Auf Magnesium achten bei Prädiabetes

04.12.2023 - Magnesium wird oft als „Anti-Diabetikum“ bezeichnet, da es im Glukose-Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Doch nicht nur Diabetiker*innen, sondern schon Menschen mit Prädiabetes weisen oft zu niedrige Magnesiumspiegel auf, wie eine aktuelle Studie zeigt. Die Forschenden empfehlen daher, schon im Frühstadium auf den vielseitigen Mineralstoff zu achten.

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Der erworbene Diabetes mellitus Typ 2 zählt zu den häufigsten Stoffwechsel-Erkrankungen. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 8,5 Millionen Diabetiker*innen leben. Diabetes mellitus umfasst eine Reihe von Störungen des Glukose- und Insulin-Stoffwechsels, die mit einem erhöhten Blutglukosespiegel einhergehen. Bevor der Diabetes mellitus Typ 2 diagnostiziert wird, ist der Glukose-Stoffwechsel bereits gestört. Man spricht hier von Prädiabetes. In Deutschland hat wahrscheinlich jede fünfte Person zwischen 18 und 79 Jahren einen Prädiabetes. Davon entwickeln fünf bis zehn Prozent einen Diabetes mellitus Typ 2.

Bedeutung von Magnesium bei Diabetes

Magnesium ist ein essentieller Cofaktor von über 350 Enzymen im Körper und daher an zahlreichen Stoffwechselvorgängen, wie beispielsweise der Regulation des Glukose-Stoffwechsels, des Herzrhythmus sowie der Muskelkontraktion beteiligt. Zudem unterstützt Magnesium die Flexibilität der Blutgefäße.

Bei Diabetes spielt der Mineralstoff Magnesium eine wichtige Rolle, da er an der Regulation des Glukose-Stoffwechsels beteiligt ist. Zudem ist bei Diabetiker*innen die Magnesiumausscheidung über den Urin erhöht, wodurch der Magnesiumspiegel im Blut sinkt und folglich die Störung des Glukose-Stoffwechsels noch verstärkt wird. Somit stellt sich die Frage, ob bei Prädiabetiker*innen mit niedrigem Magnesiumspiegel im Blut durch eine gesteigerte Zufuhr von Magnesium der Mangel ausgeglichen und somit der Glukose-Stoffwechsel positiv beeinflusst werden kann. Damit könnte der Entstehung eines manifesten Diabetes mellitus Typ 2 entgegengewirkt werden. Die bisherigen Studien dazu zeigten widersprüchliche Ergebnisse.

Niedrigere Magnesium-Serumspiegel bei Prädiabetes

Um die Frage zu klären, ob bereits im Stadium des Prädiabetes niedrige Magnesiumspiegel bestehen, hat ein iranisches Forschungsteam die Daten aus 10 weltweit bisher durchgeführten Studien zusammengeführt und in einer Metaanalyse ausgewertet. Die Daten umfassten insgesamt 13.455 Teilnehmende (2979 Personen mit Prädiabetes und 10.476 gesunde Kontrollpersonen) im Alter von 29 bis 67 Jahren. Die Auswertung der Gesamtdaten der Metaanalyse zeigte, dass Proband*innen mit Prädiabetes signifikant niedrigere Magnesiumspiegel (- 0,07 mmol/l; p < 0,001) aufwiesen als die gesunden Kontrollpersonen (ohne Prädiabetes). Allerdings unterschieden sich die Ergebnisse der einzelnen Studien. Die Forschungsergebnisse, die vor 2010 veröffentlicht wurden, zeigten signifikant niedrigere Magnesiumspiegel bei Personen mit Prädiabetes als bei Gesunden. Bei den nach dem Jahr 2010 veröffentlichten Studien ergab sich dieser Zusammenhang ebenfalls, der Unterschied war aber nicht signifikant.

Als Erklärung für diesen Unterschied führen die Forschenden an, dass Prädiabetiker*innen seit dem Jahr 2010 wohl aufgrund einer guten Aufklärung besser auf ihre Ernährung, insbesondere die Magnesiumzufuhr, und auch auf ihre sportliche Aktivität achten. Zusammengefasst unterstreichen die Gesamtergebnisse die Bedeutung einer adäquaten Magnesiumzufuhr im Hinblick auf die mögliche Prävention von Diabetes mellitus Typ 2.

Der Tagesbedarf an Magnesium liegt bei 350 mg für Männer und 300 mg für Frauen. Um ihn zu decken, empfehlen sich Vollkornprodukte, Keime, Kleie und Nüsse. Ideale Quellen zur kalorienfreien Versorgung mit Magnesium sind zudem Heilwässer ab etwa 100 mg Magnesium pro Liter.

Originalpublikation

SE Mousavi, SM Ghoreishy, A Hemmati, H Mohammadi. Association between magnesium concentrations and prediabetes: a systematic review and meta-analysis. Sci Rep. 2021 Dec 22;11(1):24388. doi: 10.1038/s41598-021-03915-3.

Quelle: Informationsbüro Heilwasser