Hygienemanagement: Erfolgreiche Kooperation in Corona-Zeiten zwischen PhytAro, schulungszeit und BDH

18.01.2021 - Corona hat uns alle sensibilisiert für das Thema Hygiene. So auch den BDH sowie Peter und Gudrun German, die die Heilpflanzenschule PhytAro sowie das Gesundheitshaus Viriditas in Dortmund betreiben. Sie haben sich deshalb an die Profis der schulungszeit gewandt, um ihr Hygienekonzept für die Praxis und die Schule Corona-konform zu aktualisieren. Die BDH-Redaktion hat nun bei allen Beteiligten nachgefragt, welche Gründe es für die Kooperation gab, wie das Vorgehen war und welche Erfahrungen gemacht wurden.

v.l.n.r. Ulrich Sümper, BDH-Präsident, Denis Handke, Geschäftsführer schulungszeit, Peter Germann und Gudrun Zeuge-Germann, Schulleiter PhytAro vor dem Gesundheitshaus Viriditas in Dortmund. Bild © BDH, privat

Peter Germann, BDH-Vizepräsident, leitet gemeinsam mit seiner Frau Gudrun Zeuge-Germann die PhytAro Heilpflanzenschule in Dortmund, die als BDH-Verbandsschule zertifiziert ist. Darüber hinaus haben Germanns unter dem Dach des Gesundheitshauses Viriditas einige Heilpraktiker-Praxen an die Schule angeschlossen. Das Ehepaar erzählt, dass sich das Hygienekonzept von PhytAro als private, staatlich anerkannte Schule bis zur Corona-Pandemie an den Hygiene-Richtlinien des Landes NRW orientiert hatte. Dementsprechend war es so aufgestellt wie auch das der VHS oder anderer offizieller Schulen. Mit dem Beginn der Corona-Krise änderte sich die Situation und dem Ehepaar German wurde bewusst, dass sie ihr Hygienemanagement anpassen müssen. Doch von offiziellen Seiten wurden lange keine konkreten Vorgaben gemacht und so behalfen sie sich und passten die Hygienemaßnahmen erst einmal selbst an. „Dies war natürlich nicht befriedigend“ sagt Peter German. „Zum Teil mussten wir täglich auf neue Verordnungen reagieren und unser Konzept anpassen.“ Die größten Hürden waren die unklaren oder fehlenden offiziellen Vorschriften und Auflagen, erzählen die Germanns. Das tägliche neue Suchen nach neuen oder aktualisierten Verordnungen war nervend, zeitraubend und natürlich auch kostspielig. Immer neue Fragen tauchten auf: Welche Masken sind erlaubt? Was steht hinter dieser Maskenbefreiung und wie gehen wir damit um? Welche Hygieneartikel passen offiziell zusammen? Wo ist momentan was lieferbar? Weiterhin Fragen zur Lagerung, Vorratshaltung und so fort. „Das Ganze war eingebettet in die ungeklärte Situationslage, wie es überhaupt weiter geht“, ergänzt Peter Germann. Als klar wurde, dass sich die Krisensituation nicht so schnell entschärft, haben sich die Germanns entschlossen, das Hygienekonzept für die Schule und die Praxen von Denis Handke, dem Geschäftsführer von schulungszeit Gesellschaft für Aus- und Weiterbildung mbH in Gelsenkirchen, neu konzipieren zu lassen. Denis Handke kannten Germanns schon von einem BDH-Schulleitertreffen und den BDH-Tagungen „Let`s work“ in Gelsenkirchen, wo sie an seinen Vorträgen teilgenommen hatten.

Die ersten Schritte waren schwierig – aber durchaus spannend

Was ist seit dieser Entscheidung passiert, wollten wir wissen. Peter Germann berichtet, dass bisher eine erste Ortsbegehung stattgefunden hat und erste Vorschläge für Einrichtungsänderungen vorliegen. Es werden Abstriche, Schulungen der Betreiber und des Personals sowie alle Hygienekonzepte nach Auflagen des RKI und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales folgen. Jährlich sind Nachschulungen vorgesehen, Ausbildungen für festgelegte Personen zur Hygienekonzeptüberwachungen usw. „Wir haben gemerkt, dass die hygienerelevanten Aufgaben, die wir anfangs durchaus als nervend empfunden haben, mit zunehmender Auseinandersetzung mit dem Thema immer spannender wurden“, berichtet der Schulleiter. „Die ersten Begegnungen vor Ort mit Denis Handke waren etwas frustrierend, weil wir als Betreiber davon ausgegangen waren, das Möglichste schon gegeben zu haben, und wir waren bisher auch nicht schlecht aufgestellt. Trotzdem gab es Optimierungsbedarf, den uns Denis Handke aber dankenswerter Weise „schonend“ beibrachte“, so Germann weiter. „Wir haben auch gemerkt, dass es bis zu einem gewissen Grad Parallelen zwischen den Anforderungen für die Schule und die Praxen gibt. Auf der anderen Seite sind viele Punkte, Auflagen und Anforderungen sehr individueller und spezifischer Natur. Alle Praxen des Gesundheitshauses „Viriditas“ sind in das Konzept mit eingebunden, die auch vorher schon die vorgeschriebenen Auflagen eingehalten und dokumentiert haben. Jetzt soll aber ein Gesamtkonzept dafür sorgen, dass für alle Beteiligten ein möglichst ineinander greifendes Hygienemanagement zum Zuge kommt“, erläutert Gudrun Zeuge-Germann. Denis Handke von schulungszeit ergänzt dazu: „Ein Auftrag wie der von Phytaro und dem Gesundheitshaus Viriditas, also eine multi-konzeptionell betriebene Einrichtung auf dem Weg zu einem alltagstauglichen Hygienekonzept zu begleiten, ist auch für schulungszeit eine spannende Herausforderung. Wir erstellen zwei getrennte Hygienekonzepte, passen die Prozessabläufe jeweils an, implementieren das Schnittstellenmanagement und runden das durch Maßnahmen zur Qualitätskontrolle und -sicherung ab.“

Lohnt sich ein solches Projekt?

Das Projekt der Germanns läuft seit November 2020 und wird voraussichtlich im März 2021 abgeschlossen sein. Auf unsere Frage, ob sich die Kosten für das Projekt für sie finanziell rentieren werden, antworten die Schulleiter: „ ‚Rentieren‘ heißt ‚von Nutzen sein‘. Dies können wir pauschal schon mal mit ‚ja‘ beantworten. Ob sich das finanziell im Sinne des Wettbewerbs rentiert, wird die Zukunft zeigen. Wir gehen aber davon aus. Das ist allerdings nicht der vorrangige Grund für uns, dieses Projekt durchzuziehen. Wir lieben unsere Arbeit als Aus- und Fortbildungsschule und wollen diese auch zukünftig weiter führen können. Da wir in einer Zeit von großen Umbrüchen leben, sollten auch Wege gegangen werden, die zu anderen Zeiten vielleicht nur eine untergeordnete Rolle gespielt hätten. Jede Krise ist auch der Beginn eines Neuanfangs.“

Was beinhaltet der Service von schulungszeit?

Denis Handke bietet mit der schulungszeit Gesellschaft für Aus- und Weiterbildung mbH mit Sitz in Gelsenkirchen Einrichtungen des Gesundheitswesens und weiteren Institutionen ein professionelles Hygienemanagement an. Doch welchen Service beinhaltet dies genau? Damit sich die BDH-Mitglieder einen Einblick über die Leistungen machen können, haben wir Denis Handke danach gefragt. Er erklärt, dass sie nun seit ca. acht Jahren die Ansprechpartner des BDH in Bezug auf Hygienefragen sind. „In dieser Zeit haben wir die Sorgen und den Bedarf verschiedener Heilpraktiker-Kollegen mitbekommen und viele auf ihrem „hygienischen Weg“ begleitet. Auch gegenüber verschiedenen Aufsichts- und Gesundheitsbehörden waren wir stets eine Unterstützung für die Praxisinhaber. Kombiniert mit zwölf Jahren Erfahrung im Bereich der Erstellung von Hygienemanagementsystemen wurde ein auf die Anforderungen einer Heilpraktiker-Praxis adaptiertes System entwickelt und bereits in etlichen Praxen erfolgreich implementiert“, berichtet Denis Handke der BDH-Redaktion.

Zum Angebot der schulungszeit gehört konkret:

  • der Abgleich des bestehenden Hygieneplan in Bezug auf den Soll-Ist-Zustand (inkl. Online-Begehung der Praxisräume)
  • die fachgerechte Überprüfung vorhandener Hygienepläne nicht zuletzt unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben
  • die Erstellung des gesamten Hygienemanagements angepasst an die Therapieverfahren und Praxisräume inkl. gesetzlich vorgegebener Schulungen/Unterweisungen/Qualitätskontrolle und -sicherung durch verschiedene mikrobiologische Untersuchungen/Übernahme der hygienebeauftragten Stelle als Ansprechpartner für das jeweilige Gesundheitsamt.
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Wie gehe ich vor, wenn ich schulungszeit beauftragen will?

Wenn Kolleg*innen planen, alle Aufgaben und Fragen zum Thema Hygiene an schulungszeit zu delegieren, können sie Kontakt mit schulungszeit aufnehmen und einen Telefontermin (ca. 30 – 60 Min) vereinbaren. „Im Primärgespräch werden wir den jeweiligen Bedarf der Praxisinhaber ermitteln und dessen Wünsche analysieren. Die weitere Vorgehensweise ist von dem Ergebnis dieses Erstgesprächs abhängig“, erläutert Denis Handke. „Ist kein Hygiene-Konzept vorhanden und der/die Inhaber*in möchte eines implementieren, werden wir je nach Entfernung und Wunsch des Inhabers eine Vor-Ort-Begehung inklusive Umgebungsuntersuchungen oder eine Video-Begehung mit zeitlich versetztem Vor-Ort-Termin vereinbaren“, fährt er fort. „Ist bereits ein Konzept vorhanden, werden wir die jeweiligen „Bestandteile/Module“ überprüfen und in Absprache mit der/dem Betreiber*in adaptieren.“ Für ein Hygiene-Primärkonzept braucht es ca. 6–10 Wochen, in den folgenden 3–6 Monaten wird es innerhalb des Praxisalltags getestet und bei Bedarf angepasst. Dann wird das Sekundärkonzept entwickelt und in zwölf Monaten noch einmal überarbeitet (dies ist eine rechtliche Vorgabe), erfahren wir von Handke. Der Aufwand für Praxis-Betreiber*innen ist sehr individuell. Je nach Art und Umfang der Bedürfnisse wird es zu mehreren Absprachen per Telefon/E-Mail und ggf. vor Ort kommen. Je zielorientierter kommuniziert wird, umso schneller werden Ergebnisse generiert.

Und in Corona-Zeiten?

Corona beeinflusst auch die Arbeit der schulungszeit-Mitarbeiter. Normalerweise ziehen sie den persönlichen Kontakt vor, weil die Erstellung und Implementierung eines Hygienekonzepts viel mit gegenseitigem Vertrauen zu tun hat. Unter Berücksichtigung von Verhaltens-/Hygieneregeln ist dies durchaus auch jetzt möglich. Doch es besteht auch die Möglichkeit von Online-Meetings und -begehungen. Dadurch steht einer erfolgreichen Zusammenarbeit nichts im Wege, wenn die Praxis-Betreiber eine „kontaktlose“ Beratung vorziehen. Das gilt auch dann, wenn eine Praxis räumlich sehr weit weg liegt. Darüber hinaus hat schulungszeit mehrere Standorte innerhalb Deutschlands. „Oftmals versuchen wir Termine regional zu kombinieren, um die Kosten für die Auftraggeber so gering wie möglich zu halten“, so Handke.

Wenn das Hygienekonzept einmal steht, gilt es dieses auf dem aktuellen Stand zu halten, denn die Gesetzeslage entwickelt sich ständig weiter. „Die Änderungen innerhalb des ersten Jahres wird durch uns begleitet. In dieser Zeit versuchen wir den Betreibern Instrumente zur weiteren Fortführung des Konzepts nahezubringen. Benennen uns die Kunden auch danach als offizielle hygienebeauftrage Stelle, sorgen wir auch danach für regelmäßige Updates des Hygienemanagementsystems“, führt Denis Handke weiter aus.

BDH kooperiert als Verband mit schulungszeit

Auch der Bund Deutscher Heilpraktiker (BDH) hat sein Hygienemanagement an Denis Handke und schulungszeit übergeben. So hat Denis Handke ein Corona-gerechtes Hygienekonzept für die BDH-Geschäftsstelle entwickelt und den Verband im Hinblick auf Hygienekonzept für die Kongresse beraten. Wir haben Ulrich Sümper, den BDH-Präsidenten, nach seinen Gründen dafür gefragt. Er erklärt: „Wir haben seit vielen Jahren äußerst positive Erfahrungen mit Herrn Handke im Fortbildungsbereich Notfalltherapie und Hygiene gemacht. Die Resonanz der Kolleg*innen war stets außergewöhnlich positiv hinsichtlich der Inhalte und deren Vermittlung (Didaktik) sowie der praktischen Einübung. Was liegt also näher, als schulungszeit für uns als Dienstleister zu wählen und das Unternehmen unseren Kolleg*innen zu empfehlen. Denis Handke hat bereits in mehreren Heilpraktiker-Praxen von BDH-Mitgliedern ein Hygienemanagement-System inklusive Hygieneplan installiert, das vom Gesundheitsamt überprüft und gelobt wurde. Ebenso hat ein erstes Gespräch mit den BDH-Schulen stattgefunden.“ Sümper sieht einen deutlichen Nutzen für die Kolleg*innen, wenn sie das Hygienemanagement an schulungszeit delegieren. „Es ist eine Organisation, deren Inhaber und Mitarbeiter*innen seit vielen Jahren für öffentliche Stellen und Behörden tätig und dort anerkannt sind. Wir haben uns bewusst für diese Fachleute mit hervorragender Expertise entschieden, damit die Hygienekonzepte absolut „state of the art“, also immer auf dem aktuellen wissenschaftlichen und rechtlichen Stand, sind. Das empfehlen wir auch unseren Mitgliedern“, so Sümper.

Fazit

Hygienemanagement ist anspruchsvoll, zumal sich die gesetzlichen Vorgaben regelmäßig ändern. Es macht also durchaus Sinn, sich wie der BDH und PhytAro professionelle Unterstützung zu suchen. Mit schulungszeit und Denis Handke steht den BDH-Mitgliedern ein verlässlicher Partner an der Seite. Packen Sie es also an!

(v.l.n.r). Denis Handke, Schulungszeit, Ulrich Sümper, Präsident BDH, und Sonja Kraus, Eventmanagerin, Kongresszentrum Westfalenhallen Dortmund