In der RTL-Sendung stern TV berichtete eine Krebspatientin über ihre schlechte Erfahrung mit einer Heilpraktikerin. Diese habe einer an Speiseröhrenkrebs erkrankten Patientin die Heilung mithilfe des „Wunderheilmittels BG-Mun“ versprochen. Die überteuerte Flüssigkeit koste knapp 6.000 Euro. Sie sei wirkungslos und es gäbe keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass das Mittel helfe. BG-Mun sei, anders als die Heilpraktikerin es der Patientin zusicherte, kein Arzneimittel, sondern ein Lebensmittel. Auch einen angeblichen Abschluss an der Europa Universität Frankfurt habe die Heilpraktikerin nie erhalten. Zudem habe die Heilpraktikerin empfohlen, die bereits begonnene Chemotherapie sofort abzubrechen. Diesem Rat folgte die Patientin bedauerlicherweise. Das habe zur Folge gehabt, dass sich neue Metastasen bildeten. Erst durch die Absetzung von BG-Mun und der Wiederaufnahme der Chemotherapie soll sich der Gesundheitszustand der Patientin glücklicherweise verbessert haben.
Ulrich Sümper, Präsident Bund Deutscher Heilpraktiker, plädiert vor allem für einen besseren Austausch und die Zusammenarbeit von Schul- und Komplementärmedizin: „Bei einer Krebsdiagnose oder einem Krebsverdacht muss ein Heilpraktiker den Patienten zwingend zu einem Schulmediziner schicken. Eine rein naturheilkundliche Therapie könnte fatale Folgen haben. Das muss der Heilpraktiker dem Patienten auch so deutlich machen. Sollte sich der Krebsverdacht bestätigen, würde ein Heilpraktiker auch niemals einfach zu einer Absetzung der Chemotherapie raten. Natürliche Heilmethoden können bei solchen Erkrankungen jedoch häufig erfolgreich begleitend zur Schulmedizin eingesetzt werden. Der Bund Deutscher Heilpraktiker steht für eine komplementäre, also ergänzende Medizin.“