Eine Forschergruppe untersuchte zwei Patientenkohorten über fünf Jahre von 2016 bis 2021 lang. Eine Gruppe mit Morbus-Parkinson-Patienten nahm regelmäßig zweimal in der Woche an einem Tai-Chi-Training (n=143) teil. Die andere Gruppe diente als Kontrolle (n=187) und erhielt lediglich die Standardtherapie.
Der Schweregrad der Erkrankung wurde bei allen Teilnehmer*innen zu Beginn des Beobachtungszeitraums bewertet. Alle Proband*innen wurden danach im November 2019, Oktober 2020 und Juni 2021 erneut untersucht. Das Ausmaß der motorischen und nicht-motorischen Symptome wurde anhand validierter Skalen verfolgt. Es zeigte sich, dass das Tai-Chi-Training den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflusste. Auch die Zahl der Patient*innen, die ihre Medikation erhöhen mussten, war in der Vergleichsgruppe höher als in der Tai-Chi-Gruppe. Insgesamt profitierten die Patient*innen vom Tai-Chi-Training auch in Bezug auf motorische Symptome, nicht-motorische Symptome und Komplikationen.
Die Studienautor*innen weisen darauf hin, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die keine eindeutigen Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung zulasse. Außerdem waren die Studienteilnehmer*innen nicht randomisiert den Gruppen zugewiesen worden.
Originalpublikation
Li G, Huang P, Cui S et al. Effect of long-term Tai Chi training on Parkinson’s disease: a 3.5-year follow-up cohort study. Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry; Published Online First: 24 October 2023. doi: 10.1136/jnnp-2022-330967