begründer der Homöopathie
Erweiterte Neuausgabe März 2018, Geb., 272 Seiten, Südverlag, 18,00 EUR (D), ISBN-13: 978-3878001171

C. Braunstein/ B. Erovic/ P. Lercher: Geschmeidige Kost – Essen ohne Barriere

Geschmeidige Kost ist nicht nur ein Thema für Babys und Kleinkinder oder ältere Menschen, es gibt auch zahlreiche Erkrankungen, die mit Schluckstörungen (Dysphagie) assoziiert sind. Ungeeignetes oder lieblos zubereitetes Essen macht für die Betroffenen die Nahrungsaufnahme zu einem enormen Stressfaktor. Aber es gibt eine Alternative: Geschmeidige Kost. Wie man diese richtig zubereitet, welche Nahrungsbestandteile und Gewürze dafür geeignet sind und wie man generell mit Schluckstörungen richtig umgeht, das finden Sie und Ihre Patientinnen und Patienten in diesem Ratgeber.

Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Bereits im letzten Jahr habe ich das Buch von Claudia Braunstein „Es schmeckt wieder! Viskose Gaumenfreuden“ aus dem Anton Pustet Verlag in Salzburg vorgestellt. Es hatte mir sehr gut gefallen und so stelle ich Ihnen heute gerne ein weiteres Buch der Autorin vor: „Geschmeidige Kost – Essen ohne Barriere“ eine Kooperation von MANZ Verlag und der MedUni Wien. Es handelt sich ein Buch für Dysphagie-Patienten.

In diesem Buch beschreiben der Sportarzt und Präventivmediziner Piero Lercher von der MedUni Wien, der HNO-Experte Boban Erovic vom Evangelischen Krankenhaus Wien sowie die Dysphagie-Betroffene Claudia Braunstein wie es zu einer Dysphagie kommt, wie man mit Schluckstörungen richtig umgeht und wie das Essen wieder gelingen kann. In Zusammenarbeit mit den beiden Medizinern ist ein Ratgeber entstanden, der die wichtigen medizinischen Grundlagen einer Dysphagie mit der Hilfestellung verbindet, wie eine barrierefreie Ernährung gelingen kann.

Das Buch beginnt mit einem kurzen historischen Überblick von ersten Behandlungen der Schluckstörungen und Bestrafungen im Mittelalter, die zur Dysphagie führten. Wie gut, dass wir in der Jetztzeit leben und auf die modernen Ernährungsformen, Smoothies und Pouches, zurückgreifen könnten. Die physiologischen Grundlagen erläutern die zentrale Steuerung des Schluckens von der Aufnahme der Nahrung und dem Transport in den Verdauungstrakt. Die für ein genussvolles Essen wichtigen Sinne Riechen und Schmecken werden ebenfalls auf unterhaltsame Art angesprochen und erklärt. Viele Erkrankungen werden ausreichend erläutert, es gibt ja nicht nur Tumore, die eine Dysphagier bedingen, sondern auch Fazialisparesen, eine Strahlentherapie, Tracheotomie oder ganz einfach ein hohes Alter. Zusätzlich giben die Autoren Tipps für den Umgang während einer Rehabilitation und verschiedene Therapieformen. Sie zeigen auch auf, wie Angehörige die Patienten unterstützen können, zu Hause im Alltag, im Restaurant und auf Reisen. Denn Essen bedeutet auch soziale Kommunikation und Lebensqualität.

Den Hauptteil des Buches nehmen Rezepte ein! Von Vorspeisen über Suppen, Hauptgerichte, zu Nachspeisen. Es gibt aber auch Rezeptideen für Naschereien – auch sehr wichtig – Snacks für den kleinen Hunger, Smoothies und Cocktails. Die Tatsache, dass für die Rezepte nur wenige Zutaten sowie Gewürze und frische Kräuter notwendig sind, und außerdem die Zubereitung der Speisen einfach ist, macht Lust aufs Kochen. Die Rezepte sind mit Hinweisen auf Abänderungsmöglichkeit und Tipps versehen, was ein kreatives Kochen ermöglicht. Die dazugehörenden Bilder zeigen ganz deutlich, geschmeidige Kost muss wirklich kein Einheitsbrei sein. Nach oder während einer schweren Erkrankung gibt es genug Probleme, das Essen sollte nicht zum Stress werden und die Lebensqualität weiter einschränken.

Fazit

Claudia Braunstein ist seit ihrer Zungenkarzinom-Erkrankung in ihrer Nahrungsaufnahme durch Kau- und Schluckstörungen eingeschränkt. Aus eigener Betroffenheit begann sie, Rezepte für Dysphagie-Betroffene zu kreieren und auf ihrem Blog vorzustellen. Daraus entstand die Idee für das erste Buch der Jury-Preisträgerin des Food Blog Award 2015. Dr. Lercher und Dr. Erovic bieten einen gut verständlichen medizinischen Einstieg in das Thema der Schluckstörungen mit einigen lustigen Beispielen (trotz des ernsten Themas), die sich einprägen.

Dieses Buch vereint ein medizinisches Fachbuch mit einem Kochbuch das Mut macht, wieder Freude am Essen zu haben. Es bietet eine vielseitige Auswahl an Rezepten, von denen ich einige ausprobiert habe, da sie auch für Normalesser geeignet sind. Ich kann nur sagen: Lecker!

Ein schönes Buch nicht nur für Patienten, sondern auch für Therapeuten, um Anregungen weiter zu geben und die Lebensqualität Betroffener zu erhöhen.

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Claudia Braunstein, Boban Erovic und Piero Lercher : Geschmeidige Kost: Essen ohne Barriere

MANZ Verlag: Wien, 2018,
TB, 180 Seiten , 23,25 Euro
ISBN-13: 978-3214014872

Kathrin Radke: Ft oder das Recht auf Faulheit

Der Traum vom Faulsein und das Streben nach dem bequemen Leben ist alt – aber auch außerordentlich aktuell. Denn Däumchendrehen wird zur Zeit des Leistungslebens nicht gern gesehen. Dabei ist eine gelegentliche Gelassenheit unentbehrlich für ein glückliches Leben. Dass es außerdem Spaß machen kann, mal die Hände in den Schoß zu legen, das beweist Ft oder Das Recht auf Faulheit – mit einer Fülle an Ideen, mit klugem Witz und leichten Humor, der alten Denkgewohnheiten großartige Einfälle entgegenhält.

Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Dieses Buch hat nichts mit dem gleichnamigen Buch von Paul Lafargue „Das Recht auf Faulheit – Widerlegung des >Rechts auf Arbeit<“ zu tun. Es hat nur bewusst, unbewusst oder aus Faulheit fast den gleichen Titel.

Es ist ein kleines Büchlein, hochwertig verarbeitet mit einem ganz schlichten grau-blauem Leineneinband, auf dem ein Vogelschwarm über den vermeintlichen Himmel zieht.

Es beginnt Schritt für Schritt und passend mit dem Satz: Müßiggang ist des Buches Anfang. Ein kurzer Text über den Garten Eden, die Arbeitswoche, freie Zeit und dem Traum vom Faulsein. Es folgt eine kurze Erklärung des Nichtstuns, Sinnieren über das Alter und das Leben.

Das Bild vom Vogelschwarm taucht auch im Inneren des Buches wieder auf, unter dem Stichwort: zu faul für Filme. Die waagerecht gestellten Klammerzeichen bilden den unheimlichen Schwarm aus dem Film „Die Vögel“ von Alfred Hitchcock. Und dann hat der Betrachter den Film vor Augen. Ebenso das in mäanderförmigen Kurven den Berg hochlaufenden Bindestrichen, ganz klar Frodos Reise zum Schicksalsberg in Tolkiens Herr der Ringe. Warum den Film sehen bei so einer knappen Erklärung! Mir gefällt hier besonders das Bild zum Film E.T. viele auf den Kopf gestellte V, viele kleine *, ein großer * und das schräg hinauffahrende E.T. Die Mathematiker unter uns kommen mit einer Darstellung des Trägheitsgesetzes auf ihre Kosten! An dieser Stelle ist auch mein Bestreben sehr träge… und ich habe gleich eine sehr gute Ausrede parat. Im Übrigen gibt es auch sehr schön dargestellte Gedichte über die Faulheit und das Benutzen vom Copy and Paste.

Fazit

Ich habe mit sehr viel Vergnügen und lachenden Momenten das kleine Büchlein gelesen. Okay, es ist kein medizinisches Fachbuch, aber wo steht geschrieben, dass wir Heilpraktiker nur Fachbücher lesen müssen? Auch wir dürfen und sollten uns das Recht auf eine Auszeit nehmen und dann mit frischen Kräften weiterarbeiten. Es ist ein verspieltes Buch das viele sehr interessante Aspekte über das Faulsein und Nichtstun unterhaltsam darstellt. Besonders geeignet für kleine Pausen, und zwar nicht nur für uns in der Hektik des Praxisalltages sondern auch für die Patienten im Wartezimmer. Mit Witz, viel Humor und einer schönen Sprachgestaltung ist die Autorin alles andere als faul gewesen. Meiner Meinung nach zu Recht wurde das Buch mit dem German Design Award 2016 ausgezeichnet.

Für die kleinen Lacher und fröhlichen Momente kann ich das Buch vom Herzen weiterempfehlen.

Doch gemäß dem Recht auf Faulheit bin ich jetzt zu faul um das letzte Wort zu

Maren Siem-Bührmann

Bibliografie

Kathrin Radke: Ft oder das Recht auf Faulheit
Typographisch, spielerische Umsetzung des Themas Faulheit und Faulsein.
Geb., 128 S. , Mannheim: Kunstanstifter Verlag, 2015, ISBN-13: 978-3942795296, 18,00 EUR (D)

Simon Borowiak: ALK: Fast ein medizinisches Sachbuch

Wie sieht ein Rausch von innen aus? Wie funktioniert eine Entgiftung? Bin ich Alkoholiker? Stürze ich jetzt völlig ab? Und wenn ja: Muss ich jetzt in die Gosse? ALK ist das Buch für alle, die schon mal einen heben. Und für alle, die schon einen zu viel gehoben haben. Und für alle, die sich damit rumärgern müssen.

Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Bereits im Vorwort wird deutlich: Simon Borowiak weiß, wovon er schreibt und zwar aus eigener Erfahrung und durch viel Recherche und Wissen über den Alkoholismus. Während eigener Behand-lungen waren ihm die Fachbücher zu fachlich, die von Betroffenen zu betroffen und die Ratgeber von Nichtbetroffenen zu anmaßend. So hat er dann, wie er schreibt, „anmaßend“ beschlossen, das ultimative AlkBuch zu schreiben. Fachlich fundiert, aber verständlich; von einem Betroffenen ohne Betroffenheit. Und das auch noch in den Diensten von Aufklärung, Verständnis, Naturwissenschaft und Komik.

Als Redakteur bei dem Satireblatt „Titanic“ für sieben Jahre und Autor des Bestsellers „Frau Rettich, die Czerni und ich“ (verfilmt mit Iris Berben) hat Simon Borowiak genug Erfahrung, dies alles zu schaffen. 2007 erschien „ALK-fast ein medizinisches Sachbuch“ zum ersten Mal, jetzt 2019 in einer aktualisierten Ausgabe.

Im ersten Kapitel beschreibt Borowiak den Weg vom Schwips bis zum Vollrausch und Tod. Voller Komik und viel Fachwissen beschreibt er, was im Körper passiert. Und bietet zum Schluss die Denksportaufgabe: Was passiert mit einem Menschen, der im Vollrausch stirbt. Hier kommt der Satiriker zum Vorschein, der den Vergleich mit einer Erdbeere im Rumtopf aufstellt. Makaber aber direkt.

„Das Leben mit Alk“ – in diesem Kapitel wird nicht nur die Frage gestellt, wer ein Alkoholiker ist, sondern auf die Toleranz und Kontrollverlust im Rahmen der gesellschaftlichen Akzeptanz und Regeln hinterfragt sowie geschaut, wann mitgetrunken wird. Der Karneval steht ja wieder vor der Tür …

Beeindrucken ist auch das Kapitel „Es geht ein Entzug nach Nirgendwo“. Hier beschreibt Simon Borowiak den Kater, die Ausnüchterung, den Entzug, die Rückfälle, den Delir und den Krampf bis zum Ausstieg. Auch in den weiteren Kapiteln gibt er der Biochemie des Körpers, den psychischen Aspekten und dem Verhalten der Umwelt Raum und beschreibt dies mit persönlichen Beispielen. Nachdenklich macht das Kapitel „Volkes Kehle, Volkes Stimme“. Hier geht Borowiak auf den Stellenwert von Alkoholika in der Gesellschaft ein. Wer „Nein“ sagt, steht unter dem Druck der Gesellschaft. Der Autor hinterfragt auch, warum eigentlich Nikotin viel schlechter angesehen ist als Alkohol.

Im letzten Kapitel zieht der Autor sein persönliches Fazit mit seiner privaten alkoholischen Statistik.: Alkoholismus ist Krieg und braucht ständige Friedensverhandlungen.

Fazit

Das Buch ist fast ein medizinisches Sachbuch. Es reflektiert mit einem frechen Schreibstil und satirischer Art den Alkoholkonsum in unserer Gesellschaft. Mit dieser Art schafft der Autor, das ernste Thema, die komplizierten Abläufe im Körper und der Gesellschaft auf eine leichte Art zu beschreiben.

Ein Buch, klug, direkt und voller Empathie mit eindrucksvoller Schreibweise, das man gerne zur Hand nimmt und liest. Einfach sehr gut.

Bibliografie

Simon Borowiak: ALK: Fast ein medizinisches Sachbuch
In 12 Kapiteln vom Schwips bis zu den Tipps aus dem Nähkästchen
Taschenbuch: 256 Seiten, EUR 12,00 [D]
Penguin Verlag
ISBN: 978-3328103851

A. Simon und A.J. Etter: Rendezvous mit|with Rosa: Beziehungen|Relationships

In dem Buch steht das Verhalten in persönlichen Beziehungen im Fokus. Ausdrucksstarke Bilder von Tänzern und wunderbare Fotografien stellen die Wesensmerkmale verschiedener Homöopathika dar. Die Rezensentin war restlos begeistert. Urteilen Sie selber.

Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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In dem neuen Band von der Choreographin Andrea Simon und dem Fotografen Andreas J. Etter steht das Verhalten in persönlichen Beziehungen im Fokus.

Mit ausdrucksstarken Tänzern und wunderbaren Fotografien werden die mit den verschiedenen Homöopathika verbundenen Wesensmerkmalen von siebzehn Arzneimitteln dargestellt. Tänzerisch werden die Gefühlswelten sichtbar gemacht, fotografisch festgehalten und von einfühlsam geschriebenen Texten begleitet. Diese Bildergeschichten erzählen von Gefühlen wie Freude, Schmerz, Einsamkeit, Verlust, Eifersucht und großer Liebe. Und von den tiefen Beziehungen in der Partnerschaft oder von Mutter und Kind.

Exemplarisch: Rosa damascena

Das Buch beginnt mit der Beziehung zwischen Mann und Frau an dem Beispiel von Rosa damascena. Diese so hin- und hergerissene Rose zwischen ihrer Sehnsucht nach Geborgenheit und der Unabhängigkeit. So wunderbar werden die Verletzlichkeit und das Zeigen der Dornen in dieser einfühlsam getanzten Geschichte dargestellt.
Beim Betrachten der Bilder von Medusa steht der Leser plötzlich in einem Meerwasseraquarium und an einem Strand. Medusa tanzt so durchsichtig leicht durch die Strömung des Meeres, ein ständiges Auf und Ab, in der Gruppe fast unsichtbar und doch kann sie mit ihren Tentakeln treffen und verletzen.

Eindrucksvoll sind auch die Bilder von der kleinen Heulsuse Pulsatilla, umgeben von einer Unmenge zerknüllten Taschentücher wirft sie einen gewieften Blick über die Schulter. So empfindlich ist die sehr anpassungsfähige Frühblüherinn eben doch nicht. In der Geschichte von Stramonium tanzen die Dämonen durch eine düstere, einsame und sehr bedrohliche Landschaft. Diesen Teufelskreislauf aus Angst, Wut, Verzweiflung und Zerstörung kann auch der aus Dominosteinen gelegte Schutzring nicht aufhalten. Und das ewige Spiel mit Grenzen und deren Überschreitungen? Hier wunderbar dargestellt jetzt gleich mit Bildern voller Lebenshunger, Verlangen und keine Zeit zu warten. Im Text dazu wird auf Sigmund Freud und seiner These zum antiken Mythos der Ku-gelmenschen eingegangen und ein Hinweis auf die Mikrobiologie nennt als Erreger der Gonorrhoe die Diplokokken. Beides Sinnbilder der ständigen Suche nach Zweisamkeit. Solche immer wieder eingeschobene Erklärungen aus Kunst, Literatur und Medizin bringen weitere sehr interessante Aspekte und machen Lust sich näher damit zu beschäftigen.

Fazit

Wie auch in dem ersten Band „Sepia tanzt allein“ geben die beiden Autoren wieder einen künstleri-schen Einblick in die Welt der Homöopathie. Und auch dieses Buch zeigt mit beeindruckenden Fotos auf eine so ästhetische Weise die vielen Facetten der homöopathischen Arzneimittel. Der Betrachter kommt aus dem bewundernden Staunen nicht mehr heraus. Dieser Bildband in deutsch-englischer Sprache ist eine faszinierende Materia medica zum Staunen, sich Wundern und einfach viel Freude haben!

Bibliografie

Andrea Simon und Andreas J. Etter: Rendezvous mit|with Rosa: Beziehungen|Relationships
Homöopathische Persönlichkeitsprofile in der Tanzfotografie
Geb., 176 Seiten, 52,00 EUR
Verlag: ff Publishers, 2018
ISBN-13: 978-3945539095

Bas Kast: Der Ernährungskompass – Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung

Welche Nahrungsmittel sind gesund, welche ungesund? Dieses Sachbuch erklärt es anschaulich und ist gut zu lesen. Dabei basiert es auf der Auswertung der aktuellen Studienlage.

Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Bereits der Einstig in das Buch ist sehr medienwirksam: Bas Kast war gerade 40-jährig als er mit Schmerzen in der Brust zusammenbrach. Statt mit Verdacht auf Herzinfarkt zum Arzt zu gehen, wollte er sich selber heilen. Bas Kast stellte sich die Frage: Hatte er mit seiner Junkfood-Ernährung seine Gesundheit ruiniert? Und als Wissenschaftsjournalist fragte er sich: Was ist wirklich gesund? Bas Kast stellt seine Ernährung um – weniger Fleisch und Zucker, mehr Fisch, Gemüse, Vollkorn, Hülsenfrüchte, kein Fastfood mehr. Und er arbeitet sich durch Tausende von Studien zur Ernährung, „20 bis 30 am Tag“. Nach drei Jahren, sagt er, hatte er die gesamte Forschungslage durchdrungen und aus Tausenden sich zum Teil widersprechenden Studien die wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse über eine wirklich gesunde Kost herausgesucht. Gesund, fit und schlank hat er dann das Buch geschrieben.

Nach dieser Einführung erläutert Bas Kast in 12 Kapiteln das Thema Ernährung. Er beginnt hier mit den Proteinen, wichtige Bausteine und Sattmacher. „Ich mag den Sonntagsbraten“ hier sein Aus-spruch, er trennt zwischen tierischem und pflanzlichen Eiweißen und warum Beides seine Berechti-gung hat. Ganz interessant ist hier sein Bericht über einen Insektenforscher der Mormonengrillen beobachtet hat und was sie am liebsten fraßen – tierisches Protein. Mit der Auswertung dieser Beobachtungen leitet Bas Kast geschickt zum Thema ungesunde Fertignahrung über. Und am Ende des Kapitels ist klar, warum wir bei einer Tüte Chips nicht aufhören können.

Im dritten Kapitel ein kurzes Intermezzo: die entscheidende Zutat zur idealen Diät sind Sie! Hier erläutert Bas Kast die unterschiedlichen Ernährungstypen und wieso jeder einen anderen Hunger hat. Die nächsten Kapitel handeln von den Kohlenhydraten, ganz besonders dem Zucker. Und warum Brot, Weizen und Gluten nicht generell zu verdammen sind, aber die Vollkornvarianten wesentlich bekömmlicher und gesünder sind. Und dann die Ernährungsmythen, am Beispiel Kaffee unterhaltsam erklärt. Kaffee hatte früher einen schlechten Ruf, weil Kaffee-Liebhaber oft früher starben. Dabei sind, wie sich herausstellte, „ein paar Tassen Kaffee gut fürs Herz und für die Leber“.

Vielleicht ein möglicher Grund für die Unstimmigkeit: Die älteren Studien hatten den Störfaktor Rauchen nicht „herausgerechnet“. Raucher trinken, statistisch gesehen, mehr Kaffee als Nichtraucher, zugleich ist ihre Lebenserwartung auch durch das Rauchen niedriger. So wird klar: Ernährungsmythen entstehen, wenn der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität missachtet wird. Ja, Studien und Statistiken kommen auch ein wenig vor. Nach drei Kapiteln über Fette geht es zu den Nahrungsergänzungsmitteln und dann zu den unterschiedlichen Esszeiten und Intervallfasten.

Wer keine Zeit oder Lust hat das ganze Buch zu lesen, die zwölf wichtigsten Ernährungstipps im Epilog ist eine kurze Zusammenfassung der Kapitel.

Fazit

Das Buch ist kein medizinisches Fachbuch für Ernährung. Ein populäres Sachbuch ist ja keine Wissenschaft, hier geht um seine Geschichte, die Wende durch den Herzanfall: Also Lektüre. Und brauchen wir noch einen weiteren Ernährungskompass? Nein und ja. Nein, weil auch Bas Kast nicht viel Neues bietet. Ja, weil es unterhaltsam und verständlich erklärend geschrieben ist. Für mich sind seine wichtigsten Botschaften: „Selber kochen“ und „Man sollte das essen, was auch die Oma noch als Essen erkennen würde“. Als Wissenschaftsjournalist hat Bas Kast viele Themen in unkomplizierten und leichten Häppchen gekonnt serviert. Gut geeignet als einfacher Einstieg in die Ernährungsumstellung.

Bibliografie

Bas Kas: Der Ernährungskompass: Das Fazit aller wissenschaftlichen Studien zum Thema Ernährung
Mit den 12 wichtigsten Regeln der gesunden Ernährung
München: C. Bertelsmann Verlag, 2018
Geb., 320 Seiten, 20,00 EUR
ISBN: 978-3570103197

Christoph Proeller: Rhythmik und Heilkunst – Die Soluna-Spagyrik

Nach einer 10-jährigen Forschungsarbeit ist das Werk „Rhythmik und Heilkunst – Die Soluna-Spagyrik“. erschienen. Der Autor Christoph Proeller hat ein Gesamtwerk geschrieben, das in drei Bänden die alchemistische Naturphilosophie nach Alexander von Bernus weiterentwickelt und ins 21. Jahrhundert führt.

Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Viele Kollegen haben sicher, wie auch ich, die Vorträge von Christina Casagrande besucht und sich ein wenig mit der Therapie der Solunate nach Alexander von Bernus beschäftigt.
Frau Casagrande ist Heilpraktikerin in eigener Praxis in Türkenfeld bei München und arbeitet seit über 20 Jahren mit der Soluna-Spagyrik und hat sehr viel Erfahrung gesammelt, die sie immer lebhaft und voller Humor weitergegeben hat. Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem einem das Wissen reicht oder man mehr erfahren möchte. Letzteres ist mit der Gesamtausgabe „Rhythmik und Heilkunst – die Soluna-Spagyrik“ hervorragend möglich.

Der Verlag schreibt zu der Ausgabe:

Die Soluna-Spagyrik ist eine Kunst – eine rhythmisierende Heilkunst:

  • Konsequente Weiterentwicklung der Paracelsus- und Soluna-Medizin
  • Erweiterung des Anwendungsspektrums der SOLUNA-Heilmittel
  • Handlungsorientierte und individuelle Lebensrhythmus-Therapie
  • Nachvollziehbare und sinnvolle therapeutische Anwendung der 7 Planetenprinzipien und der 12 Tierkreiszeichen
  • Grundstudium der Paracelsusmedizin
  • Sinnvolle und ganzheitliche Erklärung der naturheilkundlichen Grundlagen
  • Zusammenhang von Naturheilkunde und Schulmedizin
  • Naturphilosophische Gesamtschau von Natur, Mensch und Leben
  • Handlungsorientierung in Richtung Sinn des Lebens
  • Die Soluna-Spagyrik ist chronobiologisch bestätigt und schließt eine empfindliche Lücke in der Naturheilkunde. Sie ist NEU!

Ich kann nur betätigen: Christoph Proeller hat in jahrelanger Arbeit ein Gesamtwerk geschrieben, das in drei Bänden die alchemistische Naturphilosophie nach Alexander von Bernus weiterentwickelt und ins 21. Jahrhundert führt. Im ersten Band beginnt er mit der Erklärung, warum es eine Soluna-Spagyrik gibt. Darauf folgt eine Einführung in die Alchemie bis zur Spagyrik nach Alexander von Bernus. Die Vorstellung der 7 Planeten ist vom Mythos bis zum Logos wunderbar mit zusätzlichen Liedtexten und Bildern erklärt. Ebenfalls werden die Tages-, Wochen- und Jahreskreise erläutert und es werden viele Zusammenhänge verständlich. Im zweiten Band geht es mit dem Lebens- und Konstitutionskreis weiter. Durch diese Erläuterungen werden die Grundlagen und Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele, Krankheit und Gesundheit mit Selbstheilung und der Lebensrhythmus verständlich gemacht.

Die astronomische Philosophie und die vier Säulen der Paracelsusmedizin werden ebenso wie die Wissenschaft der Soluna-Spagyrik erläutert. Der dritte Band beschäftigt sich mit der Praxis. Die Solunate von Nr. 1 bis zu Nr. 21 werden hier ausführlich erklärt. Auch hier geht es um den Rhythmus und die Solunate für die einzelnen Sternzeichen, so hat der Schütze als Raum das Solunat Nr. 4, als Zeit das Solunat Nr. 14, als Element das Solunat Nr. 12 und als Konstanze das Solunat Nr. 15. In der individuellen Therapieentwicklung dient ebenfalls der Schütze als Fallbeispiel zur Erklärung. Die knapp 1.200 Seiten der drei Bände bieten viel Stoff zum Lesen und Lernen.

Fazit

Mir gefällt dieses Werk sehr gut. Mit vielen unterschiedlichen Darstellungen ist das Buch sehr ansprechend und aufwendig gestaltet. Alte und neue Abbildungen machen die Bücher spannend, immer wieder interessant zu lesen und gerne in die Hand zu nehmen.
Es ist ein sehr liebevolles und wertiges Werk, das, wenn es auch nicht in jedes Bücherregal passt, sich sehr gut auf, am und neben dem Schreibtisch macht! Und so immer griffbereit für die gesuchte Informationen ist.

Für diesen Preis einfach unschlagbar gut und für jedermann erschwinglich.

Wer möchte, kann sein Wissen durch ein Studium der Soluna-Spagyrik von der edition insole im Erasmus Grasser-Verlag vertiefen.

Bibliografie

Christoph Proeller: Rhythmik und Heilkunst – Die Soluna-Spagyrik
3 Bände, knapp 1.200 Seiten und 550 farbige Abbildungen
In einem edlen Schuber
Hohenfurch: Erasmus Grasser-Verlag; 2018
ISBN 978-3-925967-36-8, 59,00 EUR

Elvira Bierbach und Maria Lohmann-Dahlem: 45 Naturheilverfahren – fit für die Heilpraktikerprüfung nach den neuen Prüfungsleitlinien

Ausgerichtet auf die neuen Prüfungsleitlinien, werden Sie in diesem Buch kurz und prägnant über 45 naturheilkundliche Verfahren informiert. Sie erfahren das Wichtigste über das Verfahren selbst, über Indikationen und Kontraindikationen, Gefahren und Risiken sowie über Qualitätsmanagement und Patientensicherheit.

Denn im Rahmen der neuen Prüfungsleitlinien müssen Heilpraktikeranwärter künftig auch Grundwissen über einzelne Naturheilverfahren und ihre möglichen Risiken für den Patienten nachweisen können.

Simone Egbrink hat das Buch für Sie gelesen.

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Das Buch 45 Naturheilverfahren – fit für die Heilpraktikerprüfung von Elvira Bierbach und Maria Lohmann ist im Elsevier Verlag erschienen und umfasst 80 Seiten.

Die Autorinnen geben Antworten auf die Fragen von Heilpraktikeranwärterinnen und -anwärtern nach Kenntnissen über naturheilkundlichen Verfahren, die sich aus den seit März 2018 geltenden Überprüfungsrichtlinien für Heilpraktiker ergeben.

Das erste Kapitel umfasst sieben Seiten und widmet sich den gesetzlichen Aspekten. Die Leitlinien werden vorgestellt und neu hinzugekommene Aspekte werden verdeutlicht und interpretiert. Besonderen Wert wird auf den Aspekt der Patientensicherheit und Qualitätsprüfung gelegt, da von dieser Seite in den letzten Monaten die deutlichste Kritik am Heilpraktikerberuf kursiert.

Hier werden auch schon die Grundlagen klassischer Naturheilverfahren im Gegensatz zur schulmedizinischen Therapie definiert. Die Kenntnis der Grenzen alternativer Therapieformen wird ebenso thematisiert, wie die Tatsache, dass einige Methoden wissenschaftlich nicht anerkannt sind. Die Autorinnen geben Hinweise, wie sich Heilpraktikerinnen und Heilpratiker in Prüfung und Praxis verhalten sollten, um die nicht-prüfbaren Verfahren so anzuwenden, dass sie nachvollziehbar sind und keine Gefahr für die Patienten ausgeht. Es geht den Autorinnen vor allem um die Rechtssicherheit der individuellen alternativen Therapiekonzepte und deren Darstellung in Prüfung und Praxis.

In diesem ersten Kapitel gibt es vier Abschnitte. Der vierte wird nochmals in drei Unterabschnitte geteilt. In den Abschnitten wie in den Unterabschnitten werden die neuen Überprüfungsleitlinien im Original mit fettgedruckter Überschrift dargestellt und dann auf die Interpretation und Umsetzung in Prüfung und Praxis eingegangen. Wichtige Anmerkungen oder Tipps für die Praxis werden durch graue Kästen hervorgehoben.

Diese Einteilung war für mich etwas verwirrend. Ich habe mich nach einigen Leseversuchen an den fettgedruckten Überschriften der Überprüfungsleitlinien orientiert, dann ging es besser.

Im zweiten Kapitel werden die 45 Naturheilverfahren von A wie Aderlass über H wie Homöopathie, O wie Osteopathie oder S wie Sauerstofftherapie, Spagyrik bis T wie Tuina-Massage kurz und prägnant dargestellt. Es werden jeweils das Konzept, die Durchführung, Patientensicherheit/Qualitätssicherung und die Indikation/Kontraindikation beschrieben.

Das ist perfekt für Heilpraktikeranwärter, die sich ein Gesamtbild der naturheilkundlichen Verfahren machen möchten, und die für die Prüfung Rechtssicherheit in der Darstellung eines Verfahrens suchen.
Natürlich reicht dies nicht aus, um ein Verfahren zu erlernen. Dafür sind in den Therapieverfahren wie z.B. TCM, Ernährungsmedizin, Homöopathie, Osteopathie und Phytotherapie mehrjährige Ausbildungen nötig.

Wer sich detailliert über naturheilkundliche Behandlungskonzepte informieren möchte, dem sei das Werk „Handbuch Naturheilpraxis“ von der gleichen Autorin und Michael Herzog empfohlen, das ebenfalls im Elsevier Verlag erschienen ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass das Buch 45 Naturheilverfahren – fit für die Heilpraktikerprüfung die entstandene Lücke schließt, die durch die neue Gesetzeslage entstanden ist.

Nicht jede Überprüfung stellt die Frage nach einem naturheilkundlichen Behandlungsvorschlag und es geht dann auch nicht um die detaillierte Beschreibung des Therapieverfahrens, sondern um die Einschätzung des Prüfungsteams, ob der Antragsteller eine Gefahr für die Volksgesundheit ist. Wie man dies durch seine Darstellung in der Prüfung erreicht, wird in „45 Naturheilverfahren – fit für die Heilpraktikerprüfung“ leicht verständlich und hinreichend dargelegt. Zudem bietet es einen umfassenden Überblick über die gängigen naturheilkundlichen Verfahren für denjenigen, der noch auf der Suche nach passenden Therapieverfahren ist.

Das Buch „45 Naturheilverfahren – fit für die mündliche Heilpraktikerprüfung“ gibt es auch zusammen mit dem Buch Handbuch Naturheilpraxis, 3. Aufl. 2016 im Set.

Heilpraktikerin Simone Egbring

Bibliografie

Elvira Bierbach und Maria Lohmann-Dahlem: 45 Naturheilverfahren – fit für die Heilpraktikerprüfung nach den neuen Prüfungsleitlinien. München: Elsevier: 2018.
80 S., kartoniert, 10,00 EUR
ISBN 9783437555916

Set Naturheilverfahren für die mündliche Heilpraktikerprüfung

Mit diesem Set sind Sie auf der sicheren Seite, wenn es um Ihre Heilpraktikerausbildung und die Prüfung – vor allem die mündliche Heilpraktikerprüfung geht. Denn damit sind Sie für Amtsarztfragen zu Naturheilverfahren bestens gerüstet. Das Set besteht aus:

Broschüre Bierbach, 45 Naturheilverfahren für die mündliche Heilpraktikerprüfung, 2018.

Ausgerichtet auf die neuen Prüfungsleitlinien, werden Sie kurz und prägnant über 45 naturheilkundliche Verfahren informiert. Sie erfahren das Wichtigste über das Verfahren selbst, über Indikationen und Kontraindikationen, Gefahren und Risiken sowie über Qualitätsmanagement und Patientensicherheit
und

Herzog/Bierbach, Handbuch Naturheilpraxis, 3. Aufl. 2016.
Das ist das ideale Nachschlagewerk für alle, die tiefer in die Naturheilverfahren einsteigen möchten – sei es, um für die mündliche Prüfung maximal vorbereitet zu sein oder weil der Weg in die Selbstständigkeit naht bzw. sie bereits praktizieren.

Das Set: ISBN 978-3-437-55592-3. 79,00 Euro

Franziska Roemer: Therapiekonzepte der Anthroposophischen Medizin: Stufenpläne mit Differenzialdiagnostik

In diesem Nachschlagewerk finden Sie detaillierte, klar strukturierte Therapiekonzepte, die leicht in die Verordnung umsetzbar sind.

Vorgestellt werden über 150 alphabetisch geordnete Indikationen mit ausführlicher Differenzialdiagnose. Die Unterteilung in Basistherapie, individuelle und evtl. Konstitutionstherapie sowie in innere und äußere Therapie ermöglicht eine differenzierte, individuelle Behandlung.

Sophie-Müller-Quick hat das Buch für Sie gelesen.

Hier geht es zur Rezension

Das Buch beginnt mit den Grundlagen zur Anthroposophischen Menschenkunde. So werden die Basis-Erkenntnisse der Anthroposophie, wie der obere und der untere Mensch, Ausführungen zur Dreigliederung (Stoffwechsel-Gliedmaßen-Organisation, Nerven-Sinnes-System und dem Rhythmischen System), die vier Wesensglieder des Menschen (Physische Leib, Äther- oder Lebensleib, Astral- oder Empfindungsleib, Ich-Organisation), Dosis und Wirkung, Potenzhöhen und Potenzregeln für die Organpräparate, Höchstpotenzen, V-, C-, LM- bzw. Q-Potenzen sowie äußere Anwendungen besprochen.

Es empfiehlt sich insbesondere das Kapitel 2 „Auch die Dosis macht die Wirkung“ vor den Indikationenkapiteln zu lesen, da die allgemein gültigen Therapieprinzipien und Vorgehensweisen bezüglich der Art der Anwendung z.B. per os, subkutan, intramuskulär, intravenös oder Quaddelung, beschrieben werden. Des Weiteren geht die Autorin an dieser Stelle auf Dosierung, Potenzhöhe ein. Persönlich hätte ich mir diesen Grundlagenteil des Buches etwas ausführlicher gewünscht, da ohne die Grundlagen der Anthroposophischen Medizin die Therapieempfehlungen teilweise nicht verstanden werden können. Schaut man aber noch einmal auf den Titel dieses Fachbuches, geht daraus hervor, dass es kein Grundlagenbuch ist, sondern ein Nachschlagewerk das sich auf Therapiekonzepte konzentriert.

Im Teil 2 findet der Leser 160 alphabetisch geordnete Indikationen mit ausführlicher Differenzialdiagnose die den Hauptteil des Buches ausmachen. Im hinteren Teil des Buchs gibt es ein ausführliches Indikationsverzeichnis, sodass man sich rasch unter Praxisbedingungen orientieren kann.

Die Unterteilung in Basistherapie, individuelle Therapie und evtl. Konstitutionstherapie sowie in innere und äußere Therapieempfehlungen ermöglicht eine differenzierte, individuelle Behandlung: beginnend mit der Achillodynie und endend mit der Zytomegalie. Da in diesem Rahmen der Buchbesprechung nicht alle Indikationen aufgeführt werden können, stelle ich Ihnen exemplarisch am Lungenemphysem vor, welche Therapieempfehlungen gegeben werden.

Lungenemphysem

Die Beschreibung des Lungenemphysems ist mit drei Sätzen sehr kurz gehalten. Die Basistherapie teilt die Autorin auf in „innerlich“ und „äußerlich“. So empfiehlt sie

innerlich:

  • Pulmo/Mercurius Amp. (Wala) oder Mercurius vivus naturalis D6
  • D12 Amp. (Weleda), z.B. 2 -3-mal wöchentlich s.c. zwischen die Schulterblätter oder als Trinkampulle zur Nacht.
  • Pulmo/Tartarus stibiatus 1 Amp. (Wala) oder Tartarus stibiatus D4 Amp. (Weleda) – werden zusätzlich bei Schleimlösung zur Mukolyse gegeben. Dazu jedenfalls
  • Petasites comp. Amp./Glob. (Wala) – zur Belebung und Durchwärmung der Lunge.

äußerlich:

Pinus pumilio, Oleum aethereum 10% (Wala) abends über den Rücken mit nach abwärtsstreichenden Bewegungen einreiben zu lassen. Zwei bis dreimal pro Woche ein Öldispersionsbad nach Junge. Kiefernöl fördert die Durchatmung und kräftigt die Lunge bei ängerer Anwendung außerordentlich.

Ein kleines grünes Hinweißkästchen empfiehlt und erklärt die Anwendung und Durchführung eines Ingwerwickels über der Lunge.

Nach der Basistherapie folgt die Individuelle Therapie:

innerlich:

  • Carbo betulae D8, D6 Amp./Trit. (Weleda) – zur Anregung der Ausatmung
  • Pulmo/Ferrum Amp. (Wala) – gegen die Überforderung der Lunge vom Nerven-Sinnes-System aus, die „Kopfwerdung“ der Lunge
  •  Glandulae suprarenales Gl D4 Amp. (Wala) – zur Anregung der Nebennierenrinde, führt den zur Verkrampfung neigenden Astralleib wieder in seine Aufbautätigkeit.
    (verkürzt weiter)
  • Meteoreisen Gl, – Ferrum phos., – Roseneisen/Graphit, – Pulmo/Vivianit comp., -Oleum camphoratum comp. Amp., – Bronchi Plantago Glob. , – Plantago Hustensaft

äußerlich:

  • Plantago Bronchialbalsam als Einreibung oder Salbenlappen
  • Ingwerwickel

Unter weitere Maßnahmen empfiehlt die Autorin regelmäßige Spaziergänge im Wald und eine Heileurythmie-Lautübung. Eine Abbildung des Kampferbaumes rundet das Kapitel optisch ab.

Fachgebiete

Nach den Therapiekonzepten folgen die Fachgebiete mit Ausschnitten aus den Facharztgebieten Augenheilkunde, Dermatologie, Geburtshilfe, Gynäkologie, HNO-Heilkunde, Onkologie, Pädiatrie, Psychosomatik/ Psychiatrie und Zahnmedizin. Hier finden sich kurze Therapiehinweise, die sich für die allgemeinmedizinische Praxis in einfacheren Fällen eignen.

Ein Sachverzeichnis und Präparateregister zum Ende des Buches vereinfachen die Handhabung für den Therapeuten.

Fazit

Mit den „Therapiekonzepten der Anthroposophischen Medizin“ halten Sie ein Praxiswissen in den Händen, das über Jahrzehnte am Patienten entstanden und gewachsen ist. Es eignet sich gut zum Einstieg in die anthroposophische Medizin und begeistert durch klar empfohlene Therapiekonzepte. Eine Anschaffung lohnt sich sowohl für den Anfänger wie auch den schon erfahrenen Anthroposophischen Therapeuten. Es ist mit 99,00 EUR nicht ganz kostengünstig, wenn man es aber täglich als Nachschlagewerk in der Praxis nutzt, wird der Kaufpreis sich recht schnell in zufriedenen Patienten widerspiegeln.

Zu der Autorin

Dr. med. Franziska Roemer ist Anthroposophische Ärztin. Ihre Ausbildung begann sie als Schwesternhelferin, danach studierte sie Medizin in Würzburg und Nantes (Frankreich). Sie ist ausgebildet in Psychosomatik, Psychotherapie und Heileurythmie für Ärzte. Während Ihrer Assistenzzeit konnte sie sich unter Prof. Rohen in Erlangen Einblicke in funktioneller Anatomie verschaffen. Einer Ihrer bedeutenden Lehrer war u.a. der Arzt H.-H. Vogel, der auch einige Standardwerke zur Anthroposophischen Medizin verfasst hat. Heute ist sie als Leiterin der Arbeitsgruppe Medizin in der Wala Heilmittel GmbH beschäftigt, in der sie sich seit 1989 intensiv mit der anthroposophischen Materia medica befasst. Hinzu kommen Vortragstätigkeiten zu Themen der Anthroposophischen Medizin im In- und Ausland. Weitere Veröffentlichungen von Frau Dr. Römer sind z.B. das Werk: Anthroposophische Medizin in der Praxis, Band 1 (erschienen 1998) und Band 2 (erschienen 2002). Regelmäßige Artikel der Autorin finden sich auch in der Fachzeitschrift für Anthroposophische Medizin „Der Merkurstab“.

Sophie Müller-Quick

Bibliografie

Franziska Roemer: Therapiekonzepte der Anthroposophischen Medizin: Stufenpläne mit Differenzialdiagnostik
Stuttgart: Georg Thieme Verlag, 2018.
2., akt. und erweiterte Auflage
464 S., 80 Abb., gebunden
Buch: EUR [D] 99,99 / EUR [A] 102,80
ISBN Buch: 978-3-13-242043-4

Claudia Braunstein : Es schmeckt wieder! Viskose Gaumenfreuden
Es schmeckt wieder! Viskose Gaumenfreuden

Schluckbeschwerden und Dysphagien können einen mitten im Leben treffen und die Freude am Essen komplett zerstören. Dann hilft oft nur dickflüssige oder breiige Nahrung. Dass diese aber keineswegs unattraktiv sein muss und durchaus wirklich gut schmecken kann, zeigt Claudia Braunstein in ihrem Buch.

Neben einer umfangreichen Rezepte-Sammlung für verschiedene Dysphagie-Stufen enthält das Buch auch zahlreiche Tipps für den Alltag aus Betroffenensicht. Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Ein Kochbuch bei Dysphagie

Laut Definition ist die Dysphagie eine auf verschiedenen Ursachen beruhende Störung des Schluckvorganges, die üblicherweise mit retrosternalen oder abdominellen Schmerzen und Druckgefühlen einhergeht. Ausgelöst durch unterschiedliche Ursachen wie z.B. anatomische Fehlbildungen, Erkrankungen des Ösophagus oder des Nervensystems, Systemerkrankungen und -infektionen, traumatische Ursachen, psychogene Ursachen und Erkrankungen von Mund- und Rachenraum sowie Hypopharynx und Larynx.

Die Autorin, Claudia Braunstein, ist seit ihrer Zungenkarzinom-Erkrankung in ihrer Nahrungsaufnahme durch Kau- und Schluckstörungen eingeschränkt. Aus eigener Betroffenheit begann sie, Rezepte für Dysphagie-Betroffene zu kreieren und auf ihrem Blog vorzustellen. Hieraus entwickelte sich die Idee, ein Buch zu schreiben.

Das Auge isst mit!

Dies ist ein ganz wichtiger Aspekt, dem dieses Buch gerecht wird. Vom Frühstück über Vorspeisen, Suppen und Hauptgericht bis zum Dessert sind die Rezepte unkompliziert und leicht nach zu kochen. Die Gerichte auf den Bildern sind so appetitlich angerichtet, dass dem Betrachter schon beim Ansehen das Wasser im Mund zusammenläuft. Auch ein sehr wichtiger Faktor um zum Essen anzuregen!

In dem Kapitel „Drinks für alle Jahreszeiten“ gibt es viele Rezepte von Cocktails bis zum Smoothie, und für jeden Geschmack ist etwas dabei. Es gibt ebenfalls vegane Rezepte, deren Anzahl lässt sich problemlos durch das einfache Weglassen oder Austauschen von Sahne erhöhen.

Ganz praktische Tipps gibt es in den Kapiteln „Der Alltag bei Tisch“ und „Auswärts und auf Reisen“ mit den Anregungen und gemachten Erfahrungen der Autorin. Hier macht sie Mut mit der Erkrankung offen umzugehen, die Problematik zu schildern und so auf positive Reaktionen der Küchenmannschaften zu treffen. Und die Gastgeber aus dem privaten Umfeld sind ebenfalls dankbar für die Information und können so selber kreativ werden. Mit dem Tipp, kleine Teller zu verwenden, Dysphagie-Betroffene können keine großen Portionen essen und brauchen meist auch längere Zeit zum Essen, kommt auch der Hinweis sich an logopädisches Fachpersonal zu wenden, um die passende Esstechnik zu erlernen. Und ein schön gedeckter Tisch – auch hier isst das Auge mit!

Fazit

Frau Braunstein ist keine Ökotrophologin oder Ernährungsberaterin und hat auch keinen medizinischen Ratgeber geschrieben. Doch ihre eigenen Erfahrungen und dem Auseinandersetzen mit der Dysphagie macht dies Buch einfach lesenswert! Vier auf einmal gezogene Weisheitszähne oder schlecht sitzender Zahnersatz lassen sich kurzfristig mit den Babygläschen überbrücken. Aber lecker und appetitlich ist etwas anderes. Und die Erkrankung kann jeden treffen, nur ein dummer Unfall und das Essen wird plötzlich sehr schwierig. Doch das sollte nicht so bleiben mit Rezepten, die auch bei vorübergehenden Schluckstörungen und für Normalesser geeignet sind.

Ein Buch nicht nur für Betroffene, sondern auch für Therapeuten, um Anregungen weiter zu geben.

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Claudia Braunstein : Es schmeckt wieder! Viskose Gaumenfreuden
Verlag Anton Pustet: Salzburg, 2018.
Geb., 156 S.24,00 EUR
ISBN-13: 978-3702508838

Frans Vermeulen: Synoptische Referenz – Homöopathische Arzneien aus dem Tierreich

Frans Vermeulen stellt in diesem ersten Teil der mehrbändigen “Synoptische Referenz” 234 Arzneimittel quer durch das homöopathische Tierreich vor. Viele Arzneien wurden bislang noch in keinem einzelnen Textband derart kompakt und lebendig dargestellt.

Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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Eine Materia Medica mit 234 Arzneimittelbilder aus dem gesamten Tierreich auf 1194 Seiten im Handbuchformat 17 x 24 cm und einem Gewicht von 2160 Gramm. Nicht gerade ein Leichtgewicht als Buch. Und was erwartet mich?

Frans Vermeulen ist ein bekannter Autor für zuverlässige homöopathische Informationen und es gibt kaum eine Praxis ohne ein Buch von ihm. Jetzt kommt mit diesem Werk der erste Band der Reihe “Synoptische Referenz” auf den Markt. Es stellt alte und neue Arzneimittel quer durch das homöopathische Tierreich vor. Beginnend mit Ringelwürmern (Annelida), Gliederfüßern (Arthropoda) aufgeteilt in drei Bereiche, Spinnentieren (Arachnida), Krebstieren (Crustacea), Amphibien und Vögeln (Aves). Einen großen Bereich nehmen die Mittelbilder der Säugetiere von uns gut bekannten Haus-, Wald- und Raubtieren über Meeressäuger zu den Fischen und Reptilien ein. Die folgenden Schlangen sind ebenfalls aufgeteilt in drei Teile. Nach den Schildkröten geht es weiter mit den Nesseltieren (Cnidaria) und den Stachelhäutern, also Seesternen und Seeigeln. Die Weichtiere mit den Kopffüßlern, Muscheln und Schnecken bilden mit den Schwämmen (Porifera) den Schluss des umfangreichen Werkes.

Jedes Arzneibild besteht aus der ausführlichen Beschreibung des Tiers. Hier ein Beispiel:

Name: Coccinella septempunctata, Deutscher Name: Siebenpunkt-Marienkäfer, Familie: Coccinellidae, Ordnung: Coleoptera, Klasse: Insekta, Stamm: Arthropoda. Genau beschreibt Frans Vermeulen das Aussehen, die Entwicklung und das Verhalten der Tiere mit vielen neuen Details und Prüfungen.

Beschrieben wird das Mittel mit der Affinität, hier bei dem Marienkäfer sind es die Schleimhäute, der Bewegungsapparat und der Urogenitaltrakt, mit den Symptomen von Gemüt, Allgemeines, Empfindungen und Lokalsymptome und natürlich den auffallenden, sonderlichen und eigenheitlichen Rubriken sowie der Rubrik Speisen und Getränke. Oft genannte Schlüsselwörter, beim Marienkäfer sind es unter anderem: beschützt und behütet, einstechen und saugen, unersättliches Räubertum. Bei den meisten Mittelbildern beenden die Plusgruppe mit besonderen Hinweisen die einzelnen Beschreibungen.

Fazit

234 alte und neuere Arzneien des homöopathischen Tierreichs mit lebendig und prägnant beschriebenen Mittelbildern in einem Band. Eine Arzneimittellehre, die sachlich, sehr verständlich und mit aktuellen Informationen Wissen vermittelt. Ein Buch für Homöopathen, die mehr als eine verlässliche Materia Medica benötigen und Spaß haben, das Wissen zu vertiefen und Neues kennen zu lernen. Und für deutlich unter 100 Euro ist das Buch eine sehr gute Investition.

Die Reihe wird fortgesetzt mit dem Pflanzenreich in 2 Bänden, den Mineralien und Sonstige Arzneien (Pilze, Nosoden, Sarkoden, Imponderabilien, organische, (bio)chem. Stoffe u. a.)
Das Buch Pflanzenreich 1 erscheint hoffentlich noch 2018!

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Frans Vermeulen: Synoptische Referenz – Homöopathische Arzneien aus dem Tierreich. Schriftenreihe Materia Medica Band 1.
Deutsche Übersetzung von Petra Brockmann
Berlin: Verlag: Homöopathie + Symbol, 2017, 1194 S. EUR 68,00
ISBN-13: 978-3937095318

Eva Lang/Michael Herzog: Arzneimittellehre für Heilpraktiker
Eva Lang/Michael Herzog, Arzneimittellehre für Heilpraktiker

Das vorliegende Buch von Michael Herzog und Eva Lang bietet Heilpraktikern einen fundierten Überblick über die Anwendung von schulmedizinischen Arzneimitteln. Es dient nicht nur zur Prüfungsvorbereitung, sondern ist auch bestens geeignet zum Nachschlagen in der beruflichen Praxis.

HP Benno Stüve hat das Buch für Sie gelesen.

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Das Werk ist übersichtlich gegliedert und beginnt mit einer „Einführung in die Grundlagen der Pharmakologie und Toxikologie“. Hier werden viele Mechanismen der Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Pharmakogenetik sowie die möglichen individuellen Reaktionsweisen bei Menschen besprochen. Dieser Teil ist für Heilpraktiker, denen die Pharmakologie nicht in die berufsbiographische Wiege gelegt wurde, sehr hilfreich für das grundlegende Verständnis von Arzneimitteln.

Beschreibung der chemisch-synthetischen Arzneimittel

Danach folgt ein Kapitel, in dem die schulmedizinischen Arzneimittelgruppen und ihre Wirkweisen (und meistens auch Indikationen, Wirkungen und Nebenwirkungen) gründlich beschrieben werden. Die Erläuterungen helfen, die Wirkweise und „Fallstricke“ von Arzneimittelgruppen wie Antibiotika, Antidepressiva, Schmerzmitteln zu verstehen. Die in diesem Kapitel enthaltenen Tabellen und farblich abgesetzte Besonderheiten bieten einen schnellen Überblick. Leider werden bei einigen Blöcken, wie bei der Beschreibung der nichtsteriodalen Schmerzmittel, der Antiazida oder antiviraler Medikamente, die Nebenwirkungen in den Tabellen nicht mit aufgeführt. Da diese Medikamente in unserem Alltag häufig vorkommen, wäre es schön gwesen, wenn die Nebenwirkungen (auch) in den Tabellen zu finden wären. Sie sind zwar an anderer Stelle im Text beschrieben, aber leider nicht dort, wo man im Praxisalltag „schnell einmal“ nachschauen würde.

Auch in dem Block der Protonenpumpenhemmer kommen die Hinweise auf Nebenwirkungen zwar im Text (an anderer Stelle) vor, aber nicht dort, wo man es im Schnellcheck brauchen würde.

Bei den Schmerzmitteln wäre für eine Neuauflage zu überdenken, ob die Problematik der NSAR bei der Ausleitung erwähnt werden sollte. Zwar wird die Wirkweise und Anwendung von z.B. Paracetamol ausführlich beschrieben und der schulmedizinischen Lehrmeinung folgend auch die Anwendung für Babys erwähnt, doch es fehlt der Hinweis, dass die gesamte Gruppe der NSAR große Probleme in der Ausleitung machen kann(Stichwort z.B. Analgetikanephropathie, oder der Bezug des Paracetamols zu vielen Suizidversuchen in Deutschland jedes Jahr).
Diese – für mich notwendigen – Hinweise würden deutlich betonen, dass die massenhafte Anwendung dieser Mittel in unserer Gesellschaft viel zu unspezifisch und häufig passiert.

In diesem Zuge sind mir persönlich auch die sehr geläufigen Kombipräparate wie Buscopan plus oder Grippostad C ein Dorn im Auge, bei denen ein Überdosierung schnell erreicht werden kann. Hier könnten die Autoren mit einem Hinweis die Heilpraktiker argumentativ unterstützen, die diese Nebenwirkungen Patienten erläutern möchten.

Die gängigen Medikamente zu den wichtigsten Krankheitsbildern

Im 2. Teil des Buches werden die Arzneimittel ausführlich in der Anwendung bei ausgesprochen vielen, wichtigen Erkrankungen beschrieben. Die Kompaktheit der Beschreibung erinnert an Lernkarten und zeigt damit eine sehr gute, schnelle Übersichtlichkeit im Thema und in den Besonderheiten, die es zu beachten gibt. Beispielhaft ist die richtige Anwendung von Nitrospray zu nennen. Es werden aber auch die Behandlungsstandards bei Wundversorgung (z.B. Verbände) beschrieben.

Irritierend in diesem Kapitel ist für mich nur die Behandlung der Anaphylaxie, die bei allen anderen Autoren immer 5 Stadien umfasst (je nach Sichtweise 0-4, oder 1-5). Hier handelt es sich natürlich um die PHARMAZEUTISCHE Behandlung dieses zunehmenden Notfalls. Aber die Beschreibung könnte HPs, die die 5 Stadien gelernt haben, verwirren, und sie im Zweifelsfalle auch mal Medikamente an falscher Stelle des Notfalls applizieren lassen. Dies hätte man besser in einer parallelen Beschreibung/Tabelle beschrieben, in der die 5 Stadien aufgelistet und die korrespondierenden Medikamente an der passenden Stelle angeführt werden.

Der Anhang enthält wichtige Informationen

Der dritte Teil umfasst:
– Notfallmanagement, was sehr kurz und gut gehalten ist
– Abkürzungsverzeichnis
– weiterführende Literatur.

Das Kapitel rundet das Buch ab. In diesem Teil würde ich mir Verlinkungen oder einen online-Zugang zu regelmäßigen Aktualisierungen wünschen, um mich regelmäßig über Veränderungen der Behandlungsstandards bei Erkrankungen informieren zu können.

Fazit

Dieses Buch für 39,99 Euro ist sehr zu empfehlen und für mich eine ideale Ergänzung zu „Roter Liste“ und zu dem „Handbuch Naturheilpraxis“ von Herzog/Bierbach, in dem sehr ausführlich und vollständig alternative Behandlungsstrategien für Erkrankungen beschrieben werden. Mit beiden Werken hat man in der Praxis einen kompletten Überblick und schnelle Erklärungen zu schulmedizinischen und komplementärmedizinischen Medikamenten und Behandlungsoptionen.

Benno Stüve

Bibliografie

Eva Lang/Michael Herzog: Arzneimittellehre für Heilpraktiker
Stuttgart, Haug Verlag, 2018, 256 S., 10 Abb., Broschiert (KB), EUR [D] 39,99, ISBN: 9783132407817

Flora: 3000 Jahre Pflanzendarstellung in der Kunst

Dieses Buch ist einmalig in seiner Art: Es zeigt Kunstwerke verschiedenster Epochen und Kulturen und stellt sie thematisch gegenüber, um die ganze Fülle der Welt der Flora zu präsentieren. Maren Siems-Bührmann hat es für Sie gelesen. Ihr Fazit: Ein tolles Geschenk!

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Der Titel des vorliegenden Buches ist bereits sehr aussagekräftig. „3.000 Jahre Pflanzendarstellung in der Kunst“, Und das im Jahr 2017! Eine sehr lange Zeit , die deutlich macht, wie wichtig Pflanzen für uns Menschen sind. 300 Portraits entführen mit wunderbaren Darstellungen aus allen Kunstrichtungen wie Grafik, Holzschnitte, Lithographie, Malerei, Fotographie bis hin zu der neuesten Form der Arbeit mit modernen Computertechniken in die Welt der Pflanzen. Dazu gibt es faszinierende Gegenüberstellungen einzelner Pflanzenportraits.

Ein Beispiel ist die Graphitzeichnung von Arthur Pearson Luff „Fingerhut (Digitalis purpurea)“ von 1895 aus einem Lehrbuch über giftige Substanzen. Luff, Dozent für Pathologie und Forensik, beschrieb das Aussehen der Giftpflanzen und ihre Wirkweise, Wirkdauer, Symptome und mögliche Gegenmaßnahmen für die Studenten in seinen Büchern.
Auf der Nebenseite findet sich die Röntgenaufnahme des Fingerhuts von Steven N. Meyers: Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)aus dem Jahr 1998. Meyers hat Radiologietechnik studiert und kam nach mehr als 30 Jahren in der medizinischen Diagnostik zur Fotografie. Die zarten Blüten des Fingerhuts erscheinen auf dem Bild wie grazile Balletttänzerinnen, leicht, duftig und voller Anmut. Nichts deutet auf die Giftigkeit und Wirksamkeit von Digitalis hin.

Ein weiteres Beispiel ist die Rose. Das Bild „Rosa centifolia foliosa“ aus dem Jahr 1820 ist ein handkolorierter Punktierstich von Pierre-Joseph Redouté aus einer entscheidenden Epoche der französischen Geschichte. Redouté wurde von Kaiserin Josephine zum »Pflanzenmaler ihrer Majestät« ernannt. Seine dokumentierten Rosen stammten aus verschiedenen Gärten in und um Paris.

Daneben gibt der japanische Architekt Murayama in einem Digitaldruck von 2008 mit Hilfe einer Software die Blütenorgane mathematisch genau wieder. In dieser 3-D-Wiedergabe einer Rose fließen Botanik und Architektur zusammen und verschaffen dem Betrachter wie mit einem Röntgenblick die Ansicht von Blütenblättern, Staubfäden und Staubbeutel.

Und auch das Portrait der Passiflora, auf der einen Seite ein von Hand kolorierter Holzschnitt, in Auftrag gegeben von dem Dominikanermönch und Apotheker Fra Donato d’Eremita: Vera effi gie della grandiglia dett fi or dell passione (Ein wahres Abbild der Granadilla) von 1619. Auf der anderen Seite eine Fotographie aus dem Jahr 2009 von Jonathan Singers, vom Fußpfleger zum Fotografen konvertiert. Beide zeigen den wunderbaren Aufbau des Blüteninneren und nehmen Bezug auf die Symbolik der Namensgebung.

Es ist erstaunlich, wie die Pflanzenwelt den Menschen seit Jahrtausend beschäftig und sich in allen Bereichen der frühen Heilkunde, der modernen Medizin, in der Literatur und der Kunst widerspiegelt.

Fazit

Es ist kein Lehrbuch für die Phytotherapie. Aber unter jeder Pflanzendarstellung informieren Texte völlig ausreichend über die Pflanze sowie den Künstler und seine Technik. Die Bilder, das ganze Buch und bereits der erste Eindruck verführt zum Lesen und Verweilen. Man ist gefangen und arbeitet sich mit großer Freude durch das Buch, genießt die Bilder und bekommt fast unbemerkt neues Wissen und weitere Sichtweisen auf die wunderbare Pflanzenwelt dazu! Ein wunderbares Buch, das den Leser in die Pflanzen- und Kunstwelt entführt.
Dieses Buch ist ein sehr hochwertiges Geschenk für alle Pflanzenliebhaber und sicherlich für Weihnachten eine tolle Geschenkidee.

Bibliografie

Flora: 3000 Jahre Pflanzendarstellung in der Kunst
Übersetzer: Katrin Harlaß, Angelika Körber, Trude Stegmann
Originaltitel: Plant: Exploring the Botanical world
Geb., 352 Seiten, 59,00 EUR, Deutsche Verlags-Anstalt, 2017
ISBN: 978-3421040510

Hier geht es zu einem Trailer bei youtube.

Maren Siems-Bührmann

Michael Herzog, Eva Lang, Jürgen Sengebusch: Differenzialdiagnose für Heilpraktiker. Kompendium mit Steckbriefen und Mind-Maps. 3. Auflage 2017

Dieses Buch ist perfekt zur Vorbereitung auf die amtsärztliche Überprüfung: Die Autoren sind erfahrene Kursleiter und kennen die Prüfungsanforderungen genau. Ihr Buch verdichtet das benötigte Wissen, konzentriert den Blick auf das Wesentliche und gibt die notwendige Sicherheit für die Prüfung.

HP Anita Sprenger-Witte hat es für Sie gelesen und rezensiert.

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„In dem Buch „Differentialdiagnose für Heilpraktiker“ geht es um das diagnostische Differenzieren von Krankheitsbildern mit ähnlichen (Leit-)Symptomen, also um den Weg vom Symptom zur Krankheit/Diagnose und somit um die große Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis.

Das Buch gliedert sich in 4 farblich voneinander abgegrenzte Teile:
Im Eingangsteil geht es um grundsätzlichen Überlegungen und Anmerkungen zum differentialdiagnostischen Denken und um Hinweise zur Buchstruktur.

Im 2.Teil finden sich die meisten Veränderungen und Erweiterungen im Vergleich zur vorherigen Auflage des Buches. Es werden 47 vorwiegend internistische und für HP(A) besonders prüfungs- und praxisrelevante Leitsymptome in Form von Mind-Maps differentialdiagnostisch aufgeschlüsselt.

Die Symptome sind in der jetzt vorliegenden Auflage nicht mehr nach Organsystemen, sondern alphabetisch geordnet, so dass sich eine Art „kleines Symptomenlexikon“ ergibt.
Allerdings werden dabei wechselnd deutsche und medizinische (lat./griech.) Termini verwendet. Da die Anzahl der insgesamt behandelten Leitsymptome überschaubar ist, sollte das jedoch nicht wirklich ein Problem beim Auffinden eines gesuchten Symptoms darstellen.

Zu jedem aufgeführten Leitsymptom gibt es mindestens eine Mind-Map, für manche Ausgangssymptome werden unterschiedliche Aspekte des Symptoms in zwei getrennten Mind-Maps aufgegriffen (z.B. „Symptom“, nach Art des Symptoms und „Symptom“, nach Organsystemen). Die Mind-Maps sind sehr übersichtlich und visuell ansprechend gestaltet.

Für den Überblick und die schnelle Orientierung wird hier jedem Organsystem eine Farbe zugeteilt und dieses Farbleitsystem in allen grafischen Darstellungen einheitlich und konsequent beibehalten.

Der inhaltlich streng einheitliche Aufbau der Mind-Maps aus den früheren Buchauflagen wurde jetzt zugunsten einer praxisorientierteren, zielführenden Differenzierung der Leitsymptome aufgeweicht und um neu eingefügte, sinnvolle und gut bedachte Entscheidungsebenen, wie z . B . „ Pathomechanismus“ , „ Ursache“ , „Symptomspezifizierung“ erweitert. Dadurch wird der Weg durch das Dickicht der Differentialdiagnosen nochmals transparenter und besser nachvollziehbar.

Dank des neu gewählten, deutlich größeren Buchformats bleibt trotz der zusätzlichen Informationen alles gut lesbar.

Der 3.Teil bietet dem Leser die Möglichkeit, die entscheidenen Fakten zu den wichtigsten, in den Mind-Maps angesprochenen Erkrankungen nach zu lesen. Die Herangehensweise ist hierbei krankheitsbezogen, die Darstellung durchweg „kurz und knackig“ in überwiegend stichpunktartiger „Steckbriefform“.

Die Kapitel gliedern sich jetzt nach Organsystemen und haben einen einheitlichen Aufbau:
Anfangs wird das entsprechende Organsystem als Ganzes hinsichtlich Leit-/Alarmsymptomen und typischer Untersuchungsbefunde (klinisch, Labor, ggf. weitere) tabellarisch vorgestellt. Im darauf folgenden Glossar sind wichtige zugehörige Begriffe erläutert, bevor im Anschluss daran besonders relevante Krankheiten dieses Bereichs mit den maßgeblichen Leitsymptomen, diagnosetragenden Befunden und wichtigen weiteren Hinweisen dargestellt werden. Zusätzlich wird in fettgedruckten „Cave!-Kästchen“ z. B. darauf hingewiesen, wenn es sich bei der Erkrankung um einen Notfall handelt.

Im Anhang (Teil 4) findet sich neben je einer Übersichtstabelle zu den Notfällen und den Normwerten gängiger Laborparameter auch ein Abkürzungsverzeichnis.

Fazit

Das vorliegende Werk beschränkt sich sehr konsequent auf das Wesentlichste. Daraus ergibt sich logischerweise, dass es weder vollständig ist, noch ein Lehrbuch ersetzen kann; diesen Anspruch erheben die Autoren allerdings auch nicht.
Die Texte und grafischen Darstellungen wirken klar, da die enthaltenen Informationen kurz, knapp und prägnant sind.
Die Mind-Maps sind eine gute, visuelle Denk- und Merkhilfe, das Farbleitsystem erleichtert das schnelle optische Erfassen der Inhalte. Sowohl die Auswahl der behandelten Leitsymptome als auch die prüfungs- und praxisorientierte Aufbereitung des Themas läßt auf die Erfahrung der Autoren als Lehrende in der Heilpraktikerausbildung schließen.

Somit richtet sich das Buch auch ganz besonders an angehende Heilpraktiker, die sich auf die amtsärztliche Überprüfung vorbereiten möchten. Diese haben zwar oft die einzelnen Krankheitsbilder ausgiebig gelernt, jedoch bereitet es häufig große Schwierigkeiten, von einem Symptom ausgehend alle in Frage kommenden Krankheitsbilder abzurufen und zu durchdenken.

Bei der systematischen und effektiven Einarbeitung in solche differentialdiagnostische Überlegungen kann das Buch eine wertvolle (Einstiegs-)Hilfe sein.“

HP Anita Sprenger-Witte

Bibliografie

Michael Herzog, Eva Lang, Jürgen Sengebusch: Differenzialdiagnose für Heilpraktiker. Kompendium mit Steckbriefen und Mind-Maps
3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart: Haug, 2017, 49,99 EUR (D), 208 Seiten, 67 Abb., kart.
ISBN-13: 9783132059610

Sabine Ansari und Peter Ansari: Unglück auf Rezept. Die Antidepressiva-Lüge und ihre Folgen

Niedergeschlagen, antriebslos, ohne Motivation – Menschen mit diesen Symptomen werden immer öfter mit Antidepressiva behandelt. In vielen Fällen können die Medikamente die Erwartungen nicht erfüllen. Dieses Buch deckt auf, wie wenig gesichertes Wissen es über ihre Wirksamkeit gibt, wie gravierend die Nebenwirkungen sein können und wie schwierig das Absetzen ist. Dieses lesenswerte Buch hat Maren Siems-Bührmann für Sie gelesen.

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Dr. Peter Ansari hat in Hamburg und Berlin in der Hirnforschung gearbeitet. Seine Frau, Sabine Ansari, ist Sprecherzieherin und war beim SWR als Fernsehmoderatorin tätig. Heute arbeitet sie als Heilpraktikerin in der Nähe von Hannover. Zusammen haben die Beiden mehr als zehn Jahre über die Depressionen und ihre Behandlung geforscht.

Nach einem Überblick über antidepressive Medikamente werden Beispiele von Erkrankten, ihrer Behandlung und auch den Folgen wie Suizid und Qualen beim Absetzen der Arznei beschrieben. Diese vielen Beispiele machen den Leser betroffen. Doch die Nebenwirkungen von SSRI-Antidepressiva wie Prozac und Citalopram sind bekannt. Im Langzeitgebrauch kommt es zu Libido- Störungen, Gewichtszunahme, Schlaflosigkeit und Suizidphantasien. Irritierend ist, dass es einen eigenen ICD-10 Schlüssel Y49.2 „SSRI-Absetzungssyndrom“ gibt.

Fallbeispiele verdeutlichen die Thesen

Die Autoren beschreiben in einem Kapitel ausführlich die unbekannte Biochemie der Depression und Schwierigkeit der Diagnostik. An vielen Fallbeispielen, auch von berühmten Persönlichkeiten, z. B. Hermann Hesse, erläutern die Ansaris wie ein Lebens- oder Leidensweg verlaufen kann. So wird klar, Depression ist keine neue Erkrankung. Auch die Geschichte der Therapien von Hippokrates Zeiten an, über Valium, vielen bekannt als „Mother`s Little Helper“, bis zu den modernen Antidepressiva der Pharmakonzerne wird beschrieben. In den USA werden die „Happy Pills“ ganz offen als Lifestyle beworben und von ungefähr 20 Prozent der Bevölkerung eingenommen. Hier in Deutschland darf ein verschreibungspflichtiges Medikament nur in Fachzeitschriften beworben werden. War man in den 1960er Jahren noch der Ansicht, ein schweres Gemüt sei eine vorübergehende Erkrankung mit guter Prognose, wurden im Jahr 2014 bereits über 1400 Tagesdosen Antidepressiva verordnet. Sieben Mal mehr als im Jahr 1990.

Die Pharmaskandale und die Milliardenstrafen für die Hersteller werden ebenfalls in einem Kapitel angesprochen.

Die schwierige Diagnostik

In einem weiteren Kapitel setzen sich die Autoren mit der Diagnostik und der Behandlung auseinander. Die Diagnostik ist schwierig, da eine Depression nicht organisch nachweisbar ist und so bleibt nur die Biographie des Betroffenen, die vielfach durch verschiedene Fragebögen erfragt wird. Viele Psychiater sind mit den Ergebnissen nicht zufrieden, die eigenen Beobachtungen stimmen nicht damit überein. Doch auch hier spielt der Faktor Zeit eine große Rolle, in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit kann keine gute Diagnostik getroffen und ein Behandlungsplan aufgestellt werden.

Fazit

Peter und Sabine Ansari bieten eine kritische Betrachtung der Behandlung von Depressionen mit Antidepressiva, den Wirkungen und Nebenwirkungen sowie alternative Behandlungsmöglichkeiten deren Wirksamkeit zum Teil gut belegt ist. Hier steht ebenfalls eine fundierte Psychotherapie an erster Stelle. Doch hapert es an den mitunter sehr langen Wartezeiten von sechs bis zwölf Monaten auf einen Therapieplatz. Die Quellen der Ansaris, es sind über 340 Angaben, sind gut belegt und bieten reichlich Stoff zum Nachlesen. Dies regt an, die sich verstärkt mit dem Thema zu beschäftigen und auseinanderzusetzen. Ein Buch für Betroffene, Angehörige, Fachleute und Interessierte.“

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Sabine Ansari und Peter Ansari: Unglück auf Rezept. Die Antidepressiva-Lüge und ihre Folgen
Stuttgart: Verlag: Klett-Cotta , 2. Auflage  2016, 300 Seiten, Klappenbroschur
ISBN-13: 9783608100334, Euro (D) 16,95

Thomas Genneper und Andreas Wegener: Lehrbuch der Homöopathie

Es gibt eine ganze Reihe von Lehrbüchern zur Homöopathie. Dieses bewährte Standardlehrbuch vermittelt fundiertes Wissen zur klassischen Homöopathie verständlich aufbereitet und methodisch prägnant beschrieben. Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen.

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„Das „Lehrbuch der Homöopathie“ ist ein bewährtes Standardlehrbuch für eine systematische und fundierte Ausbildung in klassischer Homöopathie nach Hahnemann. Interessierten, Schülern und Erfahrenen bietet es durch den sehr strukturierten, verständlichen Aufbau einen guten Überblick und geht auf alle wichtigen Themen der Homöopathie ein.

Vor jedem Kapitel gibt es eine kurze Einführung, die das Wichtigste erklärt. Und so startet es mit „Allgemeines“. Hier wird von der allgemeinen Arzneimittellehre, Arzneiprüfung, primäre und sekundäre Materia medica – sehr interessant ist hier ein Auszug einer Nickelprüfung aus einer alten Arzneimittellehre – dem Studium der Arzneimittel bis hin zur Symptomenlehre alles genau erklärt.
Eine Erläuterung vom Unterschied des Symptomenverständnisses in der Schulmedizin und der Homöopathie gibt hier eine anschauliche Erklärung über die unterschiedlichen Sichtweisen von Krankheit.

Der Praxis-Teil beginnt mit kurzen Definitionen von Begriffen wie z.B. Anamnese, Gesamtheit der Symptome, Krankheitsdiagnose, Arzneidiagnose. Darauf folgt die Kunst der Anamnese mit allen Facetten der Vorbereitung, Fallaufnahme, erste Mittelgabe, Folgekonsultation und Dokumentation. Auch auf die besondere Anamnese bei Kindern wie auch der Hinweis auf Fehler, die passieren können, wird hier eingegangen. Bei der Mittelfindung und Repertorisation stellen die Autoren die Methoden von Boger, Bönninghausen und Kent, wie auch die unterschiedlichen Repertorien z.B. die Synthesis von F. Schroyens und das Complete von R. van Zandvoort vor. Nach Gabenlehre und Reaktion auf die Arzneigabe folgt natürlich die zweite Verordnung, Folgemittel und die Verwandtschaft der unterschiedlichen Arzneien.

Im Kapitel Krankheitsformen und ihre Behandlung werden akute, chronische sowie die einseitigen Krankheiten, schwere Pathologien, Nosoden und Sarkoden mit vielen Fallbeispielen erklärt. Auch die Grundlagen, Forschung, Pharmazie und Geschichte nehmen genügend Raum ein, um das Organon, die Chronischen Krankheiten mit ihren Miasmen und den Nosoden sehr gut zu erklären.

Die „Grundlagenforschung“ über die Wirkungsweise der Homöopathie, die Pharmazie des Arzneimittels und wissenschaftlichen Grundlagen der Homöopathie ergänzen das Lehrbuch. Und nicht zu vergessen: Samuel Hahnemanns Leben und Wirken. In diesem Kapitel geht es nur um ein Basiswissen zum besseren Verständnis vom Leben Hahnemanns, seiner Ausbildung, Arbeit, dann Unzufriedenheit mit der damaligen Medizin und die daraus resultierende Entwicklung und Entstehung der Homöopathie.

Fazit
Ein modernes Lehrbuch, das konsequent durch alle Kapitel der klassischen Homöopathie von Hahnemann führt. Die klare Strukturierung in den einzelnen Kapiteln ermöglicht sowohl ein Wiederholen als auch das Lernen und Vertiefen durch die vielen Hinweise auf weiterführende Literatur am Schluss der einzelnen Kapitel. Diese Lektüre erklärt was Homöopathie ist und leisten kann. Für mich ist es ein sehr gutes Buch zum Lernen und Lehren!“

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie

Thomas Genneper und Andreas Wegener: Lehrbuch der Homöopathie
Grundlagen und Praxis der klassischen Homöopathie, 4., aktualisierte Neuauflage, Stuttgart: Haug, 2017. Geb., 496 Seiten, ISBN-13: 978-3132403567, EUR (D) 99,99

Irene Matt: Nichts drin?  Ein Homöopathie-Krimi

Im Februar 2017 ist ein spannender Kriminalroman erschienen, bei dem möglicherweise homöopathische Globuli eine Rolle spielen. Maren Siems-Bührmann hat das Buch für Sie gelesen und empfiehlt es für den nächsten Sonnentag im Urlaub.

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„Die Kommissarin Alexandra Rau und ihr Kollege Isidor Rogg, ermitteln im Hotzenwald in der Nähe von Freiburg. Zwei ungewöhnliche Todesfälle, beide anfänglich aussehend wie ein Suizid, sollen zu den geschlossenen Akten gelegt werden. Doch etwas stimmt nicht und das ahnt die Kommissarin. Am Anfang des Romans wird eine tragische Lebensgeschichte in Rückblenden erzählt, die immer wieder in die aktuelle Handlung eingebettet wird.

Bei der Suche nach einem verloren gegangenen Ohrring kommt die Kommissarin der Wahrheit näher. Das Geständnis, das die Täterin ablegt, ist unglaublich und beschäftigt die Kriminalbeamten, die Justiz, die Presse und medizinische Gutachter. Sollte wirklich ein  homöopathisches Mittel für den Tod verantwortlich sein? Während die Gerichtsverhandlung angesetzt wird, gehen drei befreundete Männer auf eine Berghüttenwanderung. Eine plötzliche, schwere Erkrankung ruft die Bergwacht zu Hilfe und auch der Bergwohlverleih kommt zum Einsatz. Zurück im Gerichtssaal müssen sich Ermittler, Anwälte, Staatsanwälte und Richter mit Hilfe von Gutachtern mit einer umstrittenen Heilmethode auseinandersetzen. Und vielleicht können wir auch in diesen unterschiedlichen Persönlichkeiten unterschiedliche homöopathische Bilder entdecken.

An der Frage „Nichts drin – ja oder nein?“ entzünden sich seit Hahnemanns Zeiten erstaunlich heftige Diskussionen und diese werden auch in dem fiktiven Gerichtssaal fortgeführt.
Ein Buch für einen Sonnentag im Urlaub oder einem verregneten Sonntag auf dem Sofa.“

Maren Siems-Bührmann

Bibliografie
Irene Matt: Nichts drin?  Ein Homöopathie-Krimi.

Verlag am Eschbach, 2017. geb. 361 S. ISBN: 978-3869175539
15,00 EUR (D)

Elvira Bierbach, Michael Herzog: Handbuch Naturheilpraxis: Behandlungsstandards und -strategien für Heilpraktiker

Das Handbuch Naturheilpraxis ist nun bereits in 3. Auflage erschienen. Es ist das ideale Nachschlagewerk zu allen relevanten Themen der Naturheilkunde. Die Neuauflage wurde nicht nur überarbeitet, sondern auch durch zwei neue Kapitel zu „Erkrankungen der Psyche“ und „Kinderheilkunde“ ergänzt.

Das Werk gibt Einblick in mehr als 20 naturheilkundliche Verfahren und Anwendungen. Darüber hinaus bietet es Diagnostik und Therapieempfehlungen, Rezepturen sowie konkrete Arzneimittelempfehlungen für die 100 häufigsten Krankheitsbilder.

Tobias Rutkowsky hat das Handbuch für Sie gelesen.

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„Schon der Untertitel lässt erahnen, dass das Buch in seiner 3. Auflage ein neues Selbstverständnis erreicht hat. Während die zweite Auflage noch mit ‚Methoden und Therapiekonzepte‘ bezeichnet wurde, versteht sich die neue Auflage als Angebot von ‚Behandlungsstandards und -strategien‘.

Inhaltlich bekommen Sie in bewährtem Layout und bei gleicher Einteilung zunächst eine Übersicht über wichtige naturheilkundliche Verfahren, bevor Sie in den nach Organsystemen sortierten Kapiteln Ideen für Ihre eigene praktische Tätigkeit finden können.

Für Leser, die die ersten beiden Auflagen nicht kennen: das Buch bietet eine gute Einführung in die vielfältigen Möglichkeiten der Naturheilkunde und liefert Therapeuten bei kniffligen Fällen viel Material zum um- und weiterdenken. Beispiel ‚Asthma bronchiale‘: nach Einführung und CAVE-Hinweisen wird Ihnen der schulmedizinische Ansatz kurz erläutert und dann einige persönliche Therapiekonzepte von Kollegen gezeigt. Anschließend bietet das Autorenteam um Bierbach und Herzog eine Zusammenstellung aus Ausleitungsverfahren, Akupunktur, Anthroposophie, Aromatherapie, Bachblüten, Biochemie, Chiropraktik, Eigenbluttherapie, Ernährungstherapie, Phytotherapie, Neuraltherapie, Homöopathie, Reflexzonentherapie am Fuß, Spagyrik und weiteren Behandlungsideen an, außerdem Arzneimittel und Tipps für Eltern (im Kinderkapitel). Man muss sich fast schon Mühe geben, um hier keine Inspiration zu finden!

Für Leserinnen, die die zweite Auflage kennen: Sie fragen sich vielleicht, ob sich ein ‚Update‘ lohnt. Zunächst mal sind in der dritten Auflage natürlich alle Präparate auf den neuesten Stand gebracht worden. Außerdem gibt es zwei neue Kapitel: ‚psychische Erkrankungen‘ und ‚Kinder‘. Das könnten schon Gründe genug sein…

Fazit: sehr gutes Handbuch! Aus der Praxis vieler Kollegen für die Praxis der Leserin / des Lesers geschrieben: Orientierung, Methoden, Mittel. Super Arbeitsbuch.“

HP Tobias Rutkowsky

Elvira Bierbach, Michael Herzog: Handbuch Naturheilpraxis: Behandlungsstandards und -strategien für Heilpraktiker. München: Elsevier, 2016. ISBN 9783437565229, geb., 632 Seiten, 69,99 EUR

Wabner, Dietrich, Theierl, Stefan: Klinikhandbuch Aromatherapie – Pflege, Therapie, Prävention

Anders als die verfügbaren Bücher zur Aromatherapie, die sich vornehmlich mit den einzelnen etherischen Ölen beschäftigen, konzentriert sich dieser Leitfaden auf die Rezepturen in allen Bereichen des Klinikalltags. Kernstück des Leitfadens sind die über 600 Rezepturen zu mehr als 250 EinzeIindikationen aus 16 klinischen Fachgebieten.

Tobias Rutkowsky hat das Handbuch für Sie gelesen und besprochen.

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„Sie bekommen mit diesem Werk eine phantastische Rezeptsammlung mit ca. 600 Rezepten für die Aromatherapie bzw. Aromapflege! Die Anwenderin/ der Anwender kann sich im Buch schnell zurechtfinden und gut ausgewählte Infos zum jeweiligen Indikationsthema finden.

Der springende Punkt bei diesem Buch ist für mich, dass Wabner und Theierl hier nicht eine ‚Tabelle in Buchform‘ herausbringen, sondern viel von der kreativen Kultur im Umgang mit ätherischen Ölen zwischen den Zeilen durchscheint. So werden neben Informationen über Sicherheitsaspekte, Wirkungen, Dosierungen auch Hinweise für ergänzende oder alternative Öle und ggf. verschiedene Anwendungsformen erwähnt. Die vorgestellten Mischungen bleiben so ‚lebendig‘ und wirken nicht ‚theoretisch‘ zusammengetragen, sondern praktisch durchwirkt und erprobt.

Fazit: Das Buch liefert für die Aromatherapie/Aromapflege schnell konkrete Mischungen, wichtige Infos und Ideen zu einem Thema, ohne den respektvollen Umgang mit den Kräften der Natur zu verlieren. An keiner Stelle hat man den Eindruck, dass die Autoren hier in einem ‚technischen Beherrschen‘ der Materie steckenbleiben. Hoffentlich gibt es viele Rückmeldungen und weitere Ideen aus der Praxis zu dieser Rezeptsammlung!“

HP Tobias Rutkowsky

Wabner, Dietrich; Theierl, Stefan: Klinikhandbuch Aromatherapie – Pflege, Therapie, Prävention, Bad Kötzting: Verlag Systemische Medizin, 2016, 608 Seiten, Flexocover, zweifarbig, 49,80 €, ISBN: 978-3-86401-039-2

Margarete Stöcker: Praxislehrbuch Heilpraktiker für Psychotherapie

Das Psychotherapie-Lehrbuch von Margarete Stöcker stellt die psychiatrischen Krankheitsbilder dar und orientiert sich am Curriculum und Prüfungsstoff. Es gibt Anregungen zum nachhaltigen Lernen wie Lernpausen, Arbeiten mit Mind Maps und Bezügen zur Lebenswelt.

Anita Sprenger-Witte hat es für Sie gelesen und besprochen.

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Das „Praxislehrbuch Heilpraktiker für Psychotherapie“ von Margarete Stöcker ist in erster Linie als Lehrbuch zur Vorbereitung auf die amtsärztliche Überprüfung für Heilpraktiker für Psychotherapie konzipiert.

Das Buch gliedert sich in 4 farblich unterschiedlich gestaltete Teile:
Im Eingangsteil geht es um Allgemeines zum Thema Lernen, Lernmethoden und um eine sehr knappe Einführung in die Anatomie des Nervensystems und die Geschichte der Psychiatrie. Auch die Themen Diagnostik, Klassifikationssysteme und Psychopathologie (inklusive praktischer Tipps zur Erhebung) werden hier abgehandelt.

Der 2. Teil beschäftigt sich mit den psychiatrischen Störungsbildern. Diese werden entlang der ICD10-Kategorien dargestellt und die relevantesten Krankheiten nach dem bekannten Schema eines Medizinbuchs (bedauerlicherweise aber nicht immer mit der ausreichenden stofflichen Tiefe) beschrieben: Definition, Epidemiologie, Ätiologie/Pathogenese,
Symptome, Diagnostik, Verlauf und Therapieansätze. Am Ende einer Störungskategorie werden darüber hinaus Mindmaps und Multiple-Choice-Prüfungsfragen zur Verfügung gestellt.

Teil 3 befasst sich mit einer kurzen Darstellung verschiedener medikamentöser, psychotherapeutischer und sonstiger Therapiemethoden. Dabei werden neben „klassischen“ und bekannteren Psychotherapieverfahren auch solche vorgestellt, die die Autorin selbst praktiziert. Eine Seite zu psychiatrischen Notfällen findet sich in diesem Teil ebenso wie Grundlagen zur Gesetzeskunde, ICD10-Tabellen und kurze, allgemeine Hinweise und Ratschläge zur HPPsych-Prüfung und Praxisgründung.

Im Anhang (Teil 4) finden sich letztendlich neben einem Glossar auch die
(unkommentierten) Lösungen der Prüfungsfragen.

Insgesamt ist das Buch fachlich gut strukturiert und die Texte sind in einer anschaulichen, angenehmen Sprache geschrieben und Inhalte verständlich sowie praxisnah dargestellt.
Zudem gibt es – neben den bereits erwähnten Mindmaps – zahlreiche „Käst(ch)en“ unterschiedlichen Inhalts: „Faktenkästchen“ mit ICD10-Diagnosekriterien, Hintergrundinformationen, Zusatzinformationen, Vergleichstabellen und Übersichtstabellen, die den Textinhalt nochmals grafisch darstellen. Ergänzt werden diese durch (grafisch anders gestaltete) „didaktische Kästchen“ wie Merkkästchen, Lerntippkästchen und Pausenkästchen, die das Lernen erleichtern und zu regelmässigen Pausen und deren aktiven Gestaltung einladen bzw. anregen sollen.

Fazit

Das Buch kommt frisch und sympathisch daher.
Es vermittelt den Stoff so verständlich, dass auch Laien bzw. Neueinsteiger einen guten Zugang zu der komplexen Thematik finden werden.
Diejenigen, die ihre Lernstruktur und Lernmethode noch suchen oder neue ausprobieren möchten, haben die Möglichkeit, sich auch didaktisch an die Hand nehmen lassen.
Klassische Fliesstext-Leser könnten sich aufgrund der stellenweise doch hohen Dichte an – in den Text eingestreuten – „Kästchen“ in ihrem Lesefluss gestört fühlen. Auch wenn die Autorin anmerkt, dass bestimmte Kästen übersprungen werden können, muss der/ die LeserIn sich immer erst orientieren, ob das Kästchen wichtig ist oder nicht.
Als Begleitbuch in der Praxis bzw. Nachschlagewerk für „Psychiatrie-Profis“ und Nicht-Profis wird es sicher gute Dienste leisten, da gerade hier unter anderem die grafischen Darstellung von großem Nutzen sein können.
Als alleinige Grundlage zur Prüfungsvorbereitung HPPsych halte ich das Lehrbuch für nicht ausreichend, da es (meiner Erfahrung als Beisitzerin für HPPsych-Prüfungen und HPPsych-Dozentin nach) leider fachlich an einigen Stellen zu sehr an der Oberfläche bleibt. Hier sollte auf jeden Fall stofflich tiefergehende Fachliteratur zusätzlich zur Hand genommen werden.

HP Anita Sprenger-Witte

Margarete Stöcker: Praxislehrbuch Heilpraktiker für Psychotherapie.
1. Auflage 2016; Stuttgart: Haug-Verlag 2016;
368 Seiten, gebunden, 49,95 EUR, ISBN 978-3-13-219201-0

Wilfried Rappenecker, Meike Kockrick: Atlas Shiatsu, 3., überarbeitete Auflage

Der Atlas Shiatsu liefert Ihnen eindrucksvoll in Wort und Bild detaillierte Beschreibungen über alle 14 Meridiane und den Verlauf an den großen Gelenken – für eine bestmögliche Orientierung beim Lernen der Meridianverläufe.

Dr. med. Harald Kämper hat es für Sie gelesen und rezensiert.

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Auf 192 Seiten im Format DIN A 4, gebunden und sehr übersichtlich dargestellt, liegt die überarbeitete 3. Auflage des „Atlas Shiatsu“ des Allgemeinmediziners Wilfried Rappenecker und der Heilpraktikerin Meike Kockrick vor, beide erfahrene Praktiker dieser Methode. Einer sehr interessanten Einleitung über das Wesen der Meridiane des Zen- Shiatsu und der Wirkung und Anwendung des Shiatsu folgen 14 Kapitel, in denen das erweiterte Meridiansystem nach Masunaga der 12 Hauptleitbahnen und des „kleinen Himmelskreislaufes“- Konzeptions- und Lenkergefäß anschaulich und mit mehr als 250 Abbildungen dargestellt sind. Kapitel 16 und 17 gehören sicher zu den Highlights dieser Arbeit. Sie zeigen die Meridianverläufe an den großen Gelenken und – das ist nach meiner Kenntnis einzigartig – anatomische Querschnitte von Hals, Thorax und Extremitäten, die auf plastische Art und Weise die Meridianverläufe auch in der Tiefe darstellen. Sehr positiv ist auch, dass neben den anatomisch anspruchsvollen Abbildungen ein gut verständlicher Fließtext die Besonderheiten der jeweiligen Körperregion und der Akupunkturpunkte erläutert. Damit wird dieser Atlas zu einem wertvollen Begleiter in der Shiatsu-Praxis. Nur dort?

Ich bin eigentlich keine Koryphäe in der Kunst des „Fingerdruckes“ (wörtlich Shiatsu), aber die TCM und speziell die Akupunktur sind mir nicht fremd. Daher hat es mich interessiert, wie eine andere, japanische Sichtweise der energetischen Umläufe zu einem wirksamen Behandlungskonzept wird. Denn auch in der Akupunkturpraxis werden Punkte vor dem Einstich der Nadel mit dem Daumen oder Mittelfinger gedrückt – und dies ist gemäß Ling Shu für die Effektivität der Nadelbehandlung von Bedeutung. Auffällig waren natürlich die zusätzlichen Meridianverläufe von Masunaga, die doch sehr von der TCM abweichen. Aber gibt es denn eine objektiv richtige und allgemein gültige Meridiantafel? Sicher nicht – auch nicht in der TCM. Vielleicht ist das Erfühlen des energetischen Disharmoniemusters beim Kontakt zwischen Patient und Behandler sinnvoller als das Stechen von Punktkombinationen, selbst wenn diese eine lange Tradition haben. Daher glaube ich, dass es auch dem TCM- Therapeuten gut zu Gesicht stünde, die Grundgedanken des Shiatsu und die erweiteten Meridianverläufe zu studieren. Mich jedenfalls hat es zum Nachdenken angeregt. Aufgrund der Wertigkeit von Text und Bildmaterial ist dieser Atlas jeden der 69,99 € wert.

Dr. med. Harald Kämper

Bibliografie

Wilfried Rappenecker, Meike Kockrick: Atlas Shiatsu
3., überarbeitete Auflage, München: Elsevier, geb. 192 S., 69,99 EUR
ISBN Print 978-3-437-57342-2
ISBN e-Book 978-3-437-18057-6

Hanne Marquardt: Fußreflexzonenarbeit am Fuß

Dieses bewährte Einsteigerwerk zur Reflexzonenarbeit am Fuß bietet alle wichtigen Informationen zu Lage und Verlauf der Reflexzonen, demonstriert ein umfassendes Behandlungsspektrum der Reflexzonenarbeit am Fuß und erklärt, wie Sie mögliche Organ- und Gewebebelastungen anhand von Sicht- und Tastbefunden erkennen.

Tobias Rutkowsky hat es für Sie gelesen.

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Herzlichen Glückwunsch! Die 25. Auflage dieser Schrift schaut nun auf über 40 Jahre Geschichte der Fußreflexzonentherapie nach Hanne Marquardt zurück! Mit der ersten Auflage der „Fußreflexzonenarbeit“ hat 1975 quasi „alles“ angefangen, knapp 20 Jahre später kam dann die „Fußreflexzonentherapie am Fuß“ heraus.

Für die Fußreflex-Interessierten im Dunstkreis des BDH-Newsletters wird wohl das umfangreichere Therapiebuch interessanter sein als diese vergleichsweise „abgespeckte“ Einführung in die Arbeit am Fuß. Doch für Einsteiger und interessierte Laien ist das Werk nach wie vor relevant: Man bekommt mit einer übersichtlichen Einführung, rechtlichen Hinweisen zur Behandlung, Grifftechniken sowie Karten mit den jeweiligen Organzonen ein ‚Grundset‘ an Information, um sich in die Thematik einzuarbeiten. Gerade die Karten sind hier angenehm handwerklich und übersichtlich gehalten. Eine Ausbildung will, wird und kann das Buch selbstverständlich nicht ersetzen.

Sehr anschaulich finde ich ein Kapitel, in dem 6 Kasuistiken zum Thema Kopfschmerz vorgestellt werden. Auf die jeweilige Fallbeschreibung folgt die Abbildung der Karte mit den Fußreflexzonen, die behandelt wurden. So wird sehr schnell (im wahrsten Sinne des Wortes) sichtbar, wie unterschiedlich ein Symptom „hinterlegt“ sein kann und unter Umständen behandelt werden muss. Der reflexinteressierte Laie hat hier ein wunderbares  Einstiegsangebot in die naturheilkundliche „Denke“.

Fazit: Als ersten Kontakt mit der Therapieform oder für sehr interessierte Laien gut zu empfehlen, als Grundlage der therapeutischen Arbeit sollte sicher das umfangreichere Zwillingswerk gewählt werden.

Bibliografie

Hanne Marquart: Fußreflexzonenarbeit am Fuß, 25. Auflage
Stuttgart: Haug-Verlag, 2016. 200 S. , 47 Abb. , geb., ISBN: 9783132048751
EUR [D] 29,99

Rainer-Michael Franke, Regina Franke: MET-Klopftherapie in der Praxis

Dieses Praxisbuch für Therapeuten und Berater führt in die MET (Meridian-Energie-Technik)- Klopftherapie ein. Diese Methode soll helfen, Energieblockaden bei einer großen Bandbreite an Erkrankungen aufzulösen. Tobias Rutkowsky hat das Buch für Sie gelesen.

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„Vielleicht kennen Sie den einen oder anderen Titel, die diesem Buch vorrausgegangen sind, z.B. ‚Klopfen Sie sich reich!‘, ‚Klopfen Sie sich rauchfrei!‘, ‚Klopfen für ein besseres Leben.‘, oder ‚Sorgenfrei in Minuten!‘. Wenn Sie diese Titel bereits erworben und durchgearbeitet haben, werden Sie, reich, rauchfrei und resistent wie Sie jetzt sind, auf dieses Werk getrost verzichten können.

Sollten Sie – wie ich – noch keinen Kontakt zu der Klopfszene haben und sich mit einer Mischung aus Eso-Airbag und naturheilkundlicher Neugier auf unkonventionelle Versuche auch in diese Gebiete vorwagen, könnte das Buch recht interessant werden.

Ein großes Missverständnis, welches einem die Lektüre des vorliegenden Textes gründlich versalzen mag, liegt in den oben erwähnten Titeln. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es hier darum geht, sich selbst sorgenfrei und ichbezogen zu ‚designen‘ und sich dann so lange zu beklopfen, bis man diesen Zustand entweder erreicht hat, oder einen neuen Trend entdeckt, dessen kompakte Buchtitel einen dann ansprechen.

Dass die Welt des Klopfens so einfach nicht ist, wird dem/der LeserIn recht schnell deutlich. Das eine Schema, mit dem sich ‚alles einfach wegmachen‘ lässt, wird hier nicht aufgezeigt. Die Autoren bleiben bei der Individualität Ihrer Klienten im Hier und Jetzt, stellen sich auf die Themen und Gefühle ein, die gerade im Vordergrund stehen. Der Kern des Buches ist das bewusste Aufsuchen und Eintauchen in die Gefühlswelt des Gegenübers. Was im Alltag viele schon überfordert, verlangt in der Therapie eine professionelle Ausbildung  jenseits des Klopfens, vor allem, wenn es in die Bereiche Trauma, Sucht und psychische Störungen geht.

Mit der Gefühlsarbeit fassen die Frankes an einen unangenehmen Punkt in der Therapie und im gesellschaftlichen Umgang mit Krankheit. Das Buch tut, wenn man es zulässt, an der richtigen Stelle weh: welche Benefits haben die Patientin, ihr System, wir als TherapeutInnen von der Krankheit? Welchen Fragen weichen wir durch unsere Art des Umgangs mit dem Thema Krankheit aus? Ist eine Medizin, an die man glauben muss, damit sie wirkt, wirklich so verwerflich? Wie wäre eine Kultur, die die Gefühle und den Glauben in den Fokus nimmt und stärkt? Die beiden Autoren verschanzen sich nicht hinter esoterischen Verschwörungstheorien, sondern schauen diesen Themen relativ offen ins Auge. Sie experimentieren mit der Messbarkeit und Nachvollziehbarkeit ihrer Beobachtungen und sammeln auch wissenschaftliche Studien.

Was das Buch für mich persönlich auszeichnet, sind die Ideen, wie sich die MET in die Behandlung einbauen ließe. Praxisnahe Elemente der Systemischen Therapie und der Gestalttherapie werden übersichtlich und nachvollziehbar beschrieben. Die Arbeit mit solchen Techniken, darauf wird mehrfach verwiesen, erfordert sicher eine eigene Ausbildung.

Die Autoren bleiben auch im Umgang mit sich selbst lebendig, sie revidieren Meinungen voriger Bücher, beschreiben, wie und warum sie umgedacht und sich entwickelt haben. Der Prüfstein bleibt dabei stets die Praxis.

Abschließend zwei kleinere Denkanstöße: Den Text durchzieht manchmal noch eine Atmosphäre von ‚Das klopft man einfach alles weg.‘ Für mich persönlich ist nicht deutlich, warum alles möglichst schnell ‚weg‘, ‚aufgelöst‘ und ‚überwunden‘ sein muss. Ich finde, auch Gefühle können sich entwickeln, wieder kommen, mal stärker und schwächer sein. Aber auch mit dieser Meinung kann man die MET gut anwenden.

Und: für Menschen, denen Inhalte in Texten nur schwer zu vermitteln sind, wäre etwas mehr Grafik eine große Erleichterung. Die Inhalte laden ja förmlich zur Visualisierung ein! Sie könnten dem/der LeserIn die Faszination der Autoren zusätzlich non-verbal veranschaulichen.
Fazit

Für TherapeutInnen die sich nicht vor dem Kontakt mit den Emotionen des Gegenübers scheuen und den Patienten professionell mit Teilen seiner Selbstwirksamkeit in Berührung bringen möchten, ein richtig gutes, naturheilkundliches Fachbuch! Vielleicht erscheint von den Autoren ja mal ein Werk, welches nicht mehr das Klopfen im Titel trägt, sondern sich ganz auf die Gefühlsarbeit konzentriert.“

HP Tobias Rutkowsky

Bibliografie

Rainer-Michael Franke, Regina Franke: MET-Klopftherapie in der Praxis, Handbuch für Therapeuten und Coaches, Stuttgart: Haug-Verlag, 2016. 224 S. , 26 Abb. , Broschiert (KB)
ISBN: 9783132195516, 39,99 EUR (D)

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