Dringende Warnung an alle Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker

19.09.2023 - Wir möchten Sie dringend vor einer Fake-E-Mail-Aktion mit wahrscheinlich betrügerischer Absicht warnen, die aktuell im Umlauf ist. Im Namen des vermeintlichen Anwalts Manuel Holleis werden Schreiben verschickt, die angebliche Urheberrechtverletzungen beanstanden und einen Vergleich gegen Zahlung einer Gebühr anbieten. Reagieren Sie auf keinen Fall darauf und klicken Sie auf keine Verlinkungen!

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Am 19.09.2023 erreichte die Geschäftsstelle und mich, den Justitiar des BDH, die Information zu einer E-Mail-Aktion eines vorgeblichen Rechtsanwalts. Es handelt sich dabei um eine urheberrechtliche Abmahnung und Schadensersatzforderung. Sie können hier verblindet den Wortlaut der offen versendeten Mail lesen:

Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass es unter dieser Adresse weder einen Rechtsanwalt namens Manuel Holleis gibt, noch ein Anwalt dieses Namens in den amtlichen Verzeichnissen der deutschen Anwaltskammern existiert. Es handelt sich wohl um eine betrügerische Handlung mit der Absicht, sich Geldbeträge zu erschleichen.

Unter der angegebenen Adresse ist tatsächlich eine Anwaltskanzlei tätig, die aber definitiv nichts mit der Sache zu tun hat, und einen Anwalt namens Manuel Holleis weder beschäftigt noch kennt.

Website-Link auf keinen Fall anklicken

Diese vermutlich arglistige Täuschung in betrügerischer Absicht hat aber noch eine weitere Dimension, denn in dem Schreiben wird der Empfänger dazu aufgefordert, die dort angegebene Website https://man… zu öffnen, um dort weiteren Anweisungen zu folgen. Diese Website dürfen Sie unter gar keinen Umständen öffnen! Es handelt sich um eine sogenannten „Fake“. Dahinter verbirgt sich eine nicht öffentliche Website, die möglicherweise Schadcode, so genannte Malware, beinhaltet.

Unsere dringliche Empfehlung

Löschen Sie die E-Mail umgehend von Ihrem Rechner. Beantworten Sie sie nicht. Und zahlen Sie nicht! Rechtlich können Sie jederzeit eine Dienststelle der Kriminalpolizei aufsuchen und den Vorgang melden. Das setzt dann eine Ermittlung in Gang. Das ist aber wohl kaum notwendig, denn es ist anzunehmen, dass dies bereits Andere, so auch wir, bereits getan haben. Sollten sie aber bereits die Fake-Website geöffnet haben, lohnt sich der Anruf oder Gang zur Kriminalpolizei. Sie kann kriminaltechnisch analysieren, ob davon eine Gefährdung ausgeht und steht auch mit anderen Behörden in ständiger Verbindung.

Grundsätzlicher Hinweis

Abgesehen davon, dass die E-Mail einige Rechtsfehler aufweist und kein deutscher Anwalt so mit Ihnen kommunizieren würde, verstößt sie gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) aufgrund der gleichzeitigen Nennung schützenwerter Daten bei Verwendung einer nicht gesicherten E-Mail. Diesen im Zweifel sehr kostspieligen Fehler leistet sich kein Anwalt.

Seien Sie also auf der Hut, öffnen Sie den Link nicht, zahlen sie kein Geld und schärfen Sie Ihr Bewusstsein für diese Art von Fake-Nachrichten.

Heinz-Georg Bramhoff
Justitiar des Bund Deutscher Heilpraktiker BDH e.V.