Gold in Rio 2016, Weltmeisterin 2017, mehrfache Europameistertitel – Kira Walkenhorst war mit ihrer Teampartnerin Laura Ludwig nicht aufzuhalten. Doch bereits während dieser Zeit wurde sie von anhaltenden gesundheitlichen Problemen und Schmerzen geplagt. Schulter, Knie, Hüfte waren angegriffen. Zehn Operationen lagen bereits hinter ihr. Doch entscheidend für ihren Rückzug aus dem Profi-Beachvolleyball war dann eine Rippe, die immer wieder raussprang. Die Ärzte hatten keine Erklärung. „Zuletzt lag ich acht Wochen flach und konnte nicht einmal mehr richtig einatmen, sitzen oder liegen. Ich war täglich bei Ärzten und Physiotherapeuten, doch sie konnten mir nicht helfen“, sagte Kira Walkenhorst über diese zermürbende Zeit. Und das in einer Phase, in der die Olympiaqualifikation für Tokio anstand. Der Rückzug war für sie der einzige Weg, um ihrer Teampartnerin Laura Ludwig den Weg nach Tokio nicht zu verbauen. „Sie hätte möglicherweise mitten in der Qualifikationsphase keine Partnerin mehr gehabt. Und für mich wurde klar: Das war es jetzt für mich. Mein Körper will nicht mehr“, erklärte die Spitzensportlerin.
In den ersten fünf Monaten nach dem Rückzug hielt sie sich von Ärzten und Physiotherapeuten fern. „Ich konnte mich mental nicht mehr darauf einlassen“, sagt sie über diese Zeit. Über ihren Manager kam sie zu dem Heilpraktiker Roland Tennie nach Essen. „Ich bin grundsätzlich offen für andere Ansätze als die klassische Schulmedizin. Auch unser Mannschaftsarzt hat kinesiologisch gearbeitet. Ich dachte, einen Versuch ist es wert“, erklärte Walkenhorst auf dem Naturheilkundetag. Roland Tennie setzte in der Behandlung auf einen neuen Ansatz: „Wir haben keine Schmerztherapie angestrebt, sondern eine Therapie, die die Selbstheilungskräfte so fördert, dass Kira Walkenhorst wieder ein normales und aktives Leben führen kann.“