Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) COPD ist aktualisiert

© Halfpoint - AdobeStock.com

Wegen der Fülle der Themen überarbeitet die Leitliniengruppe die Nationale VersorgungsLeitlinie COPD in mehreren Schritten.

Wichtige Änderungen betreffen die Erfassung von Symptomen und Exazerbationen. Um eine geeignete Therapie bei Menschen mit COPD angemessen beginnen und steuern zu können, sollen die Schwere der Symptomatik wie auch aufgetretene Exazerbationen strukturiert erfasst werden. Dies ermöglicht eine Vergleichbarkeit der Ereignisse und damit eine bessere Therapiesteuerung – insbesondere für die medikamentöse Therapie. Für die Diagnose einer COPD empfiehlt die NVL bei der Spirometrie bevorzugt die altersabhängigen Referenzwerte der Global Lung Initiative (GLI) zu nutzen. Dies verringert das Risiko von Über- und Unterdiagnosen.

Rauchstopp ist unerläßlich

Die Tabakentwöhnung hat für die Behandlung der COPD einen sehr hohen Stellenwert. Deshalb sollen alle rauchenden Patient*innen mit COPD ein Therapieangebot zur Tabakentwöhnung erhalten. Dies besteht idealerweise in einer Kombination von verhaltenstherapeutischen und medikamentösen Maßnahmen.

Körperliche Aktivität

Neben der Tabakentwöhnung sind auch nicht-medikamentöse Therapiemaßnahmen grundlegend für die Behandlung der COPD. Die NVL empfiehlt, damit vor der Einleitung medikamentöser Langzeit-Behandlung zu beginnen. Die Leitliniengruppe betont zudem, dass alle Menschen mit COPD in jedem Krankheitsstadium von einem entsprechend angepassten körperlichen Training profitieren.

Medikamentöse Therapie

Für die Langzeitbehandlung mit Medikamenten gibt es in der aktuellen Nationale Versorgungsleitlinie COPD zwei Pfade, und zwar abhängig davon, ob die Betroffenen vorrangig starke Beschwerden haben oder häufig plötzliche Verschlechterungen erleben. Grundlage der Behandlung sind langwirksame Anticholinergika (LAMA) und Beta-2-Sympathomimetika (LABA). Nur wenn Betroffene trotz einer entsprechenden Kombinationsbehandlung (LAMA/LABA) weiterhin akute Verschlechterungen erleben, kommen inhalative Corticosteroide (ICS) infrage.

Das Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien steht unter der Trägerschaft von Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).

Weitere Informationen

https://www.leitlinien.de/themen/copd/2-auflage
https://www.leitlinien.de/themen/copd
https://www.leitlinien.de/themen/copd/weitere-dokumente/copd-2aufl-flyer.pdf