Endgültige Fassung der ICD-10-GM 2021 veröffentlicht

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In die neue Version flossen 46 Vorschläge ein, zumeist von medizinischen Fachgesellschaften, Fachleuten aus der Ärzteschaft, Krankenkassen und Kliniken sowie aus weiteren Organisationen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen.

Diagnosen müssen im ambulanten und stationären Bereich nach der ICD-10-GM verschlüsselt werden. Die Verschlüsselung erfolgt auf der Basis des Systematischen Verzeichnisses der ICD-10-GM. Das zugehörige Alphabetische Verzeichnis mit seiner umfangreichen Sammlung an Krankheitsbezeichnungen und Synonymen erleichtert die Arbeit in der Praxis.

Seit Version 2019 gibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) keine regelmäßigen Aktualisierungen mehr für die ICD-10 heraus. Jedoch werden von der WHO nicht belegte Schlüsselnummern bei Bedarf mit Inhalt belegt und in ggf. modifizierter Form in die ICD-10-GM übernommen. Zudem werden bei Bedarf neue nicht belegte Schlüsselnummern als Platzhalter für zukünftige Anforderungen eingeführt. Für die ICD-10-GM 2021 kommt beides zum Tragen.

Wichtige inhaltliche Änderungen in der Version 2021
  • Toxische Enzephalopathie: Einführung neuer 4-Steller zur spezifischen Kodierung einer toxischen Enzephalopathie unter Immuntherapie.
  • Sonstige näher bezeichnete Krankheiten der Arterien und Arteriolen: Einführung neuer 5-Steller zur spezifischen Kodierung eines penetrierenden Aortenulkus [PAU].
  • Divertikelkrankheit des Darmes: Anpassung der Schlüsselnummern an die Terminologie der WHO-Fassung, Streichung von Kodes, bei denen eine Divertikelkrankheit mit Perforation / Abszedierung der Kategorie „Divertikulose“ zugeordnet war und Überleitung auf die entsprechenden Kodes der Kategorie „Divertikulitis“.
  • Akute Peritonitis: Einführung neuer 5-Steller zur spezifischen Kodierung einer spontanen bakteriellen Peritonitis [SBP].
  • COVID-19: Aufnahme von durch die WHO mit Inhalt belegten Schlüsselnummern in modifizierter Form, sowie Belegung einer weiteren nicht belegten Schlüsselnummer für die Testung auf eine Infektion mit SARS-CoV-2.

Quelle: BfArM