Akupunktur lindert postprandiales Distress-Syndrom

Nervenpunkte
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Das postprandiale Distress-Syndrom (PDS) ist eine Variante eines Reizmagen-Syndroms mit ausschließlich mahlzeiten­induzierter Symptomatik, die mindestens an drei Tagen pro Woche auftritt. Die Patienten berichten über ein unangenehmes Völlegefühl im Anschluss an normal große Mahlzeiten. Medikamentös wird PDS mit Prokinetika behandelt, allerdings sprechen nur wenige Patienten auf die Gabe an.

Nun untersuchte ein Wissenschaftlerteam von der Universität für Chinesische Medizin in Peking, die Wirksamkeit von Akupunktur in einer randomisierten placebokontrollierten Studie.

An der Studie nahmen 278 Patient*innen im durchschnittlichen Alter von 42 Jahren teil, die die Rom-IV-Kriterien für funktionelle Störungen des Verdauungsapparates erfüllten. 75 % der Teilnehmenden waren weiblich. Die Betroffenen litten im Durchschnitt seit 5 Jahren unter den dyspeptischen Beschwerden.

Die Probanden wurden in 12 Akupunktur-Sitzungen von jeweils 20 Minuten behandelt und es wurden neun Nadeln gesetzt. Die Behandler*innen verfügten über mindestens 3 Jahre Berufserfahrung mit der Akupunktur. Bei der Hälfte der Patient*innen wurden die Nadeln in nach TCM-Kriterien ausgewählten Punkten eingestochen, gefolgt von etwa 30 Sekunden langen Manipulationen. Diese sollen ein „De Qi-Gefühl“ erzielen, das für die Wirksamkeit entscheidend ist.

In der Vergleichsgruppe wurden die Nadeln am „falschen“ Ort gesetzt und auf die Erzeugung eines „De Qi“-Gefühls verzichtet. Eine echte Scheinakupunktur hätten die Patienten nach Einschätzung der Studienautoren durchschaut.

Die Patienten wurden anschließend nach der Wirksamkeit befragt und mussten diese anhand einer 7-Punkte Likert-Skala bewerten. Zum anderen wurden die Patienten danach gefragt, ob die 3 Kardinalsymptome (postprandiale Fülle, Blähungen im Oberbauch und frühe Sättigung) verschwunden waren.

Die echte Akupunktur erzielte am Ende der 4-wöchigen Behandlung eine signifikante Ansprechrate von 83,0 % gegenüber 51,6 % der Scheinakupunktur-Gruppe. Die Eliminationsrate aller 3 Hauptsymptome betrug nach 4 Wochen in der Akupunktur-Gruppe 27,8 % gegenüber 17,3 % in der Scheinakupunktur-Gruppe.

Die Patienten bestätigten auch nach 12-wöchigen Nachbeobachtungszeit die anhaltende Besserung Ihrer Symptome.

Quelle: aerzteblatt.de

Die Studie finden Sie hier.