Tai Chi könnte Verlauf von Parkinson-Erkrankung verzögern

06.11.2023 - Tai Chi scheint sich positiv auf den langfristigen Verlauf einer Parkinson-Erkrankung auszuwirken, indem es die motorischen und nicht-motorischen Symptome zu bessert und Komplikationen verringert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Eine Forschergruppe untersuchte zwei Patientenkohorten über fünf Jahre von 2016 bis 2021 lang. Eine Gruppe mit Morbus-Parkinson-Patienten nahm regelmäßig zweimal in der Woche an einem Tai-Chi-Training (n=143) teil. Die andere Gruppe diente als Kontrolle (n=187) und erhielt lediglich die Standardtherapie.

Der Schweregrad der Erkrankung wurde bei allen Teilnehmer*innen zu Beginn des Beobachtungszeitraums bewertet. Alle Proband*innen wurden danach im November 2019, Oktober 2020 und Juni 2021 erneut untersucht. Das Ausmaß der motorischen und nicht-motorischen Symptome wurde anhand validierter Skalen verfolgt. Es zeigte sich, dass das Tai-Chi-Training den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflusste. Auch die Zahl der Patient*innen, die ihre Medikation erhöhen mussten, war in der Vergleichsgruppe höher als in der Tai-Chi-Gruppe. Insgesamt profitierten die Patient*innen vom Tai-Chi-Training auch in Bezug auf motorische Symptome, nicht-motorische Symptome und Komplikationen.

Die Studienautor*innen weisen darauf hin, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die keine eindeutigen Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung zulasse. Außerdem waren die Studienteilnehmer*innen nicht randomisiert den Gruppen zugewiesen worden.

Originalpublikation

Li G, Huang P, Cui S et al. Effect of long-term Tai Chi training on Parkinson’s disease: a 3.5-year follow-up cohort study. Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry; Published Online First: 24 October 2023. doi: 10.1136/jnnp-2022-330967