Verbände fordern mehr Prävention und Gesundheitsförderung

20.06.2023 - Gemeinsam mit ihren 136 Mitgliedsorganisationen hat die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) Empfehlungen für die zukünftige Ausrichtung von Prävention und Gesundheitsförderung in einem Positionspapier veröffentlicht. Darin fordern sie, die Prävention in Deutschland zu stärken und mehr gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen.

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Eine größere Bedeutung von Prävention und Gesundheitsförderung kann nach Einschätzung der BVPG entscheidend zu einer verbesserten Lebensqualität der Bevölkerung in Deutschland beitragen, allerdings nur, wenn das Handlungsfeld fachlich, politisch und strukturell weiterentwickelt wird.

Die grundsätzliche Forderung nach Stärkung und Verankerung von Prävention und Gesundheitsförderung ist ein zentrales und zugleich verbindendes Element der folgenden fünf Empfehlungen des BVPG-Positionspapieres „Weiterentwicklung des Handlungsfeldes Prävention und Gesundheitsförderung“.

Darin fordern die Verbände, das Präventionsgesetz in eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik einzubinden. So sollten alle neuen Gesetzesvorhaben auf Bundes- und Landesebene auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen hin analysiert sowie neue Wege der Zusammenarbeit der Ministerien geschaffen werden, um die sektor- und ressortübergreifende Zusammenarbeit dauerhaft zu ermöglichen. Außerdem müsse die Finanzierung von Gesundheitsförderungsmaßnahmen vor Ort dauerhaft gesichert sein.

Prävention und Gesundheitsförderung sollten zu verpflichtenden Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung und als Pflichtaufgaben in den Gesundheitsdienstgesetzen der Länder für den öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) verankert werden. Digitaler Fortschritt und wertebasierte Orientierung müssten in Einklang gebracht werden. Autonomie, Empowerment, Partizipation und soziale Gerechtigkeit – an diesen Werten orientiere sich Gesundheitsförderung. Gerade mit Blick darauf gelte es zu prüfen, wie digitaler Fortschritt so gestaltet werden kann, dass dieser dem Menschen dient bzw. ausgeschlossen werden kann, dass er ihm schadet. Es müsse genau differenziert werden, in welchen Bereichen digitale Angebote tatsächlich Chancen bieten. Auch sollte die Barrierefreiheit stets berücksichtigt werden.

Für Prävention und Gesundheitsförderung seien in Deutschland viele verschiedene Akteure zuständig. Das führe zu einer bunten und kaum noch überschaubaren Vielfalt von Aktivitäten im Handlungsfeld. Deshalb fordern die Verbände eine bessere Integration und Koordination der Pflichten und Aufgaben, aber auch der Finanzierungs- und Evaluierungsbedarfe auf Seiten der zahlreichen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure und Aktivitäten.

Sie können das BVPG-Positionspapier „Weiterentwicklung des Handlungsfeldes Prävention und Gesundheitsförderung“ hier herunterladen.

Quelle: bvpg Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V.