„Als Robert Habeck vor einiger Zeit die ‚Homöopathie‘ zur Chefsache erklärte, war das der Zeitpunkt, meiner grünen Seele auch ein grünes Parteibuch zu schenken“, so Petra Linnenbrügger, Heilpraktikerin und BDH-Mitglied aus Halle/Westfalen. Leider ist die Diskussion innerhalb der Partei nicht zugunsten der Heilpraktiker*innen ausgefallen, und es gibt parteiintern Strömungen, die unserem Beruf – wenn es schlecht läuft – auch schaden könnten. Das hat Petra Linnenbrügger zum Anlass genommen, Britta Haßelmann (1. Parlamentarische Geschäftsführerin und Wahlkreisabgeordnete) und Helga Lange (Kreistagssprecherin im Kreis Gütersloh) zum Polit-Talk in ihren Heilpflanzengarten einzuladen – und es hat geklappt!
Am vergangenen Sonntag haben sich Ulrich Sümper und Elvira Bierbach vom BDH, Peter Germann von PhytAro, 2 Patient*innen, einige Kolleg*innen und die lokale Presse getroffen. Im Ambiente eines großzügigen Bauern- und Heilpflanzengartens, der aufgrund der feuchten Witterung auch Mitte August noch wirklich viel zu bieten hatte, konnte der sehr aufgeschlossenen und interessierten Britta Haßelmann ein Einblick in unseren Beruf vermittelt werden. Heilpraktiker*in zu sein, heißt nicht, auf die wunderbare Homöopathie begrenzt zu sein, sondern hier konnte mit der Phyto- und Aromatherapie in einem Bereich argumentiert werden, der sich auch unter schulmedizinisch-wissenschaftlichen Aspekten nachweisen lässt.
Pflanzliche Wirkstoffe vorgestellt
Gleich zu Beginn wurden Pflanzen und ihre Wirkungen vorgestellt. Petra Linnenbrügger erläuterte die Phytotherapie als Basis vieler heute wissenschaftlich anerkannter Arzneien, z. B. anhand der Weidenrinde, die Vorlage für unser heutiges Aspirin war und mithilfe des rosafarbenen großen Immergrüns (Cathanranthus roseus) aus Madagaskar, dessen Wirkstoff Vincristin seinerzeit die erste Chemotherapie möglich machte und auch heute noch für Chemotherapien bei Kindern angewendet wird. Viele synthetisch hergestellten Medikamente haben ihren Ursprung in der Natur.
Aus- und Fortbildung thematisiert
Britta Haßelmann erhielt auch Informationen über die Aus- und Weiterbildung von Heilpraktiker*innen. Die anwesenden Kolleg*innen konnten vermitteln, dass diese Ausbildung rein schulmedizinisch ist, die in zwei Überprüfungen vor einem Amtsarzt abgeschlossen werden muss. Die Ausbildung in den Therapieverfahren erfolgt zusätzlich. Das Weiterbildungs- und Zertifizierungsangebot des BDH konnte erläutert werden und damit wurde deutlich, dass wir Heilpraktiker*innen bereits heute für entsprechende Standards gesorgt haben. Es ist eine Basis vorhanden, auf der man bei einer Novellierung aufsetzen kann.