Neue Initiative für Integrative Medizin fordert Gesunde Vielfalt – Siegfried Kämper im Beirat

30.01.2023 – BDH-Vizepräsident Siegfried Kämper engagiert sich als Beirat in der neu gegründeten Initiative „Gesunde Vielfalt“. Er ist überzeugt, Patienten möchten kompetent behandelt werden und vorhandene Beschwerden und Krankheiten möglichst schnell, umfassend und nebenwirkungsfrei kuriert oder gelindert wissen. Ob dies mit „schulmedizinischen“ oder komplementären Behandlungsoptionen geschieht, ist letztlich sekundär. Eine wirkungsvolle Medizin nutzt das Beste beider Welten zum Wohle der Patienten.

© Gesunde Vielfalt Initiative für eine patientenorientierte und Integrative Medizin

Die neu gegründete Initiative „Gesunde Vielfalt“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Gesundheitsversorgung in Deutschland deutlich zu verbessern. Sie will den Patienten in den Mittelpunkt stellen und das bislang unterschätzte Zusammenwirken von konventionellen und komplementären Therapien stärker in den öffentlichen Fokus rücken. Namhafte Experten aus der ambulanten und stationären Versorgung von Patienten arbeiten in der Initiative an diesem Ziel, so auch BDH-Vizepräsident Siegfried Kämper.

„Wir wünschen uns, dass Patienten und Patientinnen stärker auf Augenhöhe in den Therapieprozess und -verlauf eingebunden werden. Die vorherrschende Top-down-Kommunikation von Behandler zum Patienten ist nicht mehr zeitgemäß“, erläutert Dr. Stephan Kühne, Sprecher der Initiative „Gesunde Vielfalt“ deren Zielsetzung. „Das Patienteninteresse an Behandlungsangeboten, die konventionelle und komplementäre Heilverfahren ergänzen, ist enorm. Diese bieten den Patienten eine optimale Versorgungsqualität – doch das ist viel zu wenig bekannt.“

Patienten stehen nicht alle notwendigen Behandlungsangebote zur Verfügung

Eine von „Gesunde Vielfalt“ in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Dezember 2022, bei der mehr als 5.000 Personen befragt wurden, zeigt, dass über 60 Prozent der Bevölkerung und mehr als der Hälfte der im Gesundheitswesen Beschäftigten ergänzende, also komplementäre Therapieangebote, wichtig sind. Allerdings scheint sich dies nicht in der Praxis niederzuschlagen. Denn: Rund die Hälfte der Bevölkerung sowie die Hälfte des im Gesundheitswesen tätigen Fachpersonals, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage, ist der Meinung, dass Patienten und Patientinnen nicht alle notwendigen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Beiratsmitglied Professor Dr. med. André-Michael Beer, Klinikdirektor der Klinik für Naturheilkunde an der Klinik Blankenstein in Hattingen, führt noch weitere wichtige Aspekte für den Start der Initiative ins Feld: „Die Umfrage belegt eine hohe Nachfrage und ein hohes Interesse an komplementären Therapieangeboten in der Bevölkerung wie auch bei dem Fachpersonal im Gesundheitswesen. Als Initiative „Gesunde Vielfalt“ wollen wir diesen Impuls aufgreifen und das Wissen über Integrative Medizin stärker in die Fachwelt hineintragen. Denn: Um fundiert beraten zu können, müssen Akteure im Gesundheitswesen über die Möglichkeiten und Grenzen der in Frage kommenden Therapien bestens Bescheid wissen. Insofern ist das Thema Therapievielfalt in der medizinischen, therapeutischen und pharmazeutischen Fort- und Weiterbildung sehr wichtig. Es muss durch entsprechende Rahmenbedingungen gewährleistet sein.“

BDH-Präsident Siegfried Kämper ist überzeugt, dass eine moderne Gesundheitsversorgung, in der Lage sein muss, im Sinne der Patientinnen und Patienten, alle therapeutischen Ansätze und Möglichkeiten zu nutzen − unabhängig davon, ob sie aus der sogenannten „Schulmedizin“ oder der Naturheilkunde bzw. komplementären Medizin stammen.  Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker spielen in diesem Zusammenhang  eine wichtige Rolle. Für Glaubenskriege und das Ringen um Deutungshoheiten ist hier kein Platz. Es geht einzig um das Wohl der Patienten.

Ein Interview mit BDH-Vizepräsident lesen Sie hier.